FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts eines harten Vorgehens der Regierung gegen Oppositionelle und zunehmender Furcht der Anleger vor einer Staatspleite ist der Wert der Landeswährung Venezuelas auf ein Rekordtief gefallen. Für einen US-Dollar mussten Investoren am Freitag 10,35 Bolivar hinblättern und damit so viel wie nie seit einer Währungsreform im Jahr 2008, bei der drei Nullen auf den Scheinen gestrichen wurden. Binnen einer Woche hat die Währung zuletzt gut zwei Prozent an Wert verloren.
Die sozialistische Regierung unter Präsident Nicolás Maduro hat ihr Vorgehen gegen oppositionelle Politiker abermals verschärft. In der Nacht auf Freitag wurde die Immunität des Abgeordneten German Ferrer aufgehoben, um Vorwürfen der Erpressung nachzugehen. Ferrer ist der Ehemann der ehemaligen Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz, die als prominenteste Kritikerin in den eigenen Reihen der Führung galt und Anfang August des Amtes enthoben worden war. Sie bezeichnete die Aufhebung der Immunität ihres Mannes als politisch motiviert. Unterdessen droht Venezuela eine Staatspleite. Nach Angaben des Präsidenten der venezolanischen Kreditbank, Germán García-Velutini, düften vor allem die Monate Oktober und November kritisch werden, da dann jeweils rund zwei Milliarden Dollar Rückzahlungen fällig werden.