Investing.com - Der Dollar ist am Freitag aus einem Viermonatstief gegenüber dem als sicher angesehenen Yen zurückgekommen, nachdem die Führer der Republikaner im US-Kongress ihr Gesetzesvorhaben zum Ersatz für Obamas Gesundheitsreform noch vor der Abstimmung fallen ließen, was als Rückschlag für den Präsidenten Trump angesehen wird.
Der USD/JPY Kurs war am Freitagabend um 0,4% auf 111,36 angestiegen, nachdem er zuvor ein Sitzungstief von 110,63 erreicht hatte, was sein tiefster Stand seit dem 23. November gewesen ist. Über die Woche hat der Kurs um 1,16% nachgegeben.
Die Führer der Republikaner im Kongress hatten noch einer Abstimmung im Repräsentantenhaus ihre Gesetzesvorlage zur Reform des Gesundheitswesens zurückgezogen, nachdem diese nicht genügend Unterstützung bekommen hatte.
Die Zurückweisung des Gesetzesvorhabens hat Zweifel an der Fähigkeit der Administration von Trump genährt, die vom Präsidenten versprochene Wachstumsagenda durchzusetzen.
Investoren sehen den Fehlschlag von Trumps Administration das Gesundheitssystem zu reformieren als Warnung dafür, dass es zu weiteren Rückschlägen bei der Umsetzung anderer Wahlversprechen wie Unternehmenssteuersenkungen, Deregulierung und Infrastrukturausgaben kommen könnte.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag am Freitagabend kaum verändert auf 99,59. Der Index war zuvor auf 99,36 gefallen und hatte damit seinen niedrigsten Stand in fast vier Monaten erreicht.
Der Euro lag leicht im Plus, mit dem EUR/USD Kurs um 0,14% höher auf 1,0797 und damit nicht weit von seinem Siebenwochenhoch vom Mittwoch entfernt.
Der Kurs der Gemeinschaftswährung wurde von Erwartungen auf eine Straffung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres getragen. Zudem sind die Hoffnungen gestiegen, dass die rechtsnationale, anti-EU Politikerin Marine Le Pen bei den französischen Präsidentschaftswahlen verlieren wird.
Das Pfund war billiger, mit dem GBP/USD Kurs am Freitagabend um 0,38% tiefer auf 1,2472, als sich die Investoren darauf einstellen, dass Großbritannien den Prozess zum Austritt aus der EU am 29. März einleiten wird.
Das Pfund verbilligte sich auch gegenüber dem Euro, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,55% höher auf 0,8658.
Unterdessen ist der kanadische Dollar leicht gesunken, mit dem USD/CAD Kurs zu Handelsende um 0,18% höher auf 1,3375, nachdem durchwachsene Inflationsdaten nahegelegt hatten, dass die kanadische Zentralbank die Zinsen für längere Zeit unverändert lassen wird.
In der kommenden Woche werden die Investoren weiter die politischen Entwicklungen in den USA verfolgen, als Trumps versprochene Steuersenkungen immer mehr in den Mittelpunkt rücken.
Erwartungen, dass die Administration das Wachstum und die Inflation durch erhöhte Defizite stimulieren werde, hatte den Dollar in den Wochen nach der Wahl auf ein 14-Jahreshoch steigen lassen.
In den jüngsten Wochen ging es mit der US-Währung allerdings bergab, da es offensichtlich geworden ist, dass das Weiße Haus Schwierigkeiten haben wird, seine Gesetzgebungsagenda durchzusetzen.
Die Marktbeobachter werden auch eine Reihe von US-Konjunkturberichten im Auge haben, wie die Privateinkommen und -ausgaben. Auch werden mehrere Fed-Mitglieder öffentliche Auftritte absolvieren.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 27. März
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Die Präsidenten der Federal Reserve Banken von Chicago und Dallas, Charles Evans und Robert Kaplan, halten öffentliche Reden.
Dienstag, den 28. März
Die USA legen Zahlen zum Verbrauchervertrauen vor.
Der Vorsitzende der kanadischen Zentralbank Stephen Poloz wird sich zu Wort melden.
Der Präsident der Fed in Dallas Robert Kaplan wird eine Rede halten.
Mittwoch, den 29. März
Großbritannien gibt Zahlen zur Nettokreditaufnahme heraus.
Der Präsident der Fed in Chicago Fed Charles Evans hält eine Rede.
In den USA kommt ein Report zu den Weiterverkäufen von Wohnimmobilien heraus.
Donnerstag, den 30. März
In der Eurozone werden Deutschland und Spanien vorläufige Zahlen zur Inflation veröffentlichen.
Kanada veröffentlicht Daten zur Inflation der Rohstoffpreise vor.
Die USA legen korrigierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal zusammen mit dem allwöchentlichen Report zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld vor.
Freitag, den 31. März
Japan veröffentlicht Zahlen zu den Ausgaben der Privathaushalte und der Inflation.
Aus Neuseeland gibt es einen Report zum Geschäftsklima.
China veröffentlicht amtliche Einkaufsmanagerindizes für die Industrie- und im Dienstleistungssektoren.
Aus Deutschland gibt es Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und der Änderung der Arbeitslosenquote. Unterdessen erscheinen auch vorläufige Daten zur Inflation in der Eurozone.
Großbritannien veröffentlicht seine Zahlungsbilanz und korrigierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal.
Die USA lassen die Woche mit Zahlen zu den Individualeinkommen und -ausgaben, sowie Berichten zum Geschäftsumfeld in der Region Chicago und korrigierte Daten zum Konsumklima ausklingen.