Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!Jetzt Aktien finden

ROUNDUP: Konjunkturzuversicht treibt Dax auf Rekordhoch - Risiken bleiben

Veröffentlicht am 19.05.2023, 14:46
Aktualisiert 19.05.2023, 15:00
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Befreiungsschlag zu "Christi Himmelfahrt" ist dem Dax am Freitag der Sprung auf ein Rekordhoch gelungen. Mit gut 16 293 Punkten ließ der deutsche Leitindex seine bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2021 um rund drei Punkte hinter sich. Nach einem wochenlangen Geplänkel unter der runden Marke von 16 000 Zählern hatte vorsichtiger Optimismus über Fortschritte im Streit um eine Erhöhung der US-Schuldengrenze zur Abwendung einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA frischen Schwung in den deutschen Aktienmarkt gebracht.

Der Sprung über solch einen Widerstand, wie es die 16 000-Punkte-Marke gewesen sei, könne wie eine Initialzündung wirken, erklärte der Marktexperte und technische Analyst Christoph Geyer.

Der alte Dax-Rekord von rund 16 290 Punkten stammt aus dem November 2021, bevor im Jahr darauf Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie steigende Leitzinsen infolge hoher Inflation die Börsen weltweit heruntergezogen hatten. Seit Herbst 2022 läuft es aber wieder rund, der Dax hat sich seit dem Kursrutsch im September auf damals fast 12 000 Punkte mittlerweile stark erholt.

Dafür sorgte auch ein gewisser Konjunkturoptimismus nach dem Ende der harten Corona-Einschränkungen Chinas vor dem Jahreswechsel. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gilt als wichtiges Zugpferd der globalen Konjunktur. Zwar stockt es in der chinesischen Wirtschaft derzeit immer noch vor allem in der Industrie, doch gibt es auch positive Signale.

"In der aktuellen Berichtssaison bestätigen europäische Hersteller von Automobilen, Luxusgütern und Sportartikeln eine gesunde Erholung der chinesischen Umsätze, wenn auch der starke Aufschwung aus dem ersten Quartal nicht über das gesamte Jahr fortführbar erscheint", erklärte Analyst Sven Streibel von der DZ Bank unlängst. Wichtig sei vor allem, dass die Unternehmen positiv auf die weitere Erholung des chinesischen Konsumverhaltens blickten. Vor diesem Hintergrund hatte Streibel sein Jahresendziel für den Dax erst kürzlich auf 16 500 Punkte angehoben.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Es gibt aber auch Risiken. Mitte des kommenden Jahres sieht Streibel den Dax auf dem Niveau von Ende 2023 liegen. Denn: Aktuell fehlten noch Wirtschaftsimpulse und es gelte, die möglichen Effekte einer zwischenzeitlichen Konjunkturverlangsamung beziehungsweise von Kursrücksetzern einzubeziehen. Insgesamt hingen europäische Aktien maßgeblich von Chinas wirtschaftlichem Aufschwung ab.

Erst vor wenigen Tagen hatte ein überraschend geringes Wachstum der chinesischen Industrieproduktion und der Konsumausgaben die Sorgen hinsichtlich der - auch für die Weltwirtschaft wichtige - Konjunkturerholung des Landes verstärkt.

Ungemach für die Weltwirtschaft bergen auch die Spannungen zwischen den USA und China in puncto Unabhängigkeit Taiwans. Westliche Staaten treibt auch deshalb die Sorge um ihre Abhängigkeit von China bei der Versorgung etwa mit Rohstoffen, Pharmaprodukten und Elektronikchips um. Sie steuern aktuell zwar gegen, allerdings wird es Jahre dauern, ausreichend eigene Kapazitäten aufzubauen. Der Chefvolkswirt der Allianz (ETR:ALVG), Ludovic Subran, sieht denn auch die Gefahr einer neuen Protektionismus-Phase.

US-Präsident Joe Biden verschärft den Kurs seines Vorgängers Donald Trump teils noch: Die USA erließen Exportbeschränkungen, um China den Zugang zu US-Technologien zu verwehren. Aktuell erwägt Biden, privatwirtschaftliche Investitionen aus den USA im Ausland zu reglementieren - zumindest für sensible Technologien. Auch das würde sich gegen China richten.

Gleichzeitig ärgert sich Europa über protektionistische US-Subventionen für saubere Technologien und damit um mögliche Wettbewerbseinschränkungen. Angesichts massiver staatlicher Förderungen für viele Industrien in den USA halten sich nicht wenige europäische Unternehmen aktuell bei Investitionen in Europa eher zurück und wenden sich stattdessen lieber den USA zu.

Daniel Saurenz von Feingold Research bringt die aktuellen Entwicklungen an der Börse wie folgt auf den Punkt: Viele Unternehmen hätten Inflation und steigende Preise genutzt, was zu höheren Gewinnen geführt habe. Gleichzeitig seien viele Investoren der Entwicklung hinterhergelaufen und würden nun fast schon zum Handeln gezwungen. Dem stünden die deutlich gestiegenen Zinsen gegenüber, bei bestenfalls mittelmäßigen Wirtschaftsdaten.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Saurenz sieht daher den "Dax oberhalb von 16 000 als klare Wette darauf, dass eine Rezession ausfallen wird." Aktuell würden nur noch überschaubare Risiken in die Kurse eingepreist. "Das könnte sich 2023 noch als Problem erweisen. Erst einmal ist aber Partytime.

Aktuelle Kommentare

Die Rezession fällt aus? Ich wette sie weiß nichts davon.
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.