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ROUNDUP 2: Vorläufiger Deal bei Verhandlungen zu US-Schuldenobergrenze

Veröffentlicht am 28.05.2023 08:35 Aktualisiert 28.05.2023 08:45
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(Neu: Weitere Details)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Im US-Schuldenstreit haben Präsident Joe Biden und der Republikaner Kevin McCarthy einen Durchbruch erzielt und einen Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Welt voraussichtlich abgewendet. Biden und der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus erklärten am Samstag (Ortszeit) in Washington, sie hätten eine vorläufige Einigung erreicht. Das Vorhaben muss noch vom Kongress abgesegnet werden.

Biden sagte nach Angaben des Weißen Hauses, das sei ein wichtiger Schritt nach vorn, der die Ausgaben senke und gleichzeitig wichtige Programme für die arbeitende Bevölkerung schütze und die Wirtschaft für alle stärke. Außerdem schütze die Vereinbarung die wichtigsten Teile seiner Agenda. "Die Einigung stellt einen Kompromiss dar, was bedeutet, dass nicht jeder bekommt, was er will." Im Laufe der nächsten Tage würden die Verhandlungsteams den Gesetzestext fertigstellen. Die Vereinbarung werde an das Repräsentantenhaus und den Senat weitergeleitet. "Ich fordere beide Kammern nachdrücklich auf, die Vereinbarung sofort zu verabschieden."

McCarthy sagte, nachdem er eigenen Aussagen zufolge mit Biden telefoniert hatte: "Nach wochenlangen Verhandlungen haben wir uns grundsätzlich geeinigt. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber ich glaube, dass dies grundsätzlich eine Vereinbarung ist, die des amerikanischen Volkes würdig ist." Über Nacht und am Sonntag werde nun der Gesetzesentwurf fertig geschrieben - dieser solle am Sonntagnachmittag in Zusammenarbeit mit Biden endgültig abgesegnet werden. Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus ist demnach für Mittwoch geplant.

Der Entwurf muss so schnell wie möglich in beiden Kammern des Kongresses verabschiedet und vom Präsidenten unterzeichnet werden, damit ein drohender Zahlungsausfall der US-Regierung tatsächlich abgewendet wird. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte zuletzt gewarnt, das Geld könnte am 5. Juni ausgehen. Vorausgegangen war ein intensiver Streit, der US-Präsident Joe Biden sogar dazu veranlasst hatte, Auslandsreisen abzusagen.

In den USA legt das Parlament in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Mittlerweile ist dieser Schuldendeckel von rund 31,4 Billionen US-Dollar erreicht und das Finanzministerium muss die Kapitalreserven anzapfen. Für eine Anhebung der Schuldenobergrenze brauchen Biden und seine Demokraten die Republikaner im Kongress.

Auch wenn letzte Details zum Deal und die genaue Position des Weißen Hauses unklar blieben, sprach McCarthy davon, dass sich die Demokraten zu "historischen Ausgabenkürzungen" bereit erklärt hätten und der Text keine neuen Steuern oder Regierungsprogramme enthalte.

Die Republikaner hatten Biden bei den Verhandlungen im Gegenzug für eine Erhöhung der Schuldengrenze zu Einsparungen etwa im sozialen Bereich drängen wollen. So forderte McCarthy etwa, dass Menschen, die bestimmte soziale Leistungen erhalten, im Gegenzug einem Job nachgehen müssten. Das wollen Bidens Demokraten nicht. Sie wollten stattdessen "Steuerschlupflöcher" schließen - konkret: Reiche stärker besteuern. Dagegen stemmen sich die Republikaner.

Der monatelange Streit hatte die USA an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Wenn es dazu tatsächlich gekommen wäre, hätte eine folgende globale Finanzkrise einen starken wirtschaftlichen Abschwung auslösen können. Die USA wären dann nicht mehr in der Lage, einen Großteil ihrer Rechnungen zu begleichen - Millionen Menschen hätten in der Folge ihre Jobs verlieren können.

Der Streit hatte zwischenzeitlich sogar die Kreditwürdigkeit der USA bedroht. Die Ratingagentur Fitch behielt am Mittwochabend (Ortszeit) für die weltgrößte Volkswirtschaft zwar das Top-Rating "AAA" bei, senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit aber auf "negativ", so dass eine Abstufung drohen könnte.

Doch die nächste Hürde wird die Abstimmung im Repräsentantenhaus am Mittwoch sein. Dort ist die Situation besonders verfahren, weil die Republikaner nur eine sehr knappe Mehrheit haben. In der Fraktion sitzen auch radikale Abgeordnete, die kein Interesse an einem realistischen Kompromiss zeigen. McCarthy ist zu Beginn des Jahres erst nach einem historischen Wahlchaos von seiner Fraktion zum Vorsitzenden der Parlamentskammer gewählt worden. Das hatte seine Position enorm geschwächt.

Der Streit um die Schuldengrenze ist nun eine große Bewährungsprobe für McCarthy, bei der er für seine Partei Ergebnisse liefern muss. Dabei muss es ihm auch gelingen, auch einige Radikale hinter einer möglichen Einigung zu versammeln, um eine möglichst breite Mehrheit in seiner Partei zu haben. Wäre er bei einer Abstimmung auf besonders viele Stimmen der Demokraten angewiesen, weil seine Parteikollegen sich quer stellen, würde ihn das weiter schwächen.

