Zürich, 11. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag angezogen. Das deutliche Plus verdankte der Markt der
Hausse der Novartis-Aktien und den festen Bankwerten.
Unterstützung kam auch von den positiven Vorgaben aus den USA
und Asien, optimistischen Konjunkturprognosen, dem stärkeren
Euro. Ob der Aufwärtstrend anhält, dürfte massgeblich von der
Reaktion der Märkte auf die US-Konjunkturdaten am Nachmittag
abhängen. Vor dem Wochenende könnten Gewinnmitnahmen nicht
ausgeschlossen werden.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> notierte kurz nach Mittag
um 1,1 Prozent fester bei 6447 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
rückte ein Prozent auf 5654 Zähler vor.
Im Mittelpunkt stand der Pharmakonzern Novartis. Die schwer
gewichteten Aktien stiegen nach der FDA-Zulassungsempfehlung für
die neue Tablette Gilenia gegen Multiple Sklerose um 3,4
Prozent. Die Basler sind der Zulassung des potenziellen
Milliarden-Umsatzbringers im September damit einen grossen
Schritt nähergekommen.
Im Aufwind waren auch die Bankaktien. UBS und
Credit Suisse schnellten jeweils um 3,7 Prozent hoch.
Händler verwiesen auf Spanien, wo mit der Fusion von Bancaja und
Caja Madrid die grösste Sparkasse des Landes entstehen soll.
Auch die Banco Sabadell und die Bank Guipuzcoano kündigten ihre
Zusammenarbeit an. "Das hat den ganzen spanischen Markt in ein
Fusionsfieber versetzt", sagte ein Händler. Ausserdem setze sich
die Ansicht durch, dass die Branchenreform weniger schmerzhaft
als befürchtet ausfallen dürfte. Der europäische
Sektorindex<.SX7P> kletterte um gut zwei Prozent.
Swiss Re zogen 2,1 Prozent an. Der Rückversicherer
hat zwar wie zuvor bereits Konkurrent Münchener Rück
die Prognose für die Schadenbelastung durch das Chile-Erdbeben
angehoben - auf 630 Millionen Dollar von zuvor 500 Millionen. Im
Markt war allerdings mehr befürchtet worden.
Auch andere Versicherungswerte rückten ein Prozent und mehr
vor. Die Senkung der Kursziele für die mittelgrossen
Sektorvertreter Swiss Life, Baloise und
Helvetia durch die UBS blieb damit ohne Auswirkung.
Konjunkturhoffnungen sorgten bei zyklischen Werten wie
ABB und Holcim oder den beiden
Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch für
kräftigen Rückenwind. HSBC hat Richemont und Swatch hochgestuft.
Aryzta stiegen um 0,4 Prozent auf 42,80 Franken. Der
Tiefkühlbackwaren-Hersteller hat 3,3 Millionen oder 4,1 Prozent
neue Aktien bei einer kleinen Zahl von Investoren platziert und
damit 120 Millionen Dollar erlöst. Der Platzierungspreis betrug
41,50 Franken je Aktie. Die Firma hatte jüngst Übernahmen für
rund eine Milliarde Franken angekündigt.
Oerlikon zogen 0,6 Prozent an. Der Anlagenbauer hat
vom weltweit grössten Halbleiterwerk einen Ausrüstungsauftrag
erhalten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)