Investing.com - Die Investoren werden in der kommenden Woche die Entwicklungen rund um den Freihandel im Auge behalten, nachdem neu aufgekommene Nervosität über den Handelskonflikt zwischen den USA und China den Dollar am Freitag auf Talfahrt geschickt hatte.
Die chinesischen Außenhandelsdaten werden im Brennpunkt stehen, als die Händler auf die warten, ob sich der jüngst starke Anstieg der Exporte auch im März fortgesetzt hat.
Am Mittwoch kommen aus den USA Inflationsdaten herein, die ebenfalls starke Beachtung finden werden, nachdem der letzte Beschäftigungsbericht gezeigt hatte, das das Jobwachstum im letzten Monat langsamer geworden ist, auch wenn das Lohnwachstum sich etwas beschleunigt hat.
Der Dollar fiel am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen ab, als neue Ängste vor einem Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt und ein gemischter Arbeitsmarktbericht wenig an dem geldpolitischen Ausblick änderten.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag zu Handelsschluss um 0,33% tiefer auf 89,82.
Der Dollar kam ins Rutschen, nachdem China sagte, es sei bereit "energisch" zurückzuschlagen, sollte US-Präsident Donald Trump seine Drohung umsetzen und zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Mrd USD auf Importe erheben.
Sorgen, dass der Protektionismus zu einem ausgewachsenen Handelskrieg führen könnte, haben Ängste über den Folgen für die globale Konjunktur und das Wachstum in den USA neu aufflammen lassen.
Der Dollar war schon zuvor unter Druck geraten, nachdem das US-Arbeitsministerium berichtet hatte, dass die US-Wirtschaft im März so wenig Jobs wie in sechs Monaten nicht mehr geschaffen hat, da eine schlechte Witterung zu weniger Neueinstellungen führte. Allerdings hat sich das Lohnwachstum etwas beschleunigt, was andeutet, dass der Arbeitsmarkt enger wird.
Der Beschäftigungsreport änderte kaum etwas an dem Ausblick für die Geldpolitik. Die Federal Reserve erhöhte die Zinsen im letzten Monat und sagt zwei weitere Zinserhöhungen für dieses Jahr voraus.
Der Dollar lag gegenüber dem Yen im Minus, mit dem USD/JPY Kurs um 0,42% tiefer auf zu Handelsende 106,93. Der japanische Yen, der typischerweise als Fluchtburg angesehen wird, wird von Investoren vor allem in Zeiten politischer oder ökonomischer Unsicherheit gekauft.
Der Dollar ist auch gegenüber dem ebenfalls als Fluchtwährung genutzten Schweizer Franken gesunken, mit dem USD/CHF Kurs 0,49% auf 0,9589.
Der Euro stieg gegenüber der schwächeren US-Währung an, mit dem EUR/USD Kurs um 0,33% höher auf 1,2281.
Das verbuchte unter den großen Währungen die größten Gewinne, mit dem GBP/USD Kurs um 0,61% im Plus auf 1,4087.
Das Pfund ist stärker geworden, seit Großbritannien sich im letzten Monat mit der Europäischen Union auf eine Übergangsphase nach dem Brexit einigen konnte und die Bank von England durchblicken ließ, dass die Zinssätze in den kommenden Monaten steigen werden.
Das Pfund lag auch gegenüber dem Euro höher, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,31% im Minus auf am Freitagabend 0,8714.
Aus Großbritannien werden in dieser Woche Daten zur Industrieproduktion und der Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe hereinkommen, während die Europäische Zentralbank am Mittwoch das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung im März herausgeben wird.
Auch die Fed wird ihr Protokoll vom März am Mittwoch veröffentlichen, das auf jegliche Aufschlüsse über das Tempo bei den Zinserhöhungen analysiert werden dürfte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 9. April
Großbritannien veröffentlicht Zahlen zu Inflation der Immobilienpreise.
Die kanadische Notenbank publiziert ihre Umfrage zu den Geschäftserwartungen.
Dienstag, den 10. April
In Australien erscheint ein Report zum Geschäftsklima.
Aus Kanada gibt es die Baugenehmigungen.
Aus den USA kommen Zahlen zu Inflation der Erzeugerpreise.
Mittwoch, den 11. April
China veröffentlicht Zahlen zu sowohl der Verbraucher- als auch der Erzeugerpreisinflation.
Aus Großbritannien gibt es Zahlen zum produzierenden Gewerbe, zu Industrie und zur Handelsbilanz.
EZB Präsident Mario Draghi spricht bei einem Ereignis in Frankfurt.
In den USA erscheinen Daten zur Inflation der Verbraucherpreise.
Die Fed veröffentlicht das Protokoll ihrer Sitzung im März.
Donnerstag, den 12. April
Der Vorsitzende der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda spricht bei einem Ereignis in Tokio.
Die EZB veröffentlicht das Protokoll ihrer Sitzung im März.
Kanada veröffentlicht Daten zur Preisentwicklung neugebauter Häuser.
In den USA erscheint der wöchentliche Report zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld. Der Vorsitzende der Bank of England Mark Carney hält in Toronto eine Rede.
Freitag, den 13. April
Aus China gibt es die Außenhandelsdaten.
Ein Bericht aus den USA zur Verbraucherpreisinflation rundet die Woche ab.