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ots.CorporateNews: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien / Vincent Strauss, Geschäftsführer ...

Veröffentlicht am 03.01.2013, 09:47
Aktualisiert 03.01.2013, 09:48
Vincent Strauss, Geschäftsführer Comgest: 'Chinas Banken und

Schattenbanken machen uns Sorgen'

Frankfurt (ots) - Reich der Mitte steht vor den gleichen

Herausforderungen wie Westeuropa in den 1970er Jahren / In der

Euro-Krise wurde bisher nur 'Zeit gekauft' / Systemische Risiken der

Banken müssen eliminiert werden / Warren Buffett sollte in Rente

gehen

Frankfurt, 3. Januar 2013 - Der Geschäftsführer der Pariser

Investmentboutique Comgest und Manager eines der erfolgreichsten

Emerging Market Fonds Magellan C, Vincent Strauss, sieht in Chinas

Bankenwelt erhebliche Risiken. 'Vor allem die Banken und

Schattenbanken machen uns Sorgen. Aktuell sind unter den zehn

teuersten Banken der Welt fünf chinesische. Wenn es neun sind, wie

damals in Japan, wird es kritisch', sagte Strauss im Interview mit

dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 2/2013, EVT: 4. Januar).

Trotz der starken Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft in den

vergangenen Jahren sei er sicher, dass 'China auf mittlere Sicht

gravierende Probleme bekommen wird'. China stehe schon jetzt und vor

allem mittelfristig vor den gleichen Herausforderungen wie Westeuropa

in den 1970er Jahren.

Aus seiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber Banken machte Strauss

im Interview mit 'Börse Online' keinen Hehl: 'Wir verabscheuen

Risiken. Das heißt automatisch, dass wir nicht in Banken

investieren.' Spätestens seit 2008 wisse jeder, dass selbst

Bankmanager die Risiken in ihren Bilanzen nicht kennen. Wie könnten

sich da Investoren anmaßen, diese bewerten zu können. Nach wie vor

sei die Finanzbranche der einzige Sektor, in dem Manager schlechte

Ergebnisse abliefern könnten, ohne dass das Unternehmen pleite gehe.

'Banken sind und bleiben für uns tabu', so der Comgest-Manager.

Ein Ende der Euro-Krise ist für Strauss nicht in Sicht: 'Solange

wir die Probleme des Finanzsektors nicht lösen, wird uns die Krise

verfolgen. Bisher haben wir nur Zeit gekauft.' Deshalb habe es für

ihn Priorität, 'die systemischen Risiken der Geldhäuser zu

eliminieren und Banken zu verstaatlichen'. Es sei nicht hinnehmbar,

dass Banken 'immer größer werden und Casino spielen'. Als erstes

müssten deshalb Bankmanager haftbar gemacht werden. Bezüglich des

Themas Verstaatlichung von Banken sei er selbst in Brüssel vorstellig

geworden. Allerdings wolle man dort nichts davon hören:

'Durchwursteln ist angesagt. Deshalb bin ich fest davon überzeugt,

dass wir erst dann wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden werden,

wenn das Bankenproblem gelöst ist.'

Strauss, der seit über 30 Jahren seinen Beruf ausübt, sieht seine

berufliche Rolle künftig stärker als kritischer Fragesteller und

Sparringspartner. So lange wie Warren Buffett werde er mit Sicherheit

nicht dabei bleiben. Warren Buffett, den er lange bewundert habe,

handele aus seiner Sicht unverantwortlich, da er mit 82 noch nicht

seine Nachfolge geregelt hat: 'Er sollte in Rente gehen!'

Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien

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Pressekontakt:

Stefanie Burgmaier, Chefredakteurin 'Börse Online'

Tel.: 0 69/15 30 97 -87 40

E-Mail: burgmaier.stefanie@guj.de

www.boerse-online.de

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