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ROUNDUP 2: Aurubis erhöht nach robustem Geschäftsjahr Dividende deutlich

Veröffentlicht am 13.12.2012, 09:48
(Neu: Aktienkurs, Analysten, mehr Details)

HAMBURG (dpa-AFX) - Der führende europäische Kupferkonzern Aurubis will die Dividende nach einem robusten Geschäftsjahr kräftig erhöhen. Die Ausschüttung solle auf 1,35 (1,20) Euro je Aktie angehoben werden, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag mit. Auf die künftige Geschäftsentwicklung blickt der Konzern unterdessen verhalten optimistisch. Auch im neuen Geschäftsjahr sei von einer 'zufriedenstellenden Ertragslage' auszugehen, heißt es im Geschäftsbericht. Der Kupferpreis dürfte bei starken Schwankungen auf einem hohen Niveau bleiben. Aurubis verfüge über gute Voraussetzungen, um sich auch in einem schwierigen Umfeld zu behaupten. Insbesondere bei Kupferprodukten macht dem Konzern die Euro-Schuldenkrise zu schaffen. Am Finanzmarkt war die Reaktion verhalten. In einem behaupteten Markt büßten Aurubis-Aktien im frühen Handel 0,10 Prozent auf 51,09 Euro ein.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) steigerten die Hamburger den Gewinn vor Steuern dennoch wie erwartet leicht um ein Prozent auf 296 Millionen Euro. Aurubis führte dies auf höhere Löhne für die Konzentratschmelze und ein robustes Recyclinggeschäft zurück. Auch sei die Verfügbarkeit von Altkupfer und anderen Recyclingmaterialien gut gewesen. Zudem sei der Schwefelsäureabsatz bei gleichbleibend hohen Preisen leicht gestiegen. Bei der Herstellung von Kupfer fällt die Säure als Abfallprodukt an, die etwa an die chemische Industrie verkauft wird. Der konjunkturell bedingte deutliche Rückgang bei den Absatzmengen im Kupferproduktgeschäft wie etwa bei Kupfer-Rohren, -Draht und -Bändern sei so ausgeglichen worden.

WARTUNGSARBEITEN BEI KONZENTRATVERARBEITUNG IN HAMBURG

Trotz deutlich niedrigerer Kupferpreise legte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um drei Prozent auf 13,8 Milliarden Euro zu. Der Kupferpreis ging im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 7.844 US-Dollar je Tonne zurück. In Euro ausgedrückt war der Rückgang aber nur etwa halb so stark. Der Gewinn sank unterdessen um zwei Prozent auf 207 Millionen Euro. Der Kupferkonzentrat-Durchsatz habe bei höheren Schmelzlöhnen auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. Auch im laufenden Geschäftsjahr sei eine 'gute Auslastung' zu erwarten. Allerdings werde die Konzentratverarbeitung im September und Oktober in Hamburg wegen Wartungsarbeiten ruhen. Bei der Verarbeitung von Schrott seien im abgelaufenen Geschäftsjahr niedrigere Raffinierlöhne durch höhere Mengen ausgeglichen worden.

Das Ergebnis im Geschäftsbereich Kupferprodukte lag wegen schwacher Märkte für Gießwalzdraht und Strangussformate deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auch die Absätze bei Flachbändern waren laut Aurubis von Nachfragerückgängen betroffen. Für das laufende Jahr stellte der seit 1. Januar amtierende Konzernchef Peter Willbrandt bei Kupferprodukten einen Absatz leicht über Vorjahresniveau in Aussicht. Es werde aber ein weiterhin schwacher Markt erwartet. Aurubis werde gezielt Möglichkeiten zum Ausbau der Stärken des Konzerns ergreifen, erklärte Willbrandt. Zudem strebe Aurubis eine weitere Internationalisierung an. Wachstumsmöglichkeiten bestünden in Regionen mit hohem Rohstoffvorkommen, wachsendem Recycling und steigender Kupfernachfrage.

DZ-BANK: SOLIDE ERGEBNISSE

Aktienhändler sprachen von erwartungsgemäß unspektakulären Zahlen. Zudem klinge der Ausblick wie immer zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres noch recht vage. Der Dividendenvorschlag sehe etwas besser als erwartet aus. Auch Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel sprach von einem wie gewohnt unspezifischen Ausblick. Dass der Vorsteuergewinn im Schlussquartal etwas unter den Schätzungen gelegen habe, gehe auf einen geringeren Beitrag der Kupferprodukt-Sparte zurück. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp sprach insgesamt von soliden Ergebnissen ohne entscheidende Überraschungen.

Aurubis stellt mit rund 6.400 Mitarbeitern jährlich etwa eine Million Tonnen Kupferkathoden und daraus zahlreiche Kupferprodukte für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie her. Der Konzern, an dem Salzgitter beteiligt ist, erhält dabei etwa von Minenbetreibern für das Aufschmelzen von Konzentrat und Schrott im Vorhinein festgelegte Vergütungen als sogenannte Schmelz- und Raffinierlöhne./jha/ep/fbr

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