DUISBURG (dpa-AFX) - Beim Duisburger Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) schwinden nach einem schwachen ersten Quartal die Hoffnungen auf eine kräftige Geschäftsbelebung in diesem Jahr. Vorstandschef Gisbert Rühl setzte am Mittwoch ein dickes Fragezeichen hinter die eigenen Ziele: Die Prognose für den operativen Gewinn (EBITDA) von 200 Millionen Euro werde zunehmend unrealistisch. Er sehe kaum noch Chancen auf die erhoffte Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr.
In den ersten drei Monaten verlief das Geschäft enttäuschend. Der operative Gewinn ging um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 29 Millionen Euro zurück, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Damit verfehlte sie die Erwartungen von Analysten. Der Konzern selbst hatte eine Spanne von 30 bis 40 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Der Nettoverlust vergrößerte sich um fünf Millionen auf 16 Millionen Euro.
Vor allem wegen der schwachen Nachfrage angesichts der Wirtschaftskrise in weiten Teilen Europas und des hohen Preisdrucks schmolz der Umsatz um 16,5 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Als Stahlhändler ist KlöCo von der Entwicklung der Preise stark abhängig. Dabei wirkte sich auch der lange Winter negativ aus. Während der Absatz in Europa um mehr als 15 Prozent absackte, blieb er im wichtigen US-Geschäft noch weitgehend stabil.
Im zweiten Quartal rechnet KlöCo nur mit einer leichten Ergebnisverbesserung im Vergleich zum ersten Quartal - und das auch nur wegen des besseren Wetters. Das EBITDA soll dann zwischen 35 und 45 Millionen Euro liegen.
Das Ergebnis wäre zu Jahresbeginn ohne das harte Sparprogramm noch schlechter ausgefallen. Es verbesserte das EBITDA um 12 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 'Wir setzen nach wie vor alle Hebel in Bewegung, um uns gegen die erneut in Europa eingebrochenen Märkte zu stemmen', sagte Rühl. Positiv stimme ihn, dass die Restrukturierung greife.
Das seit anderthalb Jahren andauernde Sparprogramm ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Der Konzern hat mittlerweile 50 Standorte geschlossen oder verkauft. Aus Osteuropa hat sich das Unternehmen ganz zurückgezogen. Die Zahl der Beschäftigten ist bereits um 1.600 gesunken. Insgesamt sollen noch weitere 200 Stellen wegfallen. Damit hätte KlöCo rund 16 Prozent der Jobs gestrichen.
Noch offen ist der Abbau in Frankreich. Dieser soll aber im laufenden Quartal kommen, nachdem inzwischen auch dort die rechtlichen Voraussetzungen laut Unternehmen vorliegen. Das Sparprogramm soll in diesem Jahr das EBITDA um 60 Millionen Euro verbessern, 2014 um weitere 40 Millionen. Am Ende sollen konzernweit nur noch rund 230 von einst 290 Niederlassungen übrig sein.
Trotz des Sparprogramms sind die Ratingagenturen weiter pessimistisch. Standard & Poors und Moodys hatten zuletzt ihre Bonitätseinschätzungen für KlöCo weiter gesenkt. Beide Agenturen billigen KlöCo schon seit langem keinen Investmentstatuts mehr zu. Dem hält das Unternehmen seine hohe Liquidität von 663 Millionen Euro sowie eine Eigenkapitalquote von 37 Prozent entgegen./enl/he/fbr
In den ersten drei Monaten verlief das Geschäft enttäuschend. Der operative Gewinn ging um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 29 Millionen Euro zurück, wie die im MDax
Vor allem wegen der schwachen Nachfrage angesichts der Wirtschaftskrise in weiten Teilen Europas und des hohen Preisdrucks schmolz der Umsatz um 16,5 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Als Stahlhändler ist KlöCo von der Entwicklung der Preise stark abhängig. Dabei wirkte sich auch der lange Winter negativ aus. Während der Absatz in Europa um mehr als 15 Prozent absackte, blieb er im wichtigen US-Geschäft noch weitgehend stabil.
Im zweiten Quartal rechnet KlöCo nur mit einer leichten Ergebnisverbesserung im Vergleich zum ersten Quartal - und das auch nur wegen des besseren Wetters. Das EBITDA soll dann zwischen 35 und 45 Millionen Euro liegen.
Das Ergebnis wäre zu Jahresbeginn ohne das harte Sparprogramm noch schlechter ausgefallen. Es verbesserte das EBITDA um 12 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 'Wir setzen nach wie vor alle Hebel in Bewegung, um uns gegen die erneut in Europa eingebrochenen Märkte zu stemmen', sagte Rühl. Positiv stimme ihn, dass die Restrukturierung greife.
Das seit anderthalb Jahren andauernde Sparprogramm ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Der Konzern hat mittlerweile 50 Standorte geschlossen oder verkauft. Aus Osteuropa hat sich das Unternehmen ganz zurückgezogen. Die Zahl der Beschäftigten ist bereits um 1.600 gesunken. Insgesamt sollen noch weitere 200 Stellen wegfallen. Damit hätte KlöCo rund 16 Prozent der Jobs gestrichen.
Noch offen ist der Abbau in Frankreich. Dieser soll aber im laufenden Quartal kommen, nachdem inzwischen auch dort die rechtlichen Voraussetzungen laut Unternehmen vorliegen. Das Sparprogramm soll in diesem Jahr das EBITDA um 60 Millionen Euro verbessern, 2014 um weitere 40 Millionen. Am Ende sollen konzernweit nur noch rund 230 von einst 290 Niederlassungen übrig sein.
Trotz des Sparprogramms sind die Ratingagenturen weiter pessimistisch. Standard & Poors und Moodys hatten zuletzt ihre Bonitätseinschätzungen für KlöCo weiter gesenkt. Beide Agenturen billigen KlöCo schon seit langem keinen Investmentstatuts mehr zu. Dem hält das Unternehmen seine hohe Liquidität von 663 Millionen Euro sowie eine Eigenkapitalquote von 37 Prozent entgegen./enl/he/fbr