Investing.com - US-Finanzministerin und frühere Notenbankchefin Janet Yellen erwartet keine Rückkehr der Inflation wie in den 1970er Jahren.
Yellen zufolge werde der Preisdruck im nächsten Jahr nachlassen, insbesondere dann, wenn sich der Alltag nach Abklingen der Auswirkungen der Pandemie wieder normalisiere. Ferner brachte sie ihr Vertrauen in das nominierte Führungsduo der Federal Reserve zum Ausdruck.
Nach langem Ringen hat US-Präsident Joe Biden am Montag Jerome Powell für eine weitere Amtszeit als Vorsitzender der Federal Reserve (Fed) nominiert. Dabei lobte er Powells Führungsqualitäten, die es der US-Wirtschaft ermöglicht hätten, sich von der Corona-Pandemie zu erholen wie kein anderes Land der Welt. Gleichzeitig schickte Biden eine Warnung an die Notenbank, wonach die Pandemie noch nicht vorbei sei und die Fed noch "viel zu tun" habe, bis sie ihre beiden zentralen Ziele erfüllt habe.
Als Fed-Vizechefin nominierte Biden die im Gouverneursrat der Fed sitzende Lael Brainard.
Yellen hatte sich zuvor besorgt über die Inflationsentwicklung in den USA geäußert, was die US-Indizes am Montag im US-Späthandel auf Talfahrt schickte. Sie sagte, dass man über die steigende Inflation "besorgt" sein müsse, immerhin habe sie inzwischen ein "Niveau erreicht, das die meisten Amerikaner beunruhigt".
Per Berichtsmonat Oktober legten die Verbraucherpreise in den USA um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. So hoch stand die Teuerung seit 31 Jahren nicht mehr.
Die Federal Reserve drosselt seit Mitte November ihre Wertpapierkäufe. Anfang Dezember soll das Programm weiter abgesenkt werden. Bei Beibehaltung des aktuellen Tempos wäre es im Juni 2022 komplett beendet. Änderungen in ihrem Tapering-Plan behält sich die Notenbank je nach Entwicklung der Wirtschaft und Inflation vor.
Zuletzt hatten sich gleich mehrere US-Notenbanker für eine Beschleunigung des Tapering-Prozesses ausgesprochen.