von Peter Nurse
Investing.com - Die Rhetorik rund um die mögliche Übernahme von TikTok hat sich verschärft, als Präsident Trump behauptet, die US-Regierung wolle ihren Anteil, während die Weltgesundheitsorganisation Zweifel an der Möglichkeit eines Impfstoffs gegen Covid-19 äußerte. Die Wall Street steht vor einem schlechten Start, während Apple (NASDAQ:AAPL) sich in der Nähe eines neuen Rekords befindet. BP (NYSE:BP) und Nikola (NASDAQ:NKLA) sind weitere Aktien, auf die Sie sich zu Beginn des Handels anschauen sollten. Folgendes sollten Sie am Dienstag, dem 4. August, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Die Rhetorik um TikTok wird giftig
Der Ton der Auseinandersetzungen über den möglichen Kauf der US-Aktivitäten von Tik Tok durch Microsoft (NASDAQ:MSFT) wird immer härter und der Streit droht zum Vorläufer eines größeren Technologiekrieges zu werden.
Microsoft sagte am Montag, es führe Gespräche mit ByteDance - Berichte vom Dienstag deuteten darauf hin, dass es auch andere interessierte Parteien gibt - um Teile von TikTok zu kaufen, nachdem US-Präsident Donald Trump von seinem Plan zum Verbot der Video-Sharing-App aus Gründen der nationalen Sicherheit abgekommen war und den Firmen 45 Tage gegeben hatte, um einen Deal auszuhandeln.
Präsident Trump merkte am Montag auch an, dass die US-Regierung einen „erhebliche“ Anteil am Verkaufspreis der US-Operationen des Unternehmens erhalten sollte, obwohl unklar ist, wie dies geschehen würde.
Dies löste in der staatlich unterstützten Zeitung China Daily eine vernichtende Reaktion aus. In ihrem Leitartikel heißt es, dass China den "Diebstahl" eines chinesischen Technologieunternehmens nicht akzeptieren werde.
Sie fügte hinzu, dass das "Mobbing" chinesischer Technologieunternehmen durch die USA eine Folge von Washingtons Vision von "American First" sei und China keine andere Wahl ließ als "Unterwerfung oder Endkampf im Technologiebereich", und dass China „viele Möglichkeiten hat, um zu reagieren, wenn seine eigenen Beschlagnahmen vorbereitet.“
Es ist unklar, welche Möglichkeiten China hat, um zu reagieren, aber man sollte diesen Bereich im Auge behalten.
2. Wundermittel gegen Covid-19 könnte ausfallen - WHO
Die Covid-19-Pandemie zeigt Anzeichen eines Stillstands in den USA, als die Neuerkrankungen am zweiten Tag in Folge unter 50.000 fallen gefallen sind und die Zahl der Todesfälle unter tausend pro Tag sinkt.
Der führende Experte für Infektionskrankheiten der US-Administration, Dr. Anthony Fauci, sagte am Montag, dass Staaten mit einer hohen Anzahl von Coronavirus-Fällen die Einführung von Sperrbeschränkungen neu überdenken sollten, und betonte die Notwendigkeit, die Fälle vor der Grippesaison im Herbst auf einen niedrigen Ausgangswert zu bringen.
Darüber hinaus warnten hochrangige Persönlichkeiten der Weltgesundheitsorganisation am Montag, dass der Weg zur Normalität lang sein werde und die Länder akzeptieren müssten, dass es für Covid-19 möglicherweise nie ein 'Allheilmittel' in Form eines perfekten Impfstoffs geben würde.
"Eine Reihe von Impfstoffen befindet sich derzeit in der dritten Phase der klinischen Studien und wir alle hoffen auf eine Reihe wirksamer Impfstoffe, mit denen Menschen vor Infektionen geschützt werden können. Derzeit gibt es jedoch kein Allheilmittel - und möglicherweise wird es das nie geben", sagte die WHO Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag.
An anderer Stelle warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag zuvor, dass die Welt aufgrund von Schulschließungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie vor einer "Generationskatastrophe" stehe, und sagte, dass es "oberste Priorität" sein müsse, die Schüler sicher ins Klassenzimmer zurückzubringen.
3. Apple treibt Tech-Sektor an
Die US-Aktienmärkte werden am Dienstag etwas niedriger eröffnet und konsolidieren ihre kräftigen Kursgewinne vom Montag. Der technologielastige Nasdaq Index schloss auf einem Rekordhoch.
Der Dow-Future sinkt 44 Punkte oder 0,2%, während der S&P 500-Future gut 0,3% an Wert einbüßte. Für den Nasdaq 100-Future ging es um 0,3% nach unten.
Apple (NASDAQ:AAPL) markierte am Montag ein Allzeithoch. Der iPhone-Bauer ist nur noch etwas mehr als 30 Dollar je Aktie von einer Marktkapitalisierung in Höhe von zwei Billionen Dollar entfernt.
Im Fokus stehen nach wie vor die Verhandlungen über ein weiteres Konjunkturpaket zwischen den Demokraten und den Republikanern. Knackpunkt ist nach wie vor die Höhe des zusätzlichen Arbeitslosengeldes.
4. BP mit Milliardenverlust
BP (LON:BP) senkte am Dienstag zum ersten Mal seit zehn Jahren die Dividende auf 5,25 Cent pro Aktie. Vor allem die Coronavirus-Krise macht dem Ölriesen schwer zu schaffen.
Der britische Ölgigant verlor nach eigenen Angaben im zweiten Quartal 16,8 Milliarden Dollar, nachdem er 10,9 Milliarden Dollar abgeschrieben hatte.
Unter dem Strich belief sich der Verlust von BP auf 6,7 Milliarden Dollar, nach einem Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.
Einziger Lichtblick für den Konzern war die Handelsabteilung, die ein "außergewöhnlich starkes Ergebnis" lieferte, sagte BP.
Die europäischen Rivalen Total (PA:TOTF), Shell (LON:RDSa) und Equinor (OL:EQNR) haben ebenfalls alle kräftige Handelsgewinne erwirtschaftet, während die amerikanischen Pendants Exxon Mobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:{CVX), die nicht so gut im Handel aufgestellt sind, die schlechtesten Quartalsergebnisse der Gegenwart erzielten.
5. Nikola legt Zahlen vor
Der US-Autohersteller Nikola (NASDAQ:NKLA) steht heute mit der Zahlenvorlage für das zweite Quartal im Rampenlicht.
Obwohl Tesla (NASDAQ:TSLA) in den letzten Monaten am stärksten im Rampenlicht stand - ob zu Recht oder zu Unrecht, darüber wird heftig gestritten - sagte die Deutsche Bank (DE:DBKGn) in einer Notiz am Montag, dass der Hersteller von Elektro-Lkw bereits im Vorfeld der Quartalsergebnisse einen Kauf wert sein könnte. Investoren erhoffen sich unter anderem mehr über den elektrischen Semi-Truck, die Pläne zum Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes und einen Produktionspartner für den Badger-Pickup, so Emmanuel Rosner, Analyst bei der Deutschen Bank.
Die Nikola-Aktie ist diese Woche um 11% gestiegen.
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