BERLIN (dpa-AFX) - "Junge Welt" zu G77-Gipfel in Havanna:
"Dafür, dass sie in der Welt Mitsprache erhalten, kämpfen die G77 seit ihrer Gründung im Jahr 1964. Echte Chancen besaßen sie nie, schon gar nicht, seit die westlichen Mächte Anfang der 1990er Jahre die alleinige Dominanz über die Welt an sich rissen. G77-Gipfel wurden deshalb auch in der BRD für gewöhnlich schlicht ignoriert, und angesichts der realen Machtlosigkeit der Gruppe wurden sie zuletzt selbst von den Mitgliedstaaten immer weniger frequentiert. In Havanna, wo der diesjährige Gipfel stattfand, hieß es, die aktive Beteiligung nehme wieder zu. Der Grund liegt auf der Hand: Seit vergangenem Jahr zeichnet sich deutlich ab, dass die harte Decke aus US-Dollar, Euro und Panzerstahl, mit der der Westen den Rest der Welt niederhält, kaum kittbare Risse bekommt. Die Hoffnung, sie einreißen zu können, breitet sich im globalen Süden aus.