Von Geoffrey Smith
Investing.com - In den USA stehen die Daten zum von der Fed bevorzugten Inflationsindikator auf dem Terminplan. Donald Trump ist der erste Ex-Präsident in der Geschichte der USA, der strafrechtlich belangt wird, und die Inflation in der Eurozone ist trotz des Rückgangs des letztjährigen Energiepreisanstiegs weiterhin gefährlich hoch. Das bewegt die Märkte heute, am 31. März.
1. Persönliche Konsumausgaben, persönliches Einkommen und Ausgaben
In den USA werden die neuesten Daten zum bevorzugten Inflationsmaß der Fed, dem Index der persönlichen Konsumausgaben, veröffentlicht. Die Zahlen, die 14:30 Uhr MEZ veröffentlicht werden, sollen Aufschluss darüber geben, wie viel Spielraum die Fed bei den Zinssätzen hat, um die jüngsten Sorgen um die Stabilität der Banken zu zerstreuen.
Eine Wahrheit lautet: nicht viel. Nach Einschätzung der Analysten bleibt die Gesamtrate der persönlichen Konsumausgaben bei 4,7 %. Diejenigen, die darauf wetten, dass die Konjunkturabschwächung die Fed zum Umschwenken zwingen wird, könnten durch die Februar-Daten für das persönliche Einkommen und die Ausgaben, die beide eine Verlangsamung gegenüber Januar zeigen dürften, mehr Mut fassen.
Die meisten Marktteilnehmer hoffen, dass die US-Zahlen nicht den gleichen Verlauf nehmen wie in der Eurozone, wo die Kernrpreise im letzten Monat um 1,2 % gestiegen sind. Die Gesamtinflation verlangsamte sich jedoch von 8,5 % auf 6,9 %.
2. Trump wegen Schweigegeldzahlung an Pornostar angeklagt
Donald Trump ist der erste Ex-Präsident der USA, der strafrechtlich belangt wird, nachdem eine Grand Jury beschlossen hatte, ihn wegen Schweigegeldzahlungen an einen ehemaligen Pornostar während des Wahlkampfs 2016 anzuklagen.
Trumps Vizepräsident Mike Pence nannte den Schritt „einen Skandal“, der einen erbitterten Parteienstreit wieder aufbrechen könnte. Trumps Kritiker vertraten vorhersehbar die Ansicht, dass die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt, wie bei den laufenden Prozessen gegen die Randalierer im Rahmen des Sturms auf das Capitol vom 6. Januar. Es ist immer noch nicht klar, welche Anklage gegen Trump erhoben wird, wenn er angeklagt wird (was für Dienstag vorausgesagt wird).
Es ist unwahrscheinlich, dass der Vorfall die Ausarbeitung einer parteiübergreifenden Gesetzgebung auf dem Capitol Hill in den nächsten zwei Jahren fördert, aber angesichts der geringen Erwartungen in dieser Hinsicht ist es unwahrscheinlich, dass dies in nächster Zeit ein marktrelevantes Thema sein wird.
3. Aktienmärkte vor freundlicher Eröffnung
Die US-Aktienmärkte dürften am Freitag wieder höher eröffnen, unterstützt von zwei Faktoren, die, wenn nicht widersprüchlich, so doch zumindest uneinheitlich sind. Einerseits lassen die Befürchtungen hinsichtlich der Stabilität regionaler US-Banken weiter nach. Andererseits spiegeln die Terminkontrakte für kurzfristige Zinssätze die Erwartung wider, dass die Fed aufgrund der Volatilität in diesem Monat früher mit Zinssenkungen beginnen wird.
Aktuell notiert der Dow Jones Future 60 Punkte oder 0,2 % höher, während der S&P 500 Future etwas weniger steigt und der Nasdaq 100 Future im Wesentlichen unverändert bleibt. Für die drei wichtigsten Cash-Indizes wird zum Wochenabschluss unter dem Strich ein Plus von 1,4 % bis 2,0 % erwartet. Demzufolge ist der DJIA der einzige der drei Indizes, der im 1. Quartal des Jahres nicht gestiegen ist.
Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehören JD.com (NASDAQ:JD) und Alibaba (NYSE:BABA), da immer mehr Details über die Börsengänge ihrer verschiedenen Geschäftsbereiche bekannt werden. Ebenfalls im Fokus steht Virgin Orbit (NASDAQ:VORB), das durch den fehlgeschlagenen Satellitenstart Anfang des Jahres schwer getroffen zu sein scheint. Interesse weckt auch Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY), das in einem erneuten Versuch, die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, eine Kapitalerhöhung in Höhe von 300 Mio. USD angekündigt hat.
4. Chinesische Wirtschaft gewinnt an Zugkraft - außer Huawei
Chinas wirtschaftliche Erholung hat im März etwas an Schwung zugelegt, wie aus einer heute Nacht veröffentlichten, viel beachteten Unternehmensumfrage hervorgeht.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex, ein grober Echtzeit-Indikator für die Wirtschaftstätigkeit, erreichte den höchsten Stand seit der Zeit vor der Pandemie. Die Verbesserung war ausschließlich auf das nicht verarbeitende Gewerbe zurückzuführen, während der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der hauptsächlich die großen Staatsunternehmen des Landes erfasst, leicht auf 51,9 fiel.
An anderer Stelle gab Huawei bekannt, dass sein Gewinn im vergangenen Jahr unter den immer härteren Auswirkungen der US-Sanktionen gegen das Unternehmen um fast 70 % zurückgegangen ist.
5. Öl kann wöchentliche Gewinne halten - OPEC+-Treffen rückt näher
Die Rohölpreise gaben über Nacht leicht nach, dürften aber, auch dank aktueller Daten aus China, in der Nähe eines 2-Wochen-Hochs aus der Handelswoche gehen. Der Markt konzentriert sich derzeit auf das Treffen der sogenannten OPEC+-Gruppe in der nächsten Woche, deren Disziplin in den letzten Wochen unter dem Druck der westlichen Sanktionen gegen Russland Anzeichen von Rissen gezeigt hat.
Der US-Rohöl-Future wird aktuell 0,7 % fester auf 74,91 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Future 0,4 % höher bei 78,92 USD pro Barrel notiert.
Die Netto-Positionierungsdaten der CFTC und die Zahl der aktiven Bohranlagen von Baker Hughes (NASDAQ:BKR) runden die Woche später ab.