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Aktien Frankfurt: Verluste nach zwei starken Tagen - Sorgen über Geldpolitik

Veröffentlicht am 29.05.2013, 14:55
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei gewinnträchtigen Handelstagen hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch deutlich bergab bewegt. Experten zufolge belasteten die Bedenken über eine langsames Ende der lockeren Geldpolitik der Notenbanken. Seit Monaten profitieren die Börsen weltweit davon, dass es angesichts der niedrigen Zinsen kaum rentable Anlagealternativen gibt. Dazu kamen Ängste über ein mögliches Wiederaufflammen der Eurokrise und tendenziell negative Konjunkturnachrichten.

Der Dax büßte 1,68 Prozent auf 8.338,00 Punkte ein. Im bisherigen Wochenverlauf hatte der Leitindex allerdings seine Korrektur aus der Vorwoche fast komplett wettgemacht. Auf seinem gestrigen Tageshoch bei 8.526 Punkten fehlten ihm lediglich rund 30 Punkte zum Rekordstand der Vorwoche. Der MDax , der am Dienstag auf Verlaufs- und Schlusskursbasis neue Hochs markiert hatte, gab zuletzt um 1,26 Prozent 14.123,10 Punkte nach. Für den TecDax ging es um 0,98 Prozent auf 969,64 Punkte bergab. Der EuroStoxx 50 zeigte sich 1,40 Prozent schwächer bei 2.796,29 Punkten.

SCHWACHE DATEN AUS EUROPA UND CHINA

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nahm im Mai saisonbereinigt überraschend deutlich zu. Derweil rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für 2013 mit einem stärkeren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum als bisher. Dazu blieb die Kreditvergabe der Banken an Verbraucher und Unternehmen im April schwach, wie aus Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht.

Zudem befeuerte ein Pressebericht die Sorgen um die Eurokrise. Der 'Welt' zufolge bröckelt in den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) die 'Koalition der bedingungslosen Retter'. Auch über die Wachstumslokomotive China gab es zur Wochenmitte schlechte Nachrichten: Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte am Mittwoch seine Wachstumsprognose.

COMMERZBANK DREHEN INS PLUS - AUTOTITEL UNEINHEITLICH

Die Aktien der Commerzbank machten ihre anfänglichen Verluste wett und gewannen 0,55 Prozent. Die neuen Aktien würden nun nach und nach in den Handel einbezogen und einige Investoren realisierten Gewinne, sagte ein Börsianer. Zuletzt teilte das Institut mit, seine erneute Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen und wie geplant rund 2,5 Milliarden Euro erlöst zu haben.

Die Autotitel entwickelten sich uneinheitlich, nachdem der Branchenverband Acea erstmals seit anderthalb Jahren wieder über steigende EU-Zulassungszahlen für Nutzfahrzeuge berichtet hatte. Für die Volkswagen-Vorzüge ging es nur um 0,15 Prozent bergab. Im Streit um das VW-Gesetz dürfte Deutschland um die drohende millionenschwere EU-Strafe herumkommen: Der einflussreiche Gutachter am Europäischen Gerichtshof empfahl, die Klage der EU-Kommission abzuweisen. BMW profitierten mit plus 0,14 Prozent von Händleraussagen, wonach sich die jüngst überdurchschnittliche Kursentwicklung von Daimler gegenüber BMW umkehren dürfte, nachdem die Stuttgarter einen Rückruf ihrer neuen A-Klasse angekündigt hatten. Die Daimler-Titel sanken um 1,74 Prozent.

Im TecDax legten die Papiere von Pfeiffer Vacuum nach dem 18-prozentigen Kursabsturz vom Vortag infolge eines enttäuschenden Ausblicks rein rechnerisch deutlich zu. Nominal lagen die Titel zuletzt 3,13 Prozent höher bei 82,49 Euro. Darin ist allerdings ein Abschlag von 3,45 Euro je Aktie für die Dividende enthalten, die heute zur Auszahlung kam./gl/edh

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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