Sichern Sie sich 40% Rabatt
💎 Boom! Unsere KI hat's gewusst: WSM schießt um +52,1% nach oben seit Dezember! Jetzt alle Top-Picks ansehen!Jetzt dabei sein!

ROUNDUP: Tui sieht sich trotz Engpässen auf Gewinnkurs - Aktie dreht ins Plus

Veröffentlicht am 10.08.2022, 12:12
Aktualisiert 10.08.2022, 12:15
© Reuters.

© Reuters.

HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltgrößte Reisekonzern Tui (ETR:TUIGn) erwartet trotz des Chaos an vielen Flughäfen weiterhin fast so viele Urlauber wie vor der Pandemie. Damit dürfte der Konzern im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr im Tagesgeschäft wie geplant "signifikant" in die Gewinnzone zurückkehren, bekräftigten der scheidende Vorstandschef Fritz Joussen und sein designierter Nachfolger Sebastian Ebel am Mittwoch in Hannover. Im abgelaufenen Quartal klappte dies allerdings noch nicht - vor allem, weil Tui in Großbritannien viele Flüge streichen musste.

An der Börse in Frankfurt wurden die Nachrichten zunächst mit Kursverlusten von bis zu vier Prozent quittiert. Nach anderthalb Stunden drehte der Kurs der Tui-Aktie jedoch in die Gewinnzone und lag zuletzt mit knapp einem Prozent im Plus bei 1,7115 Euro. Branchenexperte Richard Clarke vom Analysehaus Bernstein Research erwartet einen sonnigen Sommer für den Reisekonzern. Die Frage sei jedoch, wie sich die Verbraucher in Europa angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten danach verhielten, schrieb er am Morgen.

Im abgelaufenen Quartal machten die Engpässe an vielen Flughäfen auch Tui zu schaffen. Im Mai und Juni habe der Konzern rund 200 Abflüge streichen müssen - vor allem in Großbritannien und dort in erster Linie in Manchester, sagte Finanzvorstand Ebel, der am 1. Oktober die Konzernführung übernimmt. Die Streichungen kosteten den Konzern 75 Millionen Euro. Zudem habe sich die Kundschaft angesichts der Verwerfungen zwischenzeitlich mit Buchungen zurückgehalten, sagte der Manager.

Inzwischen zieht das Geschäft wieder stärker an. So zählte Tui für den Sommer bisher Buchungen von 11,5 Millionen Gästen und damit rund 90 Prozent des Niveaus von 2019. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni waren 5,1 Millionen Urlauber mit Tui unterwegs. Das seien 4,2 Millionen mehr als ein Jahr zuvor, als das Geschäft wegen der Corona-Pandemie nur auf Sparflamme gelaufen war.

Der Umsatz sprang daher im Jahresvergleich von 650 Millionen auf 4,4 Milliarden Euro nach oben. Wegen der Belastung durch die Flugausfälle lag das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) mit 27 Millionen im Minus. Ein Jahr zuvor hatte der operative Verlust sogar 670 Millionen betragen. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre diesmal ein Fehlbetrag von rund 357 Millionen Euro nach einem Minus von 935 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten nur mit einem zweistelligen Millionenverlust gerechnet.

Zu schaffen machen Tui die stark gestiegenen Treibstoffkosten. Der Konzern hatte wegen seiner angespannten Finanzlage infolge der Pandemie für dieses Jahr kaum Absicherungsgeschäfte für Kerosin abgeschlossen. Erst für den Winter und kommendes Jahr sieht es dem Vorstand zufolge besser aus.

Andererseits geben die Kunden diesen Sommer bisher im Schnitt 18 Prozent mehr Geld für ihren Tui-Urlaub aus als im Jahr 2019. Dabei wurden vergleichbare Reisen nicht in diesem Ausmaß teurer. Vielmehr buchten die Menschen häufiger Pauschalreisen, komfortablere Zimmer und längere Aufenthalte als früher, erklärte der Vorstand. Die Mehreinnahmen helfen dem Konzern auch dabei, die gestiegenen Kerosinkosten abzudecken.

Unterdessen erklärte der scheidende Tui-Chef Joussen die Corona-Sorgen des vom Staat geretteten Reisekonzerns schon für beendet. Das Sommerquartal werde dank der höheren Reisepreise das umsatzstärkste in der Firmengeschichte. "Die Krise ist damit abgehakt", sagte Joussen. Damit seien aber noch nicht alle Probleme - etwa mit Blick auf die Schulden - gelöst.

Die Tui-Führung hofft, mit der Erholung von der Pandemie den Schuldenberg aus der Corona-Krise weiter abzubauen. Zwischen Ende März und Ende Juni hatte Tui die Netto-Schuldenlast um rund 600 Millionen auf 3,3 Milliarden Euro reduziert.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Joussen und Ebel einen "signifikanten" operativen Gewinn vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit). Im kommenden Geschäftsjahr sei ein positives Geschäftsergebnis auch nach Abzug von Zinsen und Steuern möglich. "Ich glaube, da sind wir auf einem guten Weg", sagte Ebel.

Derweil steht mit der Inflation eine neue Herausforderung vor der Tür. Ebel erwartet nach eigener Aussage allerdings nicht, dass die gestiegenen Kosten demnächst viele Kunden vom Reisen abhalten. Auch wenn das verfügbare Einkommen kleiner werde, verzichteten die wenigsten komplett auf Urlaub, sagte er. Denkbar sei aber, dass künftig weniger Fernreisen gebucht und nähere Ziele stärker nachgefragt würden, etwa Ägypten statt der Dominikanischen Republik.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.