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FOKUS 3-Dax stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau

Veröffentlicht am 27.10.2009, 18:12
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* Finanzwerte setzten Talfahrt fort, ING-Aktien ausgesetzt

* Daimler enttäuscht mit Details zu Bilanz

(neu: Xetra-Schlusskurse)

Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Die europäischen Börsen haben sich am Dienstag auf niedrigerem Niveau stabilisiert. Der Dax<.GDAXI> schloss mit 5635 Punkten nahezu unverändert, während die Kurse in Zürich etwas stärker anzogen. Doch auch in Paris und London schlossen die Indizes beinahe auf Vortagesniveau. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> stieg um 0,8 Prozent, während sich der EuroStoxx <.STOXX50E> ebenfalls fast unverändert präsentierte. Händler sprachen von einem nervösen Handel. "Keiner weiß, ob das jetzt die lang erwartete Konsolidierung oder nur ein Zwischentief ist", fasste ein Händler zusammen.

Auf die Stimmung drückte zudem der überraschend starke Rückgang des Verbrauchervertrauens in den USA im Oktober. "Für den privaten Verbrauch in den kommenden Monaten und insbesondere für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft lässt dies wenig Gutes erahnen", warnte Postbank-Analyst Heinrich Bayer.

Von Frankfurt bis London standen erneut viele Finanzwerte unter Druck. In Frankfurt traf es vor allem die Commerzbank-Aktien, die 5,6 Prozent auf 7,39 Euro fielen. Händler verwiesen auf Gerüchte, wonach die Bank in ihrem Quartalsbericht die Erwartungen dämpfen könnte. Da das Institut aber ohnehin keine Prognose für 2009 veröffentlicht hat, schenkten viele Händler dem nicht viel Glauben. Die Bank, die am 5. November ihre Zahlen vorlegt, äußerte sich nicht.

In London blieben die Aktien von Lloyds und Royal Bank of Scotland unter Druck. Beide Institute könnten als nächstes wie ING von der EU ihre Auflagen erhalten, die Aktien fielen um sechs bis acht Prozent. Wegen zu hoher Volumina wurden nach Angaben der Börse Euronext die ING-Aktien am Nachmittag vom Handel ausgesetzt. Zuletzt notierten sie mit 8,9830 Euro über sechs Prozent im Minus, nachdem sie schon am Vortag um fast 20 Prozent abgestürzt waren. Vor allem die überraschend schnelle Aufspaltung und die gleichzeitige Kapitalerhöhung waren an den Börsen am Vortag nicht gut angekommen und hatten die Angst vor Kapitalmaßnahmen bei anderen Banken erhöht.

Mit Enttäuschung reagierten die Anleger auf die detaillierten Zahlen von Daimler. "Die vorläufigen Zahlen sahen ein bisschen zu gut aus", erklärte Analyst Jürgen Pieper von Bankhaus Metzler. "Die Daimler-Zahlen überzeugen nicht", stimmte NordLB-Analyst Frank Schwope zu. Die Absatz- und Umsatzeinbrüche seien enorm. Daimler verloren zwei Prozent und zogen den gesamten Sektor stark ins Minus. BMW fielen um 3,2 Prozent, und in Paris brachen Peugeot und Renault um bis zu fünf Prozent ein. Letztere litten auch unter einer massiven Herabstufung von Morgan Stanley auf "underweight" von "overweight".

Gewinnmitnahmen drückten die Aktien von Infineon um 7,6 Prozent ins Minus und damit an das Ende im Dax.

BAYER-ZAHLEN AUF DEN ZWEITEN BLICK OK

Von der Unsicherheit der Anleger profitierten die Aktien von Münchener Rück, die mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 111,50 Euro zu den größten Dax-Gewinnern zählten. Zudem waren die als sichere Anlage gerühmten Fresenius Medical und E.ON gesucht, die 2,3 Prozent beziehungsweise knapp ein Prozent zulegten. SAP stiegen um ein Prozent. Der Softwarekonzern veröffentlicht am Mittwoch seine Bilanz.

Bayer gingen mit einem Plus von 1,2 Prozent aus dem Handel. Nach erster Enttäuschung setzte sich eine positive Einschätzung der Zahlen bei den Anlegern durch. Die wieder etwas anziehenden Umsätze an der Börse verhalfen Händlern zufolge den Aktien des Börsenbetreibers Deutsche Börse zu einem Plus von zwei Prozent.

Gut kam am Markt der Zwischenbericht des britischen Ölmulti BP an, der dank eines rigorosen Sparkurses die Analystenprognosen übertraf. Die Titel stiegen um 4,8 Prozent. Auch die Aktien von Rivale Shell legten 2,6 Prozent zu.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)

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