BERLIN (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist am Montag zu einem eintägigen Besuch nach Litauen. Vor seinem Abflug (18.30 Uhr) wird er auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg Angehörige von zwölf Soldatinnen und Soldaten begrüßen, die derzeit in Litauen stationiert sind. Steinmeier nimmt diese mit in das baltische Land, damit sie ihre Frauen und Männer, Väter und Mütter wiedersehen können. Er will auf diese Weise den in Litauen stationierten Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Angehörigen für das danken, was sie auf sich nehmen.
Steinmeier will Litauen laut Bundespräsidialamt mit dem Besuch deutlich machen, dass Deutschland zu seinen Bündnisverpflichtungen in der Nato steht und die Sicherheit des baltischen Partners auch als seine eigene Sicherheit ansieht. Als Antwort auf die zunehmende russische Bedrohung begann die Nato bereits 2017 mit einer sogenannten "verstärkten Vornepräsenz" im Baltikum. Deutschland führt in Litauen einen multinationalen Gefechtsverband (Battlegroup) und ist dort momentan mit knapp 800 Soldatinnen und Soldaten präsent.
Steinmeier will sich am Dienstagnachmittag auf dem Truppenübungsplatz Pabradé eine Gefechtsübung des Verbandes anschauen und sich einen Eindruck von den Einsatzbedingungen verschaffen.
Sein Besuch in Litauen hat auch eine bilaterale, zivile Komponente. Er wird sich zunächst mit Staatspräsident Gitanas Nauseda treffen, der ihn einlud. Anlass ist die Gründung der Hauptstadt Vilnius vor 700 Jahren. Die Stadt wurde erstmals im Januar 1323 schriftlich erwähnt. Großfürst Gediminas lud damals in einem Brief christliche Kaufleute, Bauern, Soldaten, Handwerker und Geistliche aus aller Welt, insbesondere aber aus Lübeck, Stralsund, Bremen, Magdeburg und Köln dazu ein, sich hier niederzulassen. Steinmeier wird bei einer internationalen Konferenz hierzu die Eröffnungsrede halten.