Investing.com - Der Chef der regionalen Notenbank von Chicago, Charles Evans, sagte am Donnerstag, dass die Zinsen je nach Entwicklung der Inflation ab 2022 oder möglicherweise 2023 angehoben werden könnten.
Die Federal Funds Rate liegt aktuell in einer Bandbreite zwischen 0,00 und 0,25 Prozent, dürfte aber gemäß marktseitiger Erwartung 2022 angehoben werden.
Am Geldmarkt preisen Investoren für 2022 bereits zwei Zinserhöhungen der Federal Reserve ein.
Auf dem von BKD organisierten Symposium für Finanzdienstleistungen erklärte Evans in einer virtuellen Fragerunde, dass die US-Wirtschaft noch einen "langen Weg" vor sich habe, bevor sie eine echte Inflation erlebe, die nur dann entstünde, wenn die Unternehmen jede Kostensteigerung weitergeben würden.
Der Notenbanker räumte aber ein, dass die Fed "möglicherweise zu einer etwas restriktiveren Politik übergehen muss als noch vor sechs Monaten erwartet".
Per Berichtsmonat Oktober legten die Verbraucherpreise in den USA um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. So hoch stand die Teuerung seit 31 Jahren nicht mehr.
Die Federal Reserve drosselt seit Mitte November ihre Wertpapierkäufe. Anfang Dezember soll das Programm weiter abgesenkt werden. Bei Beibehaltung des aktuellen Tempos wäre es im Juni 2022 komplett beendet. Änderungen in ihrem Tapering-Plan behält sich die Notenbank je nach Entwicklung der Wirtschaft und Inflation vor.