HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Zukunft Russlands:
"Auch wenn Putin ein Kriegsverbrecher ist, und Russland eindeutig der Aggressor: Einen Untergang des Riesenreiches sollte sich niemand wünschen. Weder im Vielvölkerstaat selbst noch im Westen. Denn nähme Russland trotz seiner atomaren Bewaffnung ein Schicksal wie Irak oder Libyen, so geriete der Weltfrieden erst richtig in Gefahr. Warlords oder regionale Diktatoren, bis an die Zähne bewaffnet, sind keine Basis für eine gedeihliche Zukunft. Für niemanden. Die Debatte der Stunde sollte deshalb nicht um Kampfjets für die Ukraine geführt werden; auch nicht um den Nato-Beitritt des Kriegslandes. Dass die Ukraine beides fordert, bleibt aus ihrer Sicht verständlich. Um aber eine noch schlimmere Eskalation zu verhindern, sollte alle Energie in Verhandlungen fließen. Wenn Putin so schwach ist, wie der Westen behauptet, dann stimmt er zu. Falls nicht, wären Jets und Nato-Beitritt fatal.