GENF (dpa-AFX) - Im Süden des Gazastreifens laufen Pumpen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wieder an. Der am Sonntag gelieferte Treibstoff reiche aber nur für einen Betrieb von 24 Stunden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag. Die Anlagen waren vor einer Woche runtergefahren worden, weil es keinen Treibstoff für ihren Einsatz mehr gab.
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und das Kinderhilfswerk Unicef hätten 19 500 Liter Kraftstoff an Wasser- und Abwassereinrichtungen verteilt. Unter anderem kann damit eine Entsalzungsanlage in der Stadt Chan Junis betrieben werden, die Meerwasser zum Trinken aufbereitet. Dort haben Zehntausende Vertriebene Zuflucht gesucht. Die Anlage könne pro Tag 2 500 Kubikmeter Trinkwasser produzieren, berichtete OCHA. Auch 17 Abwasserpumpen könnten mit dem Treibstoff betrieben werden.
Insgesamt seien am Sonntag 69 000 Liter Treibstoff in den Gazastreifen gelangt, berichtete OCHA. Dies, nachdem Israel seine Totalblockade aller Treibstofflieferungen vor einigen Tagen leicht gelockert hatte. Bis zu 70 000 Liter täglich dürfen jetzt über den Grenzübergang aus Ägypten eingeführt werden. Am Montag fuhren nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds zwei Tankwagen mit 60 000 Litern Diesel über Rafah in den Gazastreifen.
Nötig für eine minimale humanitäre Versorgung sind nach Angaben von OCHA-Chef Martin Griffiths allerdings täglich rund 200 000 Liter. Damit müssten Krankenwagen und Lastwagen zur Verteilung von Hilfsgütern betankt und Generatoren zur Stromerzeugung betrieben werden - etwa für Krankenhäuser, Bäckereien, Pumpstationen und Server von Telekomanbietern.