Investing.com - Das Pfund hat sich am Dienstag von seinem Tageshoch gegenüber dem Dollar verabschiedet, nachdem Daten hereingekommen waren, die für den vergangenen Monat einen Anstieg der britischen Inflation auf ihren höchsten Stand seit September 2013 zeigten und damit die Sorgen über einen Verlust an Kaufkraft bestätigten.
Der GBP/USD Kurs erreichte zunächst ein Sitzungshoch von 1,2957, bevor er sich bis 11:05 MEZ wieder auf 1,2889 zurückzog.
Die nationale Statistikbehörde Großbritanniens (ONS) meldete, dass die Verbraucherpreise im April um 2,7% gestiegen sind, während die Wirtschaftsforscher mit 2,6% gerechnet hatten.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,5% sagte das ONS, während einen niedrigere Zunahme von 0,4% wie im März erwartet worden war.
Der jüngste Inflationsschub wurde vor allem von einem Preissprung bei den Flugtickets zu Ostern ausgelöst, das in diesem Jahr eher spät kam. Steigende Preise für Bekleidung und Elektrizität, sowie Abgaben auf Autos haben die Lebenshaltungskosten zusätzlich erhöhte sagte das ONS.
Die Inflation im Königreich hat sich in den vergangenen Monaten beschleunigt, da die Abwertung des Pfunds im Gefolge des Brexit-Referendums im vergangenen Juni die Importkosten in die Höhe schnellen ließ.
Letzte Woche hatte Notenbankchef Mark Carney gewarnt, dass der Lebensstandard in diesem Jahr sinken könnte, da nach Abzug der Inflation ein negatives Lohnwachstum erwartet wird.
Die Kerninflation, die volatile Güter wie Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt, stieg auf 2,4%, ihr höchstes Niveau seit März 2013 und lag damit über den Erwartungen einer Zunahme auf 2,2%.
Das Pfund lag auf einem Monatstief gegenüber dem generell festen Euro, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,6% höher auf 1,2904.
Die Gemeinschaftswährung wird gekauft seit die Investoren ihre Aufmerksamkeit wieder der Geldpolitik zugewandt haben, nachdem im Gefolge des Siegs von Emmanuel Macron über seine rechtsnationale Konkurrentin Marine Le Pen bei den französischen Präsidentschaftswahlen die politischen Risiken wieder in den Hintergrund getreten sind.
Der Euro bekam einen Schub, nachdem sich bestätigte, dass das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums im ersten Quartal um 0,5% gewachsen ist.
Einem anderen Report nach, haben sich die deutschen Geschäftserwartungen im Mai leicht verbessert, lagen aber dennoch unter den Vorhersagen.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist vor allem wegen der Kursgewinne des Euros um 0,33% auf 98,48 gesunken.
Der Dollar wurde von Berichten nach unten gezogen, dass US-Präsident Donald Trump Informationen von einem engen Verbündeten der USA über die Terrorgruppe Islamischer Staat bei einem Treffen in der vergangenen Woche mit dem russischen Außenminister geteilt hat.
Der Report verstärkt die Sorgen, dass Trump angesichts wachsender Kontroversen kaum noch Chancen hat, sein Konjunkturprogramm umzusetzen.