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ots.CorporateNews: Deutsche Gesellschaft für Qualität / Debatte auf der Hannover Messe: ...

Veröffentlicht am 10.04.2013, 11:13
Aktualisiert 10.04.2013, 11:16
Debatte auf der Hannover Messe: Deutsche Qualitätskultur zum

Exportschlager machen

Hannover/Frankfurt am Main (ots) -

Entscheider von Bosch, Daimler, Harting, Hasso-Plattner-Institut und

ProxiVision diskutierten mit Gastgeber DGQ die Zukunft von Qualität

'Made in Germany'

Qualität 'Made in Germany' wird auch in 20 Jahren noch ein

Erfolgsfaktor für die deutsche Wirtschaft sein, aber mit einer

anderen Ausrichtung als heute. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter von

Robert Bosch, Daimler, Harting, dem Hasso-Plattner-Institut und

ProxiVision während einer Debatte über die Zukunftsfähigkeit von

'Made in Germany' am Montag auf der Hannover Messe. Danach hat

deutsche Qualität in globalen Märkten und Produktionszusammenhängen

vor allem dann eine Zukunft, wenn sich Unternehmen und Politik auf

wesentliche strategische Fragen konzentrieren. Wie groß der Anteil an

Produktion in Deutschland sein muss, um ein Produkt als 'Made in

Germany' verkaufen zu können, war aus Sicht der Diskutanten von

untergeordneter Bedeutung. Stattdessen gehe es darum, die spezifisch

deutsche Qualitätskultur hinter 'Made in Germany' erfolgreich in die

weltweiten Produktionsketten deutscher Unternehmen zu übertragen. Die

Schlagworte der diesjährigen Hannover Messe, 'Produktion 4.0' und

'Integrated Industry' geben dabei die Richtung vor.

Mit der Diskussion in Hannover hat die DGQ die nächste Stufe ihrer

Initiative 'Qualitätsleitbild für Deutschland' eingeleitet. Deren

Ziel ist es, den Diskurs über Qualität anzuregen und die Ergebnisse

bis 2014 in einem Qualitätsleitbild zu verdichten. Vor rund 160

Zuschauern traf unter Moderation von Maria Sheahan, Senior Editor

Reuters News, eine Expertenrunde zusammen, die die entscheidenden

Faktoren herausarbeitete, mit denen Qualität 'Made in Germany' in

immer komplexeren, global vernetzen High-Tech Umfeldern künftig

punkten kann.

So betonte Professor Dr. Eike Böhm, Leiter Qualitätsmanagement

Mercedes-Benz Cars der Daimler AG, dass ein globales Unternehmen wie

Mercedes-Benz eher auf ein 'Quality Made by Mercedes' baue - mit

einem einheitlichen Qualitätsstandard in allen Fertigungsstätten -

und weniger auf ein 'Made in Germany'. Allerdings seien Unternehmen

und Marke eingebettet in einen historischen, kulturellen Kontext in

Deutschland und vom Geist des 'Made in Germany' geprägt. Diese

Prägung sei auch künftig essenziell für das Unternehmen. Zudem sei es

angesichts immer umfassenderer Qualitätsanforderungen der Kunden

weltweit erfolgskritisch, Qualität ganzheitlich zu betrachten - nach

Kriterien wie Konzept, Look & Feel, Haltbarkeit sowie Sales & Service

- und die Anpassungsfähigkeit an persönliche und regional

unterschiedliche Kundenbedürfnisse zu erhöhen.

Ulrich Schrickel, Leiter Qualitätsmanagement der Robert Bosch

GmbH, glaubt an die Zukunftsfähigkeit von 'Made in Germany' im Sinne

eines 'Engineered in Germany'. Es sei wichtig, Kernprozesse wie die

Entwicklung im Land zu halten. Die größte Herausforderung angesichts

des internationalen Wettbewerbsdrucks liege darin, die

Experimentierfreudigkeit und das Innovationstempo der Deutschen zu

erhöhen. Qualitätsmanagement-Systeme und -Prozesse müssten

grundlegend verändert werden, damit Deutschland in Sachen

Innovationstempo und time-to-market mithalten könne. Dabei sei

wichtig, das Thema Qualität als Managementpriorität im Unternehmen zu

verankern.

