von Geoffrey Smith
Investing.com - Tesla (NASDAQ:TSLA) sinkt nach dem Aktienverkauf und der Nichtaufnahme in den S&P 500 und auch der Rest des Nasdaq kühlt sich schnell ab. US-Präsident Donald Trump verspricht „massive“ Zölle gegen China und eine „Entkopplung“ von seiner Wirtschaft, wenn er wiedergewählt wird. Das Pfund fällt, als Boris Johnson die Gefahr eines ungeordneten Endes der Brexit-Übergangszeit wiederbelebt und Rohöl erreicht ein Dreimonatstief, als sich der Markt auf das Ende der Fahrsaison konzentriert, mit dem sich das Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht verschlechtern dürfte. Folgendes müssen Sie am Dienstag, dem 8. September, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Ausverkauf der Tech-Werte gewinnt wieder an Fahrt
Die jüngsten Rückschläge von Technologieaktien dürften sich vertiefen, als Luft aus der Blase strömt, der durch die starke Aktivität bei Einzelaktienoptionen verzerrt ist.
Der Nasdaq 100 Futures stand um 12:20 MEZ um 2,2% tiefer, während der Dow Futures unverändert war und der S&P 500 Futures um relativ bescheidene 0,7% nachgab.
Andere Börsengiganten waren ebenfalls von Gewinnmitnahmen betroffen: Die Aktie von Apple (NASDAQ: AAPL) gab um weitere 3,8% nach, während Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN) (NASDAQ:{{6435)|AMZN}}) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) Aktien alle um über 3% fielen.
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2. Trump droht China mit "massiven Zöllen"
Präsident Donald Trump startete eine neue Breitseite gegen China und versprach eine „Entkopplung“ der US-Wirtschaft von der chinesischen, sollte er im November wiedergewählt werden.
"Wir werden… unsere Abhängigkeit von China ein für alle Mal beenden", sagte Trump in einer Wiederaufnahme seines Wahlkampfmottos von 2016. Er drohte, Importe aus China mit "massiven Zöllen" zu belasten und US-Unternehmen, die Arbeitsplätze nach China auslagern, von Bundesaufträgen auszuschließen.
Trump hat sich dieses Jahr zurückgehalten, neue Zölle einzuführen, obwohl China eindeutig nicht die im Januar versprochenen Mengen an US-Waren gekauft hat, da er offenbar nicht gewillt ist, Importwaren in einer Zeit teurer zu machen, in der 29 Millionen Amerikaner von Arbeitslosengeld leben müssen.
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3. Tesla-Aktie mit Kurssturz
Der Katalysator für den heutigen Ausverkauf ist zu einem großen Teil auf die Tesla-Aktie zurückzuführen. Sie stürzte um 11% ab, nachdem der US-Elektroautobauer am Freitag seine Kapitalerhöhung im Wert von 5 Milliarden Dollar abgeschlossen hatte.
Auch die Ankündigung von Standard & Poor's am Freitag, die Aktie vorerst nicht in den S&P 500-Index aufzunehmen, setzte den Aktienkurs zusätzlich unter Druck. Die Ankündigung enttäuschte Hoffnungen der Anleger, dass die passiven Indexfonds, die den S&P 500 abbilden, gezwungen sein würden, die Aktie zu kaufen.
Wenn Tesla auf dem derzeitigen Niveau in den Handel starten sollte, läge die Aktie etwa 25% unter ihrem Allzeithoch von Anfang des Monats, aber immer noch etwa 30% über dem Niveau, auf dem sie sich befand, als die Spekulationswelle über die Aufnahme in den S&P 500 einsetzte.
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4. Pfund Sterling mit Brexit-Sorgen schwächer
Das Pfund fiel auf ein neues 1-Monatstief gegenüber dem Dollar und ein Dreiwochentief gegenüber dem Euro, da sich die Erkenntnis abzeichnet, dass die britische Regierung die Aussicht auf einen ungeordneten Brexit wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat.
Premierminister Boris Johnson signalisierte am Montag, dass er nicht gewillt sei, sich in Zukunft an das Austrittsabkommen zu halten, das seine Regierung im vergangenen Jahr unterzeichnet hat. Das Abkommen ist die Grundlage für eine 11-monatige Übergangsperiode, in der das Verlassen des EU-Binnenmarktes praktisch ausgesetzt wurde. Diese Übergangszeit endet am 31. Dezember.
Die britischen Aktien fielen weniger stark als die europäischen, was auf die üblichen Währungseffekte zurückzuführen ist, die den Wert der Auslandserträge britischer börsennotierter Unternehmen in Pfund Sterling erhöhen. Der FTSE 100 gab um 0,3% nach.
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5. Ölpreis sinkt auf Dreimonatstief
Die Ölpreise fallen auf den niedrigsten Stand seit 10 Wochen, als das Ende der Sommerfahrsaison in den USA die Aufmerksamkeit des Marktes auf ein sich eintrübendes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage lenkt.
Die Preise standen bereits am Montag unter Druck, nachdem Saudi-Arabien seinen offiziellen Verkaufspreis für alle seine wichtigen Exportsorten an asiatische Kunden gesenkt hatte. Dies wiederum kam vor dem Hintergrund von Daten, die eine starke Verlangsamung der Rohölkäufe durch chinesische Importeure im August zeigten. Vor allem unabhängige Raffinerien hatten den Preiseinbruch im zweiten Quartal genutzt, um im Juli riesige Mengen an Öl einzukaufen.
Der US-Ölpreis der Sorte WTI sank 3,6% auf 38,33 Dollar je Barrel, während der Preis für Nordseeöl Brent um 1,6% an Wert einbüßte auf 41,33 Dollar je Barrel.
Das American Petroleum Institute wird wegen des gestrigen US-Feiertages erst am Mittwoch um 22.30 Uhr seinen Lagerbestandsbericht zu den US-Rohöllagerbeständen bekanntgeben.
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