Der Streit hatte auch einen Schatten auf Bidens Reise zum G7-Gipfel nach Japan geworfen - Biden verhandelte während des Trips weiter. Immer wieder hatte er betont, dass es schon 78 Mal in der US-Geschichte geglückt sei, einen Zahlungsausfall zu verhindern.

ROUNDUP 2: Vorläufiger Deal bei Verhandlungen zu US-Schuldenobergrenze
 

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Kommentare (12)
Chris Un
Chris Un 28.05.2023 12:17
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für die Börse wird's wieder ein Grund sein 10% zu steigen xD
Ugur Akgündogdu
Ugur Akgündogdu 28.05.2023 12:17
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Ist doch gut
Gaspare Trapani
TraGa91 28.05.2023 12:17
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ja Pumpen wir das ganze noch mehr auf... sehr nachhaltig
Chris Un
Chris Un 28.05.2023 12:17
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witzig ist eh das die neue Schuldengrenze nun eingepreist wird aber vorher gar nicht abverkauft wurde. Unternehmen auf einmal mal wieder ohne Grund mehr Wert
Carsten Sippel
Carsten Sippel 28.05.2023 11:41
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Gabs echt Menschen die denken das die Amis sich selbst in den Abgrund stürzen?
Ugur Akgündogdu
Ugur Akgündogdu 28.05.2023 11:41
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Leider! Sonst wäre es zu Verkäufen letzte Woche nicht gekommen
hartmut braune
hartmut braune 28.05.2023 11:33
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...Show....absolute Show....Inszenierung was vorher schon fest stand...Pleite...?...aber vorher die Umarmung...Küsschen rechts Küsschen links...und ein Crash...?...nie mehr....also reine Mache...für die Bühne...und nichts anderes....rote Rosen sollen blühen...
Michel Simon
Michel Simon 28.05.2023 11:33
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Die sind doch schon lange Pleite nur sagt es niemand
Oliver Schaffer
Swordfish 28.05.2023 11:26
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Zumindest n-tv berichtet,dass die Abstimmung am Dienstag und nicht Mittwoch stattfinden soll.Der gut informierte New Yorker Journalist Markus Koch führt dazu aus,dass der Kern beider Parteien eine grössere Stimmenmehrheit ,als der linke Flügel der Demokraten und der rechte Flügel der Republikaner,besitzt…drücken wir die Daumen für einen guten Ausgang.
Castro Patron
Castro Patron 28.05.2023 11:15
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100% Biden weiß nicht mal was in diesem Vertrag steht ^^
Alexander Beyer
Alexander Beyer 28.05.2023 10:45
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Dar Abschluss ist wichtig der Rest nur Hofnungmacherei.
Hans Siebenschwanz
Hans Siebenschwanz 28.05.2023 10:45
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Wie ist das eigentlich bei uns? Was ich so gehört habe, sind wir auch schon ziemlich weit in den Miesen. Sollte man vielleicht auch mal überlegen, wie lange das noch gut geht.
Jochen Schaub
Jochen Schaub 28.05.2023 10:45
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Eigene Recherche hilft, wirklich! Der Verschuldungsgrad von DE ist im Vergleich zu JP, USA und vielen anderen Ländern lächerlich gering.
Jfu
Jfu 28.05.2023 10:45
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Man sollte noch hinzufügen, dass der bloße Vergleich der Verschuldung mit anderen Ländern in diesem Kontext nicht viel aussagt. Man muss das immer im Verhältnis des eigenen BIP sehen.
Sebastian Fleischer
Sebastian Fleischer 28.05.2023 9:32
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„So forderte McCarthy etwa, dass Menschen, die bestimmte soziale Leistungen erhalten, im Gegenzug einem Job nachgehen müssten.“…was zur Hölle? Sowas gab es im den USA? IN DEN USA!?!? Die Demokraten fahren das Land echt gegen die Wand und da ist es kein Wunder, wie es an der Grenze zu Mexiko zugeht.
anise pipette lulita
anise pipette lulita 28.05.2023 9:07
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heisst dass doch die vielen 3.welt länder sich weiterhin keine hochhäuser, modernes sozialsystem,erweiterte landwirtschaft und Infrastruktur leisten können, weil der dollar weiterhin künstlich hochgehalten wird. andere Länder können die Massnahmen die die USA tut nicht, bekommen auch die schulden der usa nicht zufriedenstellend beglichen, bzw verschwinden die Gelder auch gleich wieder ,und die 3.welt währungen stürzen noch weiter, zwar wird die Inflation angepasst jedoch die waren vom Ausland werden teurer und die gefahr des Ausverkaufes ist permanent dort überall wo die Inflationsanpassungen zu langsam erfolgen.
Woo Go
Woo Go 28.05.2023 9:07
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die sind bestimmt durch Korruption in diese Lage geraten, also selber schuld, deswegen 3. Welt
Castro Patron
Castro Patron 28.05.2023 9:07
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Woo Go totaler Quatsch
Toni Maroni
Toni Maroni 28.05.2023 9:06
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Puh, ob das wirklich schon safe ist??!
Ugur Akgündogdu
Ugur Akgündogdu 28.05.2023 9:06
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Denkst Du wirklich dass die amis ihr land in den Abgrund treiben würden?!
Gaspare Trapani
TraGa91 28.05.2023 9:06
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die treiben die Weltwirtschaft in dem Abgrund.... immer daran denken... wenn die Amis husten, haben wir eine Erkältung.
Toni Maroni
Toni Maroni 28.05.2023 9:06
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Abgrund sicher nicht;) aber einen Dämpfer für dem senilen Biden und die ganz rechts stehenden Reps
 
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