Investing.com - Der Euro hat am Montag nach Bemerkungen von Kanzlerin Angela Merkel gegenüber dem US-Dollar auf ein neues Halbjahreshoch ausgeschlagen und zum Rückzug des Dollarindex auf ein neues Halbjahrestief beigetragen.
Der EUR/USD Kurs stieg bis 13:15 MEZ um 0,22% auf 1,1233 an und lag damit auf seinem höchsten Niveau seit dem 9. November.
Die Aufwertung des Euros setzte ein, nachdem Merkel anmerkte, dass die Gemeinschaftswährung "zu schwach" sei.
Merkel sagte in Berlin, dass der deutsche Handelsüberschuss auf Rekordniveau teilweise der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank geschuldet sei, die den Kurs des Euros nach unten gedrückt habe.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, rutschte auf die Äußerungen hin auf 96,94 ab, was sein niedrigster Stand seit dem 9. November ist.
Der Index war zuvor auf ein Tageshoch gestiegen, vor dem Hintergrund der relativen Ruhe auf der politischen Bühne in den USA, mit US-Präsident Donald Trump auf einer Reise im Nahen Osten.
Mit Trump auf einer ersten Reise nach Übersee, hat der stete Strom neuer Enthüllungen über die FBI-Ermittlungen in eine angebliche Einflussnahme Russlands in den US-Präsidentschaftswahlen im November nachgelassen.
Der Index hatte die vergangene Woche mit einem Minus von 2,12% abgeschlossen und damit seine gesamten Kursgewinne seit der US-Präsidentschaftswahl im November aufgegeben, angesichts von Befürchtungen, dass das politische System in den USA nun vollends in einer Krise versinken könnte, was unmöglich machen würde, Steuer- oder Ausgabenreformen durch den US-Kongress zu bringen.
Der Dollar ist leicht gegenüber dem Yen gestiegen, mit dem USD/JPY Kurs 0,15% höher auf 111,41, wobei die Kursgewinne angesichts der erhöhten Spannungen mit Nordkorea allerdings begrenzt waren.
Das Pfund Sterling verlor gegenüber dem Dollar, mit dem GBP/USD Kurs um 0,23% tiefer auf 1,3003.
Das Pfund fiel auf ein Tagestief von 1,2965, nachdem Umfragen hereingekommen waren, die zeigen, dass der Vorsprung der Konservativen vor den britischen Parlamentswahlen am 8. Juni geschrumpft ist.
Die Marktbeobachter waren sich sicher gewesen, dass May bei der Wahl eine starke Mehrheit einfahren würde, was ihre Hand bei den Verhandlungen zum Brexit gestärkt und es ihr erlaubt hätte, Befürworter eines harten Brexits im Parlament zu ignorieren.