Investing.com - Der Dollar rutschte am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen nach unten, da schwächer als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten die Erwartungen auf eine dritte US-Zinserhöhung in diesem Jahr schwinden ließen.
Wie ein Report vom US-Arbeitsministerium zeigte, sind die US-Verbraucherpreise im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,1% gestiegen, was unter dem von Wirtschaftsforschern erwarteten Wert von 0,2% lag.
Gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr lagen die Verbraucherpreise um 1,7% höher, nachdem die Zunahmen im Juni noch 1,6% betragen hatte.
Die Daten sind die neuesten in einer Serie schwacher Inflationsdaten, die zu Sorgen unter den Investoren geführt haben, dass sie die Federal Reserve vorsichtiger mit ihren Plänen für eine dritte Zinserhöhung in diesem Jahr werden lassen könnten.
Die Derivatehändler preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com nach, derzeit nur noch eine 35 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im Dezember ein.
Erwartungen niedriger Zinsen belasten typischerweise den Dollar, da er dann weniger attraktiv für renditehungrige Investoren wird.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, war am Freitagabend um 0,33% auf 92,99 gesunken. Über die gesamte Woche lag der Verlust bei 0,49%.
Der Euro bewegte sich gegenüber dem Dollar nach oben, mit dem EUR/USD Kurs um 0,42% höher auf 1,1821. Die Währung wurde stärker gekauft, nachdem Morgan Stanley seine Kursprognose angehoben hatte und vorhersage, dass der Kurs zum Dollar Anfang nächsten Jahres das Niveau von 1,25% erreichen werde.
Der Dollar beendete den Handel gegenüber dem Yen veränderungslos, mit dem USD/JPY Kurs auf 109,19, nachdem er zunächst auf ein 16-Wochentief von 108,74 gefallen war.
Der Dollar war etwas schwächer gegenüber dem Schweizer Franken, mit einem USD/CHF Kurs zuletzt auf 0,9616.
Der Yen und der Schweizer Franken verbuchten über die Woche große Gewinne gegenüber der US-Währung und sind um respektive 1,47% und 1,14% gestiegen, da die gestiegenen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea die Investoren in Fluchtburgen fliehen ließen.
Die beiden Währungen werden häufig in Zeiten erhöhter politischer Spannungen oder Marktturbulenzen gekauft, da beide Länder große Zahlungsbilanzüberschüsse aufweisen:
Unterdessen lag das Pfund am Freitagabend gegenüber dem schwachen Dollar leicht im Plus, mit dem GBP/USD Kurs um 0,24% höher auf 1,3008, nachdem es zunächst auf ein Dreiwochentief von 1,2940 gefallen war.
Das Pfund hat die Woche in der Nähe eine 10-Monatstiefs gegenüber dem Euro beendete, mit dem EUR/GBP Kurs auf 0,9086, nachdem er zunächst auf bis zu 0,9119 gestiegen war und damit sein höchstes Niveau seit Oktober 2016 erreicht hatte.
In der kommenden Woche werden die Investoren vor allem das am Mittwoch erscheinende Protokoll von der letzten geldpolitischen Sitzung der Fed im Auge haben, von dem sie sich neue Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung erhoffen. Daten vom US-Einzelhandel dürften ebenfalls von Interesse sein.
Ansonsten sollten auch Inflations- und Beschäftigungszahlen aus Großbritannien im Mittelpunkt stehen, da es weiterhin Sorgen über die wirtschaftlichen Konsequenzen des Brexits gibt.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 14. August
Aus Neuseeland gibt es Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen.
Japan veröffentlicht vorläufige Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
China legt auch Zahlen zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen vor.
Dienstag, den 15. August
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung.
Aus Eurozone kommen vorläufige Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
Aus der Schweiz gibt es Inflationsdaten.
Großbritannien berichtet ebenfalls zur Inflation der Verbraucherpreise.
Aus den USA kommen Berichte zu den Einzelhandelsumsätzen und dem produzierenden Gewerbe im Großraum New York herein.
Mittwoch, den 16. August
Australien veröffentlicht Zahlen zum Lohnkostenindex.
Großbritannien gibt seinen monatlichen Beschäftigungsreport heraus.
In der Euro-Zone werden korrigierte Daten zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal veröffentlicht.
Kanada berichtet zu den ausländischen Käufen an Wertpapieren.
Aus den USA gibt es Daten zu den erteilten Baugenehmigungen und den Hausbauanfängen. Zudem gibt die Fed das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung heraus.
Donnerstag, den 17. August
Neuseeland veröffentlicht Daten zu den Erzeugerpreisen.
Australien veröffentlicht seinen monatlichen Beschäftigungsbericht.
Aus Großbritannien gibt es die Einzelhandelsumsätze.
Aus der Eurozone kommen revidierte Inflationsdaten, während die Europäische Zentralbank das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung zur Geldpolitik herausgeben wird.
Kanada berichtet zu den Verkäufen von Fabrikgütern.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und dem produzierenden Gewerbe in der Region um Philadelphia. Der Präsident der Dallas Fed Robert Kagan hält eine Rede.
Freitag, den 18. August
Kanada berichtet zur Inflation und den Einzelhandelsumsätzen.
Die USA runden die Woche mit Zahlen zum Konsumklima ab.