Investing.com - Der Dollar ist am Freitag von einem Dreijahreshoch zurückgekommen, hat aber die Woche dennoch tiefer beendet, da eine Kombination von Befürchtungen über den sinkenden Renditevorteil von US-Staatsanleihen und den Aussichten auf das US-Staatsdefizit belasteten.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag im späten Handel auf 89,03, nachdem er zuvor auf ein Dreijahrestief von 88,15 gesunken war.
Über die Woche ging es mit dem Index um 1,46% abwärts, womit er seinen fünften Rückgang in den letzten sieben Wochen verzeichnet hat.
Erwartungen, dass ein schnelleres Ende der lockeren Geldpolitik außerhalb der Vereinigten Staaten die Zinsdivergenz zwischen den US-Zinsen und den Zinssätzen im Rest der Welt abbauen könnten, hat die relativ attraktiven Anleiherenditen im Dollarraum verblassen ließen.
Die US-Währung wurde auch von Sorgen nach unten gezogen, dass die jüngsten Steuersenkungen das Staatsdefizit negativ beeinträchtigen werden, als dieses den Vorhersagen nach in 2019 auf fast 1 Billion USD steigen soll.
Die Rückgänge beim Dollar kamen trotz der Erwartungen auf schnellere Zinserhöhungen durch die Fed in diesem Jahr, nachdem Daten vom Mittwoch gezeigt hatten, dass die Inflation in den USA im Januar stärker als erwartet gestiegen ist.
Der Euro beendete den Tag tiefer, mit dem EUR/USD Kurs zuletzt um 0,79% tiefer auf 1,2405, nachdem er zunächst mit 1,2555 auf sein höchstes Niveau seit 2014 gestiegen war.
Der Dollar hielt sich gegenüber dem Yen im abendlichen Handel stabil,mit dem USD/JPY Kurs auf 106,19 nachdem er zuvor mit 105,55 ein neues 15-Monatstief erreicht hatte.
Die japanische Währung hat in diesem Jahr bisher rund 6% an Wert gegenüber dem Dollar gewonnen.
Der tiefe Fall des Dollars gegenüber dem Yen an den vergangenen Handelstagen hat die Erwartungen auf ein verbales Einschreiten von japanischen Offiziellen steigen lassen.
Der Sprecher der japanischen Regierung Yoshihide Suga sagte am Freitag, dass die jüngsten Bewegungen am Devisenmarkt einseitig seien und die Regierung Maßnahmen ergreifen werde, sollte dies notwendig werden.
Unterdessen lag das Pfund 0,49% tiefer auf 1,4028, nachdem es zuvor ein Wochenhoch von 1,4144 erreicht hatte.
In der kommenden Woche werden die Investoren sich vor allem das Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Fed konzentrieren, in der Hoffnung dort weitere Hinweise auf das Tempo künftiger Zinserhöhungen in diesem Jahr zu finden.
Wir bleiben in den USA, wo ein Report zu den Verkäufen existierender Wohnhäuser der Höhepunkt in der wegen eines Feiertags verkürzten Woche werden dürften, als die Märkte in den Vereinigten Staaten am Montag am Präsidententag geschlossen bleiben.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 19. Februar
In China sind die Märkte aufgrund des chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
In den USA sind die Märkte zum Tag des Präsidenten geschlossen.
Dienstag, den 20. Februar
In China sind die Märkte aufgrund des chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung.
Das ZEW legt einen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Der britische Notenbankvorsitzende Mark Carney und weitere Regierungsvertreter stellen sich den Fragen des parlamentarischen Haushaltsausschusses zur Inflation und der Wirtschaftsentwicklung.
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
Mittwoch, den 21. Februar
In China bleiben die Märkte aufgrund des chinesischen Neujahrsfests geschlossen.
Aus Australien gibt es Daten zu fertiggestellten Bauprojekten und der Lohninflation.
In der Eurozone erscheinen Daten zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.
Aus Großbritannien gibt es die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt.
In den USA erscheinen Branchendaten zu den Weiterverkäufen von Häusern, später wird die Fed ihr Protokoll der geldpolitischen Sitzung im Januar veröffentlichen.
Donnerstag, den 22. Februar
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Aus Großbritannien kommen revidierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal, sowie vorläufige Zahlen zur Investitionstätigkeit privater Unternehmen.
Die Europäische Zentralbank publiziert das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung.
Aus Kanada kommen Zahlen zum Einzelhandel.
In den USA erscheint der wöchentliche Report zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 23. Februar
Aus Neuseeland gibt es Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen.
Aus der Eurozone kommen korrigierte Inflationsdaten.
Daten aus Kanada runden die Woche mit dem allmonatlichen Inflationsreport ab.