Investing.com - Die Personalie Jerome Powell sorgt weiterhin für politischen Zündstoff in den USA. Laut einem Bericht des Wall Street Journal denkt US-Präsident Donald Trump offenbar seit Monaten darüber nach, den Chef der US-Notenbank Federal Reserve vorzeitig zu entlassen. Konkrete Schritte gibt es bislang aber nicht - ob Powell seinen Posten vor Ablauf der Amtszeit räumen muss, bleibt unklar.
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Die Überlegungen sollen sich demnach in Trumps Privatclub Mar-a-Lago abgespielt haben. Dort habe sich der Republikaner wiederholt mit dem früheren Fed-Gouverneur Kevin Warsh getroffen. Dabei sei auch ein möglicher Personalwechsel an der Spitze der Notenbank zur Sprache gekommen - inklusive der Idee, Warsh als Nachfolger aufzubauen, wie es weiter heißt.
Warsh selbst habe Trump jedoch offenbar zur Vorsicht geraten. Er plädiere dafür, Powell die Amtszeit regulär beenden zu lassen, um institutionelle Stabilität zu wahren. Powells Amtszeit als Vorsitzender der Fed endet am 15. Mai 2026.
Bei einem Treffen im Oval Office am vergangenen Donnerstag soll Trump nach Angaben des Berichts bekräftigt haben, er halte eine Entlassung Powells für rechtlich möglich. "Wenn ich ihn loswerden will, ist er ganz schnell weg - glauben Sie mir", wird Trump zitiert. Gleichzeitig soll er dem Notenbankchef vorgeworfen haben, die Zinspolitik aus politischen Gründen zu manipulieren.
Eine Absetzung Powells dürfte allerdings juristische Folgen haben - und womöglich sogar vor dem Supreme Court landen. Experten warnen, dass ein solcher Schritt das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Fed erschüttern könnte. Auch an den Finanzmärkten dürfte eine politisch motivierte Personalrochade an der Spitze der US-Notenbank nicht ohne Wirkung bleiben.