OVERLAND PARK/TOKIO (dpa-AFX) - Der japanische Internet- und Mobilfunkanbieter Softbank hat sein Übernahmeangebot für den US-Telekomkonzern Sprint Nextel aufgestockt. Mit seiner neuen Offerte reagiert Softbank auf das höhere Angebot des Satelliten-TV-Betreiber Dish Network. Softbank bietet jetzt für Amerikas drittgrößten Mobilfunker insgesamt 21,6 Milliarden US-Dollar (16,3 Mrd Euro). Dies sind 1,5 Milliarden Dollar mehr als zuvor, wie die beiden Unternehmen am Dienstag in Overland Park und Tokio mitteilten.
Die vom Milliardär Masayoshi Son kontrollierte Gesellschaft will damit die Sprint-Aktionäre auf ihre Seite bringen. Diese sollen statt zuvor 12,1 Milliarden nun 16,6 Milliarden Dollar bekommen. Bei Sprint-Großaktionär John Paulson ist das Kalkül bereits aufgegangen: Er favorisiert nun wie das Sprint-Management das Softbank-Gebot.
MEHR GELD FÜR DIE AKTIONÄRE - WENIGER FÜR INVESTITIONEN
Die restlichen 5 Milliarden Dollar der gesamten Offerte will Softbank direkt in das Unternehmen stecken. Dieses braucht das Geld dringend für den Ausbau der Netze, um nicht weiter Boden gegen die Konkurrenz zu verlieren. Zuletzt waren hier allerdings 8 Milliarden Dollar vorgesehen. Zudem wollen die Japaner nach Abschluss der Übernahme an dem Unternehmen jetzt 78 statt der bislang angepeilten 70 Prozent halten. Die für diesen Mittwoch geplante Aktionärsabstimmung über die Transaktion ist auf den 25. Juni verschoben worden.
Dish habe nun Zeit, bis zum 18. Juni seine 'beste und endgültige Offerte abzugeben', teilte Sprint mit. Das bisherige Angebot sei nicht 'akzeptabel'. Der TV-Anbieter hatte Mitte April seinen Hut in den Ring geworfen. Das Unternehmen aus dem US-Staat Colorado stellte dabei 4,76 Dollar in bar sowie 0,05953 Dish-Anteile für jedes Sprint-Papier in Aussicht. Frisches Kapital für Investitionen ist dabei aber nicht vorgesehen. Dish hatte die Offerte auf insgesamt 25,5 Milliarden oder 7 Dollar je Aktie beziffert. Sprint und Softbank sehen dagegen den Wert der am Dienstag erhöhten Offerte bei 7,65 Dollar je Aktie.
DISH PRÜFT OPTIONEN
'Wir werden die aufgestockte Softbank-Offerte analysieren und unsere strategischen Optionen überdenken', teilte Dish am Dienstag mit. 'Wir glauben weiter daran, dass Sprint einen enormen Wert hat.' Sollte Sprint an Softbank gehen, würde dies die Pläne des Dish-Mitbegründers und Milliardärs Charles Ergen zunichte machen. Ergen will Dish mit Sprint breiter aufstellen und künftig Satellitenfernsehen, Internetzugänge und Mobilfunk anbieten. Softbank will mit der Übernahme des US-Telekomkonzerns sein Nordamerika-Geschäft ausbauen.
Der US-Mobilfunkmarkt wird von Verizon Wireless und AT&T dominiert. Kleinere Anbieter tun sich schwer, gegen die Platzhirsche zu bestehen. Die Deutsche Telekom wollte sich unter anderem deshalb aus dem US-Markt wieder verabschieden, durfte aber ihre Mobilfunkttochter T-Mobile USA (früher Voicestream) wegen kartellrechtlicher Bedenken nicht an AT&T verkaufen. Um in den USA zu bestehen, übernahmen die Bonner deshalb MetroPCS und brachten Teile des fusionierten Unternehmens an die Börse. Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, dass Softbank im Falle eines Scheiterns bei Sprint ein Auge auf T-Mobile USA werfen könnte./mne/zb/fbr
Die vom Milliardär Masayoshi Son kontrollierte Gesellschaft will damit die Sprint-Aktionäre auf ihre Seite bringen. Diese sollen statt zuvor 12,1 Milliarden nun 16,6 Milliarden Dollar bekommen. Bei Sprint-Großaktionär John Paulson ist das Kalkül bereits aufgegangen: Er favorisiert nun wie das Sprint-Management das Softbank-Gebot.
MEHR GELD FÜR DIE AKTIONÄRE - WENIGER FÜR INVESTITIONEN
Die restlichen 5 Milliarden Dollar der gesamten Offerte will Softbank direkt in das Unternehmen stecken. Dieses braucht das Geld dringend für den Ausbau der Netze, um nicht weiter Boden gegen die Konkurrenz zu verlieren. Zuletzt waren hier allerdings 8 Milliarden Dollar vorgesehen. Zudem wollen die Japaner nach Abschluss der Übernahme an dem Unternehmen jetzt 78 statt der bislang angepeilten 70 Prozent halten. Die für diesen Mittwoch geplante Aktionärsabstimmung über die Transaktion ist auf den 25. Juni verschoben worden.
Dish habe nun Zeit, bis zum 18. Juni seine 'beste und endgültige Offerte abzugeben', teilte Sprint mit. Das bisherige Angebot sei nicht 'akzeptabel'. Der TV-Anbieter hatte Mitte April seinen Hut in den Ring geworfen. Das Unternehmen aus dem US-Staat Colorado stellte dabei 4,76 Dollar in bar sowie 0,05953 Dish-Anteile für jedes Sprint-Papier in Aussicht. Frisches Kapital für Investitionen ist dabei aber nicht vorgesehen. Dish hatte die Offerte auf insgesamt 25,5 Milliarden oder 7 Dollar je Aktie beziffert. Sprint und Softbank sehen dagegen den Wert der am Dienstag erhöhten Offerte bei 7,65 Dollar je Aktie.
DISH PRÜFT OPTIONEN
'Wir werden die aufgestockte Softbank-Offerte analysieren und unsere strategischen Optionen überdenken', teilte Dish am Dienstag mit. 'Wir glