FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag trotz starke Konjunkturdaten aus der Eurozone unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,0535 US-Dollar gehandelt. In der Nacht hatte der Euro noch über 1,06 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,0616 (Freitag: 1,0650) Dollar festgesetzt.
Eine allgemeine Dollar-Stärke habe den Euro belastet, sagten Händler. Dies sei auf Aussagen des US-Währungshüters Patrick Harker zurückzuführen. Die Zinssitzung der Notenbank Fed im März sei als Termin für eine mögliche Zinsanhebung noch nicht vom Tisch, sagte Harker der Finanznachrichtenagentur Market News. "Wir müssen zunächst abwarten, wie sich die Dinge in den kommenden Wochen entwickeln."
Esther Reichelt, Expertin bei der Commerzbank (4:CBKG), warnt jedoch davor, den Aussagen zu viel Gewicht beizumessen. Harker sei traditionell als "Falke" bekannt, also als Notenbanker der tendenziell für eine straffere Geldpolitik plädiert. "Seine Meinung spiegelt wohl nicht den Konsens der Fed wider."
Starke Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten den Euro in diesem Umfeld nicht. Laut dem von IHS Markit erhobenen Einkaufsmanagerindex ist die Stimmung in den Unternehmen im Februar auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren gestiegen. Besonders der Indikator für den Dienstleistungssektor verbesserte sich.
Gestiegenen Druck auf die EZB, von ihrer lockeren Geldpolitik abzurücken, sehen Experten aufgrund der robusten Zahlen aus dem Euroraum allerdings nicht. Teilindikatoren zu den Preisen wiesen darauf hin, dass der Inflationsauftrieb nur langsam zunehme, kommentierte Stephen Brown, Experte beim Analysehaus Capital Economics.