Investing.com - Das Pfund ist am Montag auf seinen niedrigsten Stand seit seinem Crash im Oktober gefallen, während sich bei den Investoren wegen des Brexits Nervosität breit gemacht hat. Unterdessen hat der Yen an Boden gewonnen inmitten der Unsicherheit bezüglich der Pläne Donald Trumps die US-Wirtschaft anzukurbeln.
Der GBP/USD Kurs fiel auf 1,1988 und damit zum ersten Mal seit seinem Einbruch im Oktober unter die Marke von 1,20. Zuletzt wurde er zu 1,2052 mit einem Tagesverlust von 0,99% gehandelt.
Der Kurs war am 7. Oktober auf 1,1841 gefallen und hatte damit damit seinen niedrigsten Stand seit 1985 eingestellt.
Der Kursverfall des Pfunds setzte im Vorfeld einer Rede der britischen Premierministerin Theresa May am Dienstag ein, in welcher sie wahrscheinlich ihre Pläne für den Austritt aus der Europäischen Union darlegen wird.
Die Investoren fürchten, dass Mays Pläne auf ein Verlassen des Binnenmarktes und der Zollunion hinauslaufen, um Einwanderungskontrollen und bilaterale Handelsverträge in einem sogenannten "harten Brexit" durchsetzen zu können.
Das Pfund war schon in der letzten Woche abgesackt, nachdem May gesagt hatte, dass Großbritannien nach dem Brexit nicht "Teile" der EU-Mitgliedschaft behalten könne.
Eine Sprecherin für die Premierministerin sagte am Montag, dass Berichte nach denen sie in ihrer Rede Pläne für einen "harten Brexit" enthüllen werde, "Spekulation" seien.
Das Pfund fand etwas Nachfrage, nachdem der künftige US-Präsident Donald Trump in einem Zeitungsinterview gesagt hatte, er begrüße die britische Entscheidung zum Austritt aus der EU und anfügte, er werde dem Königreich ein "faires" Handelsabkommen anbieten.
Das Pfund hat gegenüber dem Euro seinen tiefsten Kurs in neun Wochen erreicht, mit dem EUR/GBP Kurs auf einem Tagestief von 0,8852, bevor es sich wieder erholte und der Kurs mit einem Aufschlag von 0.68% zu 0,8794 gehandelt wurde.
Das Pfund ist gegenüber der traditionellen Fluchtwährung Yen auf ein Zweimonatstief gesunken, mit dem GBP/JPY Kurs um 1,38% tiefer auf 137,55.#
Unterdessen ist der Dollar gegenüber de japanischen Währung auf seinen niedrigsten Kurs seit Anfang Dezember gefallen, während die Investoren die Amtseinführung von Donald Trump als Präsidenten der Vereinigten Staaten am Freitag abwarten, da Ungewissheit über den wirtschaftspolitischen Kurs der neuen Administration bestehen.
Der USD/JPY Kurs fiel auf ein Tief von 113,63, sein schwächstes Niveau seit dem 8. Dezember und lag zuletzt mit einem Tagesverlust von 0,37% auf 114,12.
Die Unsicherheit über die Pläne der kommenden Trump-Administration zu Konjunkturprogrammen, Deregulierung und Steuersenkungen, sowie der Einbruch des Pfunds bestimmen weiterhin die Stimmung am Markt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist vor allem wegen der Schwäche des Euros um 0,42% auf 101,59 angestiegen. Der EUR/USD Kurs ist um 0,43% auf 1,0598 gesunken.
Die Erholung des Dollars setzte ein, nachdem die Währung in der vergangenen Woche noch ihre größte Abwertung seit Ende Oktober verbucht hatte. Sie verlor 1,0% nachdem Trump diejenigen Händler enttäuscht hatte, die gehofft hatten, er werde auf seine ersten formellen Pressekonferenz als gewählter US-Präsident seine Wirtschafts- und Steuerpolitik ansprechen.
Die Handelsvolumen werden am Montag wohl gering ausfallen, da die US-Märkte zum Martin Luther King Feiertag geschlossen bleiben.