Sichern Sie sich 40% Rabatt
⚠ Aufgepasst! Die Berichtssaison ist da und wir haben die Aktien, die gerade abheben!
+19,7% seit Jahresstart - steig ein für den ultimativen Höhenflug!
Liste freischalten

ROUNDUP: Mehr Klarheit zur Herkunft des Koteletts

Veröffentlicht am 24.05.2023, 15:17
Aktualisiert 24.05.2023, 15:30
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - In Supermärkten und Metzgereien sollen Kunden bald bei mehr Fleischwaren Klarheit über das Herkunftsland der Tiere bekommen. Das sieht eine Verordnung von Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) vor, die das Bundeskabinett am Mittwoch gebilligt hat. Damit soll eine verpflichtende Kennzeichnung auch auf unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel ausgedehnt werden. Bei verpackter Ware gilt dies schon, ebenso bei unverpacktem Rindfleisch. Die Herkunftsangaben sollen auch mit einer staatlichen Kennzeichnung der Tierhaltungsform zusammenspielen, die ebenfalls kommen soll.

Özdemir sagte: "Wer an der Frischetheke einkauft, wird künftig verbindlich vorgeschrieben informiert, wo das Fleisch herkommt." Das sei gut für die deutsche Landwirtschaft und die Verbraucherinnen und Verbraucher. "Denn sie sollen nicht nur wissen, wie ein Tier gehalten wurde, sondern auch, woher es kommt." Nur so könne man eine informierte Kaufentscheidung treffen und sich für mehr Tierschutz, regionale Wertschöpfung und hohe Umweltstandards entscheiden.

Gekennzeichnet werden soll künftig auch loses Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel - in Fleischtheken von Supermärkten, in Metzgereien, Hofläden oder auf Wochenmärkten. Dabei müssen Anbieter das Aufzucht- und das Schlachtland angeben, mit kleinen Schildern direkt an der Ware oder etwa auch an Bildschirmen. Also zum Beispiel: "Aufgezogen in: Frankreich. Geschlachtet in: Deutschland", wie das Ministerium erläuterte. Waren Geburt, Aufzucht und Schlachtung in einem einzigen Staat, kann es heißen "Ursprung: Deutschland". Der Bundesrat muss noch zustimmen, in Kraft treten soll dies Anfang 2024.

Der Bauernverband dringt schon seit längerem auf eine Ausdehnung der Herkunftskennzeichnung - und argumentiert, deutsche Bauern legten viel Wert auf Tierwohl, was auch erkennbar sein müsse. Die Verordnung gehe in die richtige Richtung, reiche aber bei weitem nicht, machte der stellvertretende Generalsekretär Udo Hemmerling deutlich. Nötig seien umfassende Angaben beginnend beim Geburtsort und auch für Wurst und andere verarbeitete Produkte. Mittelfristig müsse Transparenz bei Fleischprodukten dann auch für Kantinen und die Gastronomie her.

Auch Özdemir betonte: "Unsere Landwirtinnen und Landwirte - gerade mit kleinen und mittleren Höfen - brauchen die Chance, am Markt bestehen zu können." Dabei stehe "Made in Germany" seiner Meinung nach für hohen Tierschutz, gerechte Löhne und den Schutz natürlicher Ressourcen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch warnte dagegen, die Herkunftskennzeichnung bringe für den Tierschutz wenig. "Denn Tiere leiden in deutschen Ställen genauso unter Schmerzen und Krankheiten wie in anderen EU-Ländern - auch wenn die Fleischindustrie gerne den Eindruck erweckt, Deutschland sei beim Tierschutz Spitzenreiter."

Verpflichtend angegeben werden muss das Herkunftsland schon für viele Lebensmittel. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, Eier und auch frisches Rindfleisch - hier bezogen auf Geburt, Mast, Schlachtung und Zerlegung. Özdemir machte klar, dass die Verordnung nun ein erster Schritt zu mehr sei. Da die EU-Kommission weiter keinen Vorschlag für eine umfassendere EU-weite Kennzeichnung gemacht habe, plane er eine nationale Regelung. Auf EU-Ebene geprüft wird eine Ausdehnung etwa auf Milch und Milch als Zutat, Fleisch als Zutat, Hartweizen in Teigwaren, Reis, Kartoffeln und Tomaten in manchen Tomatenprodukten.

Für mehr Transparenz sollen neben den Angaben zur Herkunft bald auch Infos zur Tierhaltung kommen. Özdemir plant eine Pflichtkennzeichnung für inländische Erzeugnisse mit fünf Kategorien während der Mast vom gesetzlichen Mindeststandard bis hin zu Bio. Sie soll in diesem Jahr zunächst mit frischem Schweinefleisch starten. Platzhirsch ist eine schon seit Jahren bekannte Kennzeichnung der großen Supermarktketten.

Auch zur Herkunft gibt es bereits eine Reihe freiwilliger Logos. Dabei sollen Medaillen und Etiketten oft eine besondere Regionalität verbürgen. So werben die Bundesländer mit Siegeln, auch Handelsketten haben eigene Regionalmarken. Die Kriterien, was das bezogen auf die Zutaten genau bedeutet, sind aber unterschiedlich. Dazu kommen in der EU "geschützte Ursprungsbezeichnungen" etwa für Allgäuer Emmentaler und "geschützte geografische Angaben" wie für Lübecker Marzipan.

Daneben gibt es auch ein bundesweit einheitliches Logo: das 2014 eingeführte blaue "Regionalfenster", das Hersteller freiwillig auf Packungen drucken können. Inzwischen haben es mehr als 5500 Produkte, wie der Trägerverein Ende vergangenen Jahres mitteilte. Bei Fleisch und Wurst kamen demnach viele hinzu. Das "Regionalfenster" zeigt, woher die wichtigsten Zutaten stammen und wo sie verarbeitet wurden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.