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LUFTHANSA IM FOKUS: Sorgenkind Eurowings braucht länger für Profitabilität

Veröffentlicht am 21.08.2019, 13:32
Aktualisiert 21.08.2019, 17:55
© Reuters.  LUFTHANSA IM FOKUS: Sorgenkind Eurowings braucht länger für Profitabilität

© Reuters. LUFTHANSA IM FOKUS: Sorgenkind Eurowings braucht länger für Profitabilität

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa-Tochter (4:LHAG) Eurowings wird voraussichtlich auch im nächsten Jahr noch keine Gewinne machen. Damit bleibt sie das Sorgenkind des Dax-Konzerns (DAX). Aber das ist nicht das einzige Problem des Kranichs. Was bei der Lufthansa derzeit los ist, was die Analysten sagen und warum die Aktie im Sinkflug ist.

DAS IST LOS BEIM UNTERNEHMEN:

Eurowings hat sich mit Pünktlichkeit von Anfang an nicht gerade einen Namen gemacht. Immer wieder gab es Probleme mit ausufernden Verspätungen auf der Langstrecke. Auch vergangenen Sommer ruckelte es wieder ordentlich. Im Juni verkündete Lufthansa dann: Eurowings habe sich in Sachen Pünktlichkeit deutlich verbessert und sei im ersten Halbjahr eine der pünktlichsten Airlines in Europa gewesen.

Mit dem Abflugzeiten scheint es demnach jetzt zu klappen. Dafür verfehlt die Lufthansa-Tochter einen anderen Termin: Den Abflug aus den roten Zahlen. Den Konzernplänen zufolge soll Eurowings erst im Jahr 2021 wieder die Gewinnschwelle erreichen - was eigentlich schon für 2019 geplant war.

Die Billigtochter steckt tief im Minus. Die Kampfpreise, mit denen der britische Billigflieger Easyjet (3:EZJ) sowie die irische Ryanair (3:RYA) samt ihrer Tochter Laudamotion um Passagiere buhlen, hinterlassen bei Eurowings tiefe Spuren in der Bilanz.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte schon mehrmals angekündigt, bei der Preisschlacht nicht mitzumachen und kritisierte diese Woche erneut die Kampfpreise der Konkurrenz: "Nicht nur, weil 5-Euro-Tickets das System verstopfen, sondern auch, weil 5-Euro-Tickets uns angreifbar machen für Kritik - und die vielen nachhaltigen Dinge, die wir tun als Branche, in Frage stellen."

Nun steuert Spohr bei Eurowings auch intern gegen: Die Langstrecke bleibt künftig bei der Mutter, die belgische Brussels Airlines wird doch nicht Teil der Billigmarke, sondern soll stärker an die Netzwerk-Airlines andocken, ein Ausbau des Flugangebots wurde bereits abgeblasen. Eurowings-Chef Thorsten Dirks soll die Kosten kräftig senken. Die angedachte Übernahme der Thomas-Cook-Tochter Condor war in dieser Hinsicht auch wieder schnell vom Tisch.

Auch wenn Spohr sich sicher ist, dass der Preiskampf unter Europas Airlines nicht ewig anhält, hat er Mitte Juni die Gewinnziele für den Konzern gekappt. Der Markt ist geprägt von Überkapazitäten und aggressiver Konkurrenz. Die Fluggesellschaft leidet zudem unter dem Konjunktureinbruch. Aber auch steigende Treibstoffpreise und die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China tragen ihren Teil dazu bei, dass es bei Deutschlands größter Airline nicht rund läuft.

Besonders Geschäftsreisen gehen in solchen Zeiten zurück, beziehungsweise werden verschoben. Auch das Frachtgeschäft lässt bei einem nachlassenden Welthandel nach. So ist die Frachtauslastung im Juli erneut deutlich zurückgegangen.

DAS MACHT DIE AKTIE:

2017 war im Zuge der Air-Berlin-Pleite für die Lufthansa-Aktie ein Spitzenjahr. Anfang 2018 erreichte das Papier dann sein Rekordhoch mit 31,26 Euro. Seitdem befindet sich der Kurs - unterbrochen von einigen Hüpfern nach oben - stetig im Sinkflug und hat sich mehr als halbiert.

Ende vergangener Woche sackte die Lufthansa-Aktie dann auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren ab: 12,58 Euro. Im laufenden Jahr verlor das Papier bereits rund ein Drittel an Wert. Das ist die zweitschlechteste Entwicklung unter allen Dax-Werten. An diesem Mittwoch notierten die Lufthansa-Anteilsscheine zuletzt 0,8 Prozent im Plus bei 13,17 Euro.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Die makroökonomischen und politischen Rahmenbedingungen sind derzeit nicht die besten für die Luftfahrt. Aus der Diskussion über klimaschädliche Emissionen könnten sich neue Auflagen ergeben, die den Airline-Sektor belasten dürften, glaubt Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. Er rechnet zudem mit einem Anstieg der Treibstoffpreise und wegen langfristig sinkender Durchschnittserlöse mit einer zeitweise starken Belastung des Aktienkurses.

Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank gibt zu Bedenken, dass der gedämpfte Welthandel das Frachtgeschäft belastet, vor allem auf den Routen zwischen Asien und Europa. Die Lage bleibe herausfordernd und Eurowings das Hauptproblem. Das Geldhaus liegt mit seiner Einschätzung etwas unter dem durchschnittlichen Kursziel von 17,89 Euro.

Zudem senkten mehrere Analysehäuser zuletzt ihre Kursziele. Die Berenberg Bank begründete das damit, dass die Fluggesellschaft trotz der Gewinnwarnung von Mitte Juni nochmals düstere Stimmung verbreitet habe, schrieb Analyst Adrian Yanoshik. Für Analyst Yan Derocles von der Investmentbank Oddo ist das zweite Quartal besser als erwartet ausgefallen. Er gab aber zu bedenken, dass die Aktie nicht attraktiv sei, solange die Wende bei Eurowings nicht gelinge.

Die meisten der im dpa-Analyser gelisteten Experten raten dazu, die Kranich-Aktie zu halten. Fünf empfehlen Anlegern, die Papiere in ihr Portfolio aufzunehmen und nur einer urteilt "Verkaufen".

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