Dr. Frank Brode, Vorstand Qualität & Neue Technologien der Harting

Technologiegruppe meinte, Deutschland müsse intensiver daran

arbeiten, Standards zu setzen und zu definieren. Innovation in der

Integrated Industry brauche mehr Intelligenz im Entwicklungs- und

Produktionsprozess. Unternehmen müssten sich von Produktentwicklern

hin zu Systemanbietern für intelligente Lösungen entwickeln.

Professor Dr. Rolf-Jürgen Ahlers, geschäftsführender Gesellschafter

der ProxiVision GmbH, glaubt an einen Paradigmenwechsel in Sachen

Qualität. So würden Sicherheitsaspekte in den Vordergrund rücken und

die vom Kunden tatsächlich wahrgenommene Qualität eine

entscheidendere Rolle spielen. Qualität 'Made in Germany' werde sich

weiterhin behaupten, aber das Manufacturing werde auswandern. Es sei

wichtig, von der Entwicklung bis zur Produktion hochgradig

interdisziplinär und kollaborativ zu arbeiten.

Prof. Ulrich Weinberg, Leiter der School of Design Thinking am

Hasso-Plattner-Institut, illustrierte, welches Potenzial Deutschland

hat, wenn mehr interdisziplinäre Ansätze und vernetztes Denken bei

der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zum Tragen kommen.

Er plädierte für ein fundamentales Umdenken beim Herangehen an

Innovations- und Entwicklungsprozesse. Bildung, Forschung und

Wirtschaft müssten früher und effektiver zusammengeführt werden.

Zudem gelte es, das deutsche Bildungssystem zu erneuern und in Aus-

und Fortbildungskonzepte zu investieren, die das vernetzte Denken

fördern.

Für DGQ-Präsident Dr. Jürgen Varwig bekommt Qualitätsmanagement in

der 'Integrated Industry' die Bedeutung von 'Integrated Quality

Management'. 'Es steuert immer komplexere Prozesse und hat angesichts

der rasanten unternehmensübergreifenden Vernetzung der

Wertschöpfungsketten eine größere strategische Bedeutung.' 'Made in

Germany' müsse künftig vor allem dafür stehen, dass in global tätigen

Unternehmen und Produktionszusammenhängen die Gesamtverantwortung für

die Wertschöpfungs- und Produktionsketten von deutschem

Qualitätsdenken geprägt ist. Das erfordere den Transfer von Know-how

und Standards sowie die Ausbildung von Fachkräften in weniger

entwickelten Ländern und Regionen. 'Die deutsche Wirtschaft wird

erheblich profitieren, wenn es gelingt, unser Qualitätsverständnis zu

erweitern und unsere traditionellen Tugenden mit denen des 21.

Jahrhunderts zu verbinden: Geschwindigkeit, Vernetzung,

Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz', so Varwig

weiter. So werde die Grundlage dafür geschaffen, dass die

wesentlichen Teile der Wertschöpfung im Land bleiben, aus denen dann

wettbewerbsfähige Innovationen auf deutschem Qualitätsniveau

entstehen: ein zukunfts- und wettbewerbsfähiges 'Made in Germany'.

Auf der Website www.qualitaetsleitbild.de lädt die DGQ

Gesellschaft, Unternehmen und Politik dazu ein, über die Perspektiven

von Qualität als Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft im

internationalen Wettbewerb zu diskutieren. Die Initiative

Qualitätsleitbild für Deutschland wird vom Institut der Deutschen

Wirtschaft in Köln wissenschaftlich begleitet und wurde 2012 als

'Ausgewählter Ort im Land der Ideen' ausgezeichnet.

Originaltext: Deutsche Gesellschaft für Qualität

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66703

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66703.rss2

Pressekontakt:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ

Rolf Henning

August-Schanz-Str. 21A

60433 Frankfurt am Main

Telefon: 069 95424-170

E-Mail: rh@dgq.de

DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch

Yvonne-Madelaine Pfeiffer

Walther-von-Cronberg-Platz 2

60594 Frankfurt am Main

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E-Mail: yvonne.pfeiffer@klenkhoursch.de

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