(neu: Schlusskurse, Umsatz, Kreditmarkt, Fed-Protokoll)
New York, 19. Nov (Reuters) - Die Unsicherheit über eine Rettung der großen US-Automobilkonzerne hat die US-Börsen wieder in den freien Fall gestürzt. Der Dow-Jones-Index fiel am Mittwoch erstmals seit März 2003 und damit seit dem US-Einmarsch in den Irak unter 8000 Punkte. Die US-Notenbank verstärkte die Sorgen und sagte düstere Perspektiven voraus.
Der Index der Standardwerte<.DJI> beschleunigte seine
Talfahrt zu Handelsschluss und beendete den Tag mit einem Minus
von 5,1 Prozent bei 7997 Punkten. Im Verlauf pendelte er
zwischen 7987 und 8504 Stellen. Der breiter gefasste
S&P-500<.SPX> brach 6,1 Prozent auf 806 Zähler ein. Der Index
der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel 6,5 Prozent auf 1386
Stellen. In Frankfurt verlor der Dax<.GDAXI> getrieben von einer
Gewinnwarnung des Chemiegiganten BASF
Ein Kollaps der Autoindustrie würde den Abschwung der US-Wirtschaft massiv verschärfen, warnten Börsianer. Zudem habe die Fed bestätigt, was der Markt bereits erkannt habe, sagte Stratege Bruce Zaro. "Die Rezession ist da." In dem während des Handelsverlaufs veröffentlichten Sitzungsprotokolls der Fed vom 29. Oktober war trotz der jüngsten Zinsschritte von weiteren Abwärtsrisiken für die Konjunktur die Rede.
Im Kongress sind weitere staatliche Hilfen für die
Autoindustrie umstritten. Ein Zusammenbruch der für die
Gesamtwirtschaft ungemein wichtigen Autobranche würde die
US-Wirtschaft nach Ansicht vieler Marktteilnehmer jedoch noch
tiefer in die Krise stürzen. Diese Ängste schickten die Papiere
von GM
Derzeit stütze einfach nichts das Vertrauen, "das der Markt benötigt, um irgendeinen anhaltenden Fortschritt zu erzielen", sagte Alan Lancz von Lancz & Associates.
Zu den großen Verlierern gehörten darüber hinaus erneut die
Finanzwerte. Viele Marktteilnehmer befürchteten, dass der
Branche in Folge der Finanzkrise noch weitere Milliarden-
Verluste bevorstehen. Citigroup
Die Yahoo
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,63 Milliarden Aktien den Besitzer. 187 Werte legten zu, 2998 gaben nach und 41 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,36 Milliarden Aktien 298 im Plus, 2519 im Minus und 85 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 45/32 auf 103-08/32. Sie rentierten mit 3,362 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 98/32 auf 109-17/32 und hatten eine Rendite von 3,949 Prozent.
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)