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ROUNDUP: Ministerium arbeitet an Lösung für Uniper - Aktie mit Erholungsversuch

Veröffentlicht am 05.07.2022, 09:35
Aktualisiert 05.07.2022, 09:45
© Reuters.
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BERLIN (dpa-AFX) - Der wegen sinkender Gasflüsse aus Russland in Schieflage geratene Energiekonzern Uniper (ETR:UN01) kann auf staatliche Hilfe hoffen. Neben Krediten ist dabei auch ein Einstieg des Bundes nicht ausgeschlossen. Insgesamt könnte es dabei um mehrere Milliarden gehen. Nach einem Kurseinbruch der Aktie zu Beginn der Woche versucht sich das Papier am Dienstag an einer Stabilisierung.

Die im Mittelwertesegment MDax notierte Aktie stieg zu Handelsbeginn um knapp fünf Prozent und baute danach ihre Gewinne zunächst weiter aus. Am Vortag war der Kurs angesichts der Gaskrise um fast 28 Prozent abgerutscht und hatte den Handel bei 11,32 Euro und damit auf dem niedrigsten Niveau seit 2016 beendet. Seit einem Monat hat das Papier fast die Hälfte an Wert verloren, seit dem Jahreswechsel beläuft sich das Minus auf fast 70 Prozent.

Für den Markt stelle sich die Frage, ob der Versorger (NYSE:XLU) zur "Lufthansa (ETR:LHAG) 2.0" werde, kommentierte Lueder Schumacher, Analyst bei der französischen Großbank Societe Generale (EPA:SOGN) am Dienstag. Das Paket umfasse wohl einige Maßnahmen, aber der Markt sorge sich vor allem vor einer wohl massiv verwässernden Kapitalerhöhung, so der Experte. Ein Staatseinstieg würde zwar Banken beruhigen, aber das Problem hoher Gaspreise nicht lösen, so Schumacher.

Mögliche Staatshilfen im Falle eines drohenden russischen Gasembargos dürften für Uniper als größten deutschen Importeur von russischem Gas sehr wichtig sein, erklärte JPMorgan-Analyst Vincent Ayral. Das Unternehmen werde von der Bundesregierung als zu groß angesehen, um ohne eine Kettenreaktion auf den europäischen Energiemärkten zu scheitern.

Das Wirtschaftsministerium arbeitet nach Angaben einer Sprecherin "unter Hochdruck" an Lösungen wegen der angespannten Lage bei Uniper. Die Bundesregierung sei in Gesprächen mit dem Unternehmen über Stabilisierungsmaßnahmen, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag in Berlin. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg geht es darin um mögliche Hilfsgelder von bis zu neun Milliarden Euro. Die Agentur beruft sich bei dieser Zahl auf eine mit der Sache vertraute Person.

Das kolportierte Hilfspaket von neun Milliarden Euro erscheine hoch - insbesondere im Vergleich zu Unipers aktueller Marktkapitalisierung von 4,1 Milliarden Euro und rund 15 Milliarden Euro zu Beginn des Jahres, findet dabei Analyst Ayral von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM).

Habecks Sprecherin zufolge laufen innerhalb der Regierung zudem weiter Gespräche über Änderungen des Energiesicherungsgesetzes. Ziel sei es, sich für eine weiter angespannte Lage auf den Energiemärkten zu wappnen und den Instrumentenkasten zu füllen. Die Energiemärkte müssten funktionsfähig bleiben.

Russland hatte die Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bereits stark gedrosselt. Dadurch geriet der Gasimporteur Uniper in Turbulenzen und rief nach Staatshilfen. Die Sprecherin Habecks wies darauf hin, Uniper habe einen bestehenden Kreditrahmen über die Staatsbank KfW über 2 Milliarden Euro noch nicht gezogen.

Uniper hatte erklärt, es seien daneben auch Beteiligungen in Form von Eigenkapital möglich. Das würde bedeuten, dass der Staat vorübergehend bei Uniper einsteigt - wie bei der Lufthansa in der Corona-Krise.

Der Konzern mit Sitz in Düsseldorf spielt als großer Gasimporteur eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert viele Stadtwerke. Uniper kann aber derzeit Mehrkosten beim Einkauf von Gas nicht an die Kunden weitergeben - daraus entstünden signifikante finanzielle Belastungen, hatte das Unternehmen bekannt gegeben.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen von einer Mischung aus Krediten und der Übernahme eines Anteils an dem Unternehmen. Das Finanzministerium und Uniper wollten sich auf Nachfrage von Bloomberg nicht äußern. Um mögliche drastische Preissprünge gleichmäßiger an Gaskunden zu verteilen, arbeitet die Bundesregierung außerdem an einem möglichen Umlagesystem.

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