BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Staat platziert im Rahmen der neuerlichen Kapitalerhöhung wie angekündigt Commerzbank-Aktien . Insgesamt sollen Papiere für 625 Millionen Euro auf den Markt geworfen werden, teilte der Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin am Dienstag nach Börsenschluss mit. Finanzkreisen zufolge sollen die Anteile zwischen 6,30 Euro und dem theoretischen Preis der Aktien ohne Bezugsrecht (TERP) platziert werden. Dieser war im Tagesverlauf wegen des abermaligen Kursverfalls der Aktie um etwas mehr als vier Prozent auf exakt 6,965 Euro gefallen. Dies ist auch der Wert der Commerzbank-Aktie, nachdem die Bezugsrechte für die neuen Aktien abgespalten wurden.
Die Transaktion soll nach Soffin-Angaben am Mittwoch abgeschlossen werden. Der Staat müsste also zwischen 90 und 99 Millionen Commerzbank-Aktien verkaufen, um das Geld einzunehmen. Das sind zwischen 15 und 17 Prozent des aktuellen Kapitals der Bank. Die Einnahmen werden für die Rückzahlung von Stillen Einlagen des Bundes verwendet. Im Gegenzug nimmt der Soffin 625 Millionen Euro aus den Stillen Einlagen in die Hand, um bei der am Mittwoch startenden Kapitalerhöhung der Commerzbank teilzunehmen.
STAATSANTEIL WIRD AUF 16 BIS 17 PROZENT SINKEN
Mit dem Geld kann der Bund knapp 139 Millionen neue Aktien kaufen. Am Ende aller Maßnahmen dürfte der Bund dann zwischen 16 und 17 Prozent an der Bank halten. Der Staat hatte bei der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung im März angekündigt, dabei auch mit dem Abbau der direkten Beteiligung zu beginnen. Zuletzt hielt der Bund rund 25 Prozent und eine Aktie und hatte damit bei allen wichtigen Entscheidungen ein Einspruchsrecht. Das fällt in Zukunft weg - allerdings bleibt der Einfluss des Staates groß, da er auch mit dem geringeren Anteil bei den Hauptversammlungen ein gewichtiges Wort mitreden kann.
Die im März angekündigte Kapitalerhöhung wird für die Altaktionäre schmerzhafter als zuletzt ohnehin befürchtet. Der Abschlag auf die neuen fiel höher aus als von Experten erwartet. Commerzbank-Chef Martin Blessing muss die neuen Papiere für 4,50 Euro in den Markt drücken, um die Emission überhaupt über die Bühne zu bringen. Er hat sich im März selbst unter Druck gebracht, als er vollmundig die volle Rückzahlung aller Stillen Einlagen des Bundes und der Allianz versprochen hatte. Er setzte dabei wohl auch auf die gute Stimmung an den Märkten. Doch die Commerzbank-Aktie hat sich schon lange von der Rekordjagd im Dax abgekoppelt.
COMMERZBANK-AKTIE IM FREIEN FALL
Alleine am Dienstag rutschte das Papier im Xetra-Handel um weitere 6,28 Prozent auf das Rekordtief von 9,312 Euro - seit der Ankündigung der Kapitalerhöhung sank der Börsenwert um rund ein Drittel. Nach der am Mittwoch anstehenden Abspaltung des Bezugsrechts und der Platzierung der Aktien durch den Staat könnte der Kurs deutlich unter die Marke von sieben Euro rutschen. Nach alter Rechnung - also vor der für die Kapitalerhöhung notwendigen Zusammenlegung im Verhältnis 10:1 - wären das weniger als 70 Cent.
Es gibt jedoch aber auch bereits erste Stimmen, dass jetzt alle schlechten Nachrichten rund um die Kapitalerhöhung raus sind und sich der Kurs von den deutlichen Abschlägen der vergangenen Wochen etwas erholen könnte. So rechnet LBBW-Analyst Ingo Frommen, damit dass nach den zuletzt starken Bewegungen wieder etwas Ruhe einkehren dürfte. Er rät Anlegern, ihre Bezugsrechte auszüben und stuft die Aktie weiter mit 'Halten' ein./zb/he
Die Transaktion soll nach Soffin-Angaben am Mittwoch abgeschlossen werden. Der Staat müsste also zwischen 90 und 99 Millionen Commerzbank-Aktien verkaufen, um das Geld einzunehmen. Das sind zwischen 15 und 17 Prozent des aktuellen Kapitals der Bank. Die Einnahmen werden für die Rückzahlung von Stillen Einlagen des Bundes verwendet. Im Gegenzug nimmt der Soffin 625 Millionen Euro aus den Stillen Einlagen in die Hand, um bei der am Mittwoch startenden Kapitalerhöhung der Commerzbank teilzunehmen.
STAATSANTEIL WIRD AUF 16 BIS 17 PROZENT SINKEN
Mit dem Geld kann der Bund knapp 139 Millionen neue Aktien kaufen. Am Ende aller Maßnahmen dürfte der Bund dann zwischen 16 und 17 Prozent an der Bank halten. Der Staat hatte bei der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung im März angekündigt, dabei auch mit dem Abbau der direkten Beteiligung zu beginnen. Zuletzt hielt der Bund rund 25 Prozent und eine Aktie und hatte damit bei allen wichtigen Entscheidungen ein Einspruchsrecht. Das fällt in Zukunft weg - allerdings bleibt der Einfluss des Staates groß, da er auch mit dem geringeren Anteil bei den Hauptversammlungen ein gewichtiges Wort mitreden kann.
Die im März angekündigte Kapitalerhöhung wird für die Altaktionäre schmerzhafter als zuletzt ohnehin befürchtet. Der Abschlag auf die neuen fiel höher aus als von Experten erwartet. Commerzbank-Chef Martin Blessing muss die neuen Papiere für 4,50 Euro in den Markt drücken, um die Emission überhaupt über die Bühne zu bringen. Er hat sich im März selbst unter Druck gebracht, als er vollmundig die volle Rückzahlung aller Stillen Einlagen des Bundes und der Allianz
COMMERZBANK-AKTIE IM FREIEN FALL
Alleine am Dienstag rutschte das Papier im Xetra-Handel um weitere 6,28 Prozent auf das Rekordtief von 9,312 Euro - seit der Ankündigung der Kapitalerhöhung sank der Börsenwert um rund ein Drittel. Nach der am Mittwoch anstehenden Abspaltung des Bezugsrechts und der Platzierung der Aktien durch den Staat könnte der Kurs deutlich unter die Marke von sieben Euro rutschen. Nach alter Rechnung - also vor der für die Kapitalerhöhung notwendigen Zusammenlegung im Verhältnis 10:1 - wären das weniger als 70 Cent.
Es gibt jedoch aber auch bereits erste Stimmen, dass jetzt alle schlechten Nachrichten rund um die Kapitalerhöhung raus sind und sich der Kurs von den deutlichen Abschlägen der vergangenen Wochen etwas erholen könnte. So rechnet LBBW-Analyst Ingo Frommen, damit dass nach den zuletzt starken Bewegungen wieder etwas Ruhe einkehren dürfte. Er rät Anlegern, ihre Bezugsrechte auszüben und stuft die Aktie weiter mit 'Halten' ein./zb/he