Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Weitere 5,25 Millionen Amerikaner haben voraussichtlich in der vergangenen Woche Arbeitslosenunterstützung beantragt. Die Zahlen hierzu werden um 14.30 Uhr veröffentlicht. Die OPEC und Russland werden auf einer Videokonferenz die Möglichkeit einer möglichen Öl-Produktionskürzung in Höhe von etwa 10 Millionen Barrel pro Tag diskutieren - aber jede Vereinbarung wird wahrscheinlich in irgendeiner Form davon abhängig sein, dass die USA einen Beitrag leisten! Die Wall Street dürfte moderat tiefer eröffnen und die die Bank of England steigt in die direkte Finanzierung des britischen Regierungshaushalts ein. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 9. April, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ante portas
Heute um 14.30 Uhr stehen wie in jeder Woche die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung aus den USA auf der Agenda. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg der Arbeitslosenansprüche von 5,52 Millionen, nach 6,65 Millionen zuvor.
Wenn sich diese Prognose bestätigt (und achten Sie auf die Revisionen zur Vorwoche), dann haben in den letzten drei Wochen über 15 Millionen Amerikaner Arbeitslosenunterstützung beantragt.
Mit solchen Rekordzahlen stehen die USA aber nicht allein da. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit ist die Zahl der Unternehmen, die staatliche Lohnzuschüsse beantragen, um 40% auf 650.000 gestiegen. Damit haben sich in den vergangenen zwei Wochen mehr als 1 Million Unternehmen um Lohnsubventionen bemüht.
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2. OPEC+ diskutiert radikale Öl-Förderkürzung
Die weltweit führenden Förderländer werden um 16 Uhr (MEZ) in einer Videokonferenz die Möglichkeit einer radikalen Öl-Förderkürzung diskutieren, um den Ölmarkt zu stabilisieren.
Die Rohölpreise schnellten bereits gestern nach oben, nachdem Algeriens Ölminister - ein kleiner Fisch im Dreikampf um Marktanteile zwischen Saudi-Arabien, Russland und den USA - sagte, dass Produktionskürzungen in Höhe von 10 Millionen Barrel pro Tag möglich seien. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 6,1% auf 26,62 Dollar, während die Nordseesorte Brent um 4,2% auf 34,23 Dollar zulegte.
Jede Vereinbarung wird wahrscheinlich davon abhängig sein, dass andere große Förderländer wie die USA, Brasilien und Kanada ihre Produktion in irgendeiner Form drosseln. Die Energieminister der G20 werden am Freitag zusammenkommen, um weitere Stabilisierungsmaßnahmen zu diskutieren.
Die entscheidende Frage bleibt, ob Russland und Saudi-Arabien die Projektionen der US-Regierung akzeptieren, wonach die US-Produktion allein aufgrund der Marktmechanismen bis zum Ende dieses Jahres um etwa 1,2 Millionen Barrel pro Tag zurückgehen wird.
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3. Wall Street etwas tiefer
Nach der Rallye gestern dürfte der US-amerikanische Aktienmarkt am Donnerstag moderat tiefer eröffnen, weil die Anleger vor den kritischen Arbeitslosenzahlen lieber an der Seitenlinie stehen bleiben.
Der Dow-Jones-Future sank 73 Punkte oder 0,3% auf 23.152 Zähler. Der S&P-500-Future büßte 0,5% ein und der Nasdaq-100-Future zog sich 0,6% zurück. Die Hoffnung auf einen baldigen Höhepunkt der Infektionswelle in den USA hat die US-Aktienindizes zur Wochenmitte um mehr als 3% gen Norden katapultiert.
Der Dollar-Index fiel um 0,2% auf 99,99.
Neben den Zahlen zu den Arbeitslosenanträgen wird der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan um 16 Uhr wohl auch für Kursbewegung sorgen.
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4. Disney+ sprengt Marke von 50 Millionen Bezahlabos
Der Streaming-Dienst Disney+ sprengt die Marke von 50 Millionen Bezahlabos. Das teilte der US-Entertainment-Gigant am Mittwoch mit. Damit rücken die mittelfristigen Ziele in greifbare Nähe.
Vorausgegangen war der Startschuss des Streaming-Dienstes in den letzten Wochen in acht europäischen Ländern, darunter Frankreich und Großbritannien.
Das Unternehmen hatte gesagt, es erwarte bis zum Ende seines Geschäftsjahres 2024 zwischen 60 und 90 Millionen Bezahlabos.
Die Aktien von Walt Disney (NYSE:DIS) legten um 7% zu.
5. Bank of England schmeißt die Gelddrucker an
Die britische Regierung hat mitgeteilt, dass sie ihren Dispo bei der Bank of England erhöhen werde, so dass sie Geld aufnehmen kann, ohne den Anleihemarkt zu überlasten.
Diejenigen, die als Konsequenz darauf einen Ausverkauf am Anleihemarkt erwarteten, wurden jedoch enttäuscht. Die Kurse der Gilts legten am Donnerstag zu und beförderten die kurz- und mittelfristigen Renditen um gut 4 Basispunkte nach unten. Die Langläufer gingen um 6 bis 7 Basispunkte zurück.
Das britische Pfund legte derweil sowohl zum Dollar als auch zum Euro zu. Auch die Gold-Futures begrüßten die Meldungen. Der Terminkontrakt stieg um 1,3% auf über 1.700 Dollar je Unze.
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