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FOKUS 3-Euro-Talfahrt und Angst vor Schuldenkrise drücken Dax

Veröffentlicht am 14.05.2010, 18:14

* Analyst: Ackermann-Aussagen zu Griechenland drücken Euro

* Euro fällt unter 1,24 Dollar

* Deutsche Bank und UBS fallen nach US-Ermittlungen

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 14. Mai (Reuters) - Die Verunsicherung über die Folgen der europäischen Schuldenkrise hat am Freitag am europäischen Aktienmarkt eine neue Verkaufswelle ausgelöst. Der Dax<.GDAXI> weitete seine Verluste im späten Geschäft massiv aus und schloss 3,1 Prozent im Minus bei 6056 Punkten. Viele Anleger nahmen Gewinne mit. Auf Wochensicht legte der deutsche Leitindex dagegen wegen der Erleichterung über den EU-Rettungsschirm sechs Prozent zu.

Die anhaltende Talfahrt des Euro auf unter 1,24 Dollar machte die Anleger vor dem Wochenende nervös. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,2359 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende Oktober 2008. Der Volatilitätsindex VDax<.V1XI>, der auf Basis der Verkaufs- und Kaufoptionen auf die 30 Dax<.GDAXI>-Werte berechnet wird, sprang um rund 31 Prozent auf 30,88 Punkte an.

Viele Investoren befürchteten, dass die rigiden Einsparungen einiger Staaten den wackligen Aufschwung innerhalb der Währungsunion abwürgen könnten, sagten Börsianer. Außerdem drückte auf die Stimmung, dass Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann öffentlich an der Fähigkeit Griechenlands zweifelte, die Schulden jemals zurückzahlen zu können. Das trage dazu bei, dass der Euro unter Druck stehe, sagte ein Analyst. Andere Finanzexperten lobten dagegen, dass Ackermann "die Dinge beim Namen nenne."

An den europäischen Börsen gingen ausnahmslos alle Indizes in die Knie: Besonders hart traf es die Börsen in Spanien und Portugal. Der spanische Ibex<.IBEX> stürzte um 6,6 Prozent ab, der portugiesische PSI 20 <.PSI20> um 4,3 Prozent. Der EuroStoxx<.STOXX50E> tauchte um rund fünf Prozent auf 2627 Zähler ab.

Die Kosten für eine Ausfallversicherung etlicher südeuropäischer Länder zogen wieder an. Die Sorge um die Konjunkturerholung schlug sich auch am Rohstoffmarkt nieder, wo die Preise für Industriemetalle wie Kupfer und Zink um mehr als fünf Prozent fielen. Auch der Ölpreis gab um rund drei Prozent nach. Anleger flüchteten in die als sicher geltenden Bundesanleihen und Gold.

FINANZWERTE UNTER DRUCK

Vor allem Finanzaktien mussten am Freitag Federn lassen: Der entsprechende Branchenindex<.SX7P> verlor 5,2 Prozent. Zu den größten Verlierern gehörten die spanische Banco Santander mit einem Abschlag von rund neun Prozent und BBVA mit einem Minus von 7,6 Prozent. Im Dax gerieten die Titel der Deutschen Bank unter Druck und büßten 4,1 Prozent ein. Der Bank droht wie anderen Großbanken auch Ungemach wegen ihrer Geschäfte mit Hypothekenkrediten vor Ausbruch der Finanzkrise: Nach der Klage gegen Goldman Sachs leiteten die US-Ermittler Justizkreisen zufolge nun auch Untersuchungen gegen weitere Institute ein. Überprüft werde, ob die Banken Investoren und Ratingagenturen über die Bewertung von Hypothekentiteln in die Irre geführt haben. Darin verwickelt sein sollen auch die Schweizer UBS und zwei weitere europäische Häuser. UBS-Aktien fielen in Zürich um 4,7 Prozent.

Die Euro-Schwäche zog auch Werte wie Adidas nach unten, die 4,7 Prozent abgaben. "Die Aktie gibt immer dann nach, wenn der Dollar zulegt, weil Adidas viele Geschäfte in der US-Währung abwickelt", sagte ein Händler. Gleiches gelte für Puma, dessen Papiere 4,5 Prozent fielen.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Andreas Kröner)

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