von Robert Zach
Investing.com - Der US-Notenbanker Charles Evans beurteilt den am Mittwoch veröffentlichten Inflationsbericht für Juli als erstes positives Zeichen für ein allmähliches Nachlassen der Dynamik des Preisdrucks in den Vereinigten Staaten.
Dennoch erwartet der Leiter der Chicago Fed, dass die Fed die Leitzinsen bis ins Jahr 2023 hinein anheben wird. Die Kerninflation der persönlichen Konsumausgaben (PCE Core) sieht er im selben Jahr von derzeit 4,8 Prozent auf 2,5 Prozent fallen. Damit läge die Inflationsrate aber weiterhin sichtbar über den 2 Prozent, die sich die Fed zum Ziel gesetzt hat.
Der Verbraucherpreisindex per Berichtsmonat Juli war mit 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich niedriger ausgefallen als gedacht. Volkswirte hatten einen Anstieg um 8,7 Prozent erwartet, nach 9,1 Prozent im Juni. Ausschlaggebend für den nachlassenden Preisdruck waren die Energiepreise, allen voran die Preise für Benzin, die sich im Monatsvergleich sichtbar verbilligten. Gleichwohl stiegen die Preise für Nahrungsmittel und Wohnen weiter an.
In Bezug auf die Wirtschaft gab sich Evans zuversichtlich, dass sich das US-BIP in der zweiten Jahreshälfte erholen und im folgenden Jahr um 1,5 bis 2 Prozent wachsen werde.
Eine Rezession erwartet er nicht, es sei denn, es tritt ein überraschendes Negativereignis auf den Plan.
Die US-Wirtschaftsleistung war im ersten und zweiten Quartal 2022 negativ. Per Definition gelten zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativen Wachstumsclips als technische Rezession.