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ROUNDUP/Niedrigere Glyphosatpreise: Bayer wird vorsichtiger - Pharma schwächelt

Veröffentlicht am 11.05.2023, 10:07
Aktualisiert 11.05.2023, 10:16
© Reuters.

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der fortgesetzte Druck auf die vor Jahresfrist außergewöhnlich hohen Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat stimmt Bayer (ETR:BAYGN) für 2023 etwas vorsichtiger. Zudem schwächelten die Pharmageschäfte zum Jahresstart. Konzernchef Werner Baumann bestätigte am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Resultate des ersten Quartals zwar den Konzernausblick im Grundsatz, rechnet nun aber "mit einer Zielerreichung im unteren Korridor unserer Prognose." Analysten bereitete in ersten Reaktionen vor allem die Profitabilität der Pharmasparte Kopfzerbrechen. Die Aktien gerieten stark unter Druck.

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) des Pharmageschäfts brach zum Jahresstart bei einem nur leichten Umsatzrückgang um gut ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro ein. So musste Bayer beim Milliardenmedikament Xarelto, einem Blutgerinnungshemmer, und beim Herzmittel Adalat im Zuge staatlicher Preisausschreibungen für Medikamente in China deutliche Einbußen hinnehmen, und auch die Folgen der Corona-Pandemie lasteten auf den Geschäften in dem Land.

Gleichzeitig stiegen in dem Geschäftsbereich die Beschaffungskosten kräftig, und auch die Entwicklung von Zell- und Gentherapien sowie andere Projekte kosteten reichlich Geld. Das weiterhin starke Wachstum neuer Medikamente wie dem Krebsmittel Nubeqa sowie Kerendia zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes konnten das nicht auffangen.

In der Agrarsparte fiel das operative Ergebnis zwar um elf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, hielt sich damit aber etwas besser als von Analysten erwartet. Insbesondere starke Geschäfte mit Maissaatgut und mit Insektiziden konnten hier die niedrigeren Glyphosatpreise ein Stück weit ausgleichen.

Auf Konzernebene fiel der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich leicht auf 14,4 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um knapp 15 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Analysten hatten sich hier im Mittel mehr erhofft. Der Gewinn unter Strich fiel um ein Drittel auf knapp 2,2 Milliarden Euro.

Für das Jahr 2023 kalkuliert Bayer um Wechselkursveränderungen bereinigt und damit auf Basis der Durchschnittskurse im Vorjahr mit einem Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll auf dieser Basis 12,5 bis 13 Milliarden Euro erreichen. Mittlerweile sieht Bayer die Resultate aber nur noch im unteren Bereich der Spannen. Baumann betonte laut Mitteilung aber auch, dass weiterhin im zweiten Halbjahr "eine verbesserte Performance" - abgesehen von Glyphosat - erwartet werde.

Die Jahresziele für das Pharmageschäft behielt der Konzern daher trotz der Schwäche zum Jahresstart vorerst bei. Der Umsatz soll auf Basis konstanter Wechselkurse um rund ein Prozent steigen, bei einer operativen Gewinnmarge von etwas mehr als 29 Prozent. Im Agrargeschäft wird das Umsatzwachstum derweil nur noch bei rund 1,5 Prozent gesehen statt bisher bei rund 3 Prozent. Die Marge soll weiter rund 25 Prozent erreichen.

Branchenexperte Gunther Zechmann vom Analysehaus Bernstein Research zeigte sich in einer ersten Einschätzung der Zahlen des ersten Quartals allerdings von der Pharmasparte enttäuscht, während sich das Agrargeschäft trotz der Normalisierung der Glyphosat-Preise gut schlage.

Die Papiere brachen am Vormittag um gut fünf Prozent auf 55,32 Euro ein. Damit testen sie nun wieder die Unterstützung im Bereich um die 55 Euro, die seit Jahresanfang mehrfach Halt geboten hatte.

Zechmann verwies zudem auf den deutlich negativen Finanzmittelfluss von Bayer. So war der Free Cashflow mit minus 4,1 Milliarden Euro noch schwächer als vor einem Jahr mit minus 1,2 Milliarden Euro. Das lag vor allem daran, dass Bayer deutlich mehr Geld für die Beilegung der zahlreichen Rechtsstreitigkeiten ausgab, die sich der Konzern mit der Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto (NYSE:MON) 2018 ins Haus geholt hatte, aber auch Verfahren im Zusammenhang mit möglichen Gesundheitsrisiken der Verhütungsspirale Essure. Insgesamt ließ sich Bayer das von Januar bis Ende März gut 1,5 Milliarden Euro kosten. Bayer komme mit dem Abarbeiten dieser Themen voran, erklärte Zechmann.

Für Bayer-Chef Werner Baumann ist es derweil das letzte Mal, dass er einen Geschäftsbericht des Konzerns vorstellt. Er verlässt Bayer nach 35 Jahren, sieben davon an der Konzernspitze, Ende Mai. Am ersten Juni übernimmt dann der US-Amerikaner Bill Anderson das Ruder, der zuvor die Pharma-Sparte der Schweizer Roche (SIX:RO) geführt hat. Von Anderson erhoffen sich Investoren frischen Schwung.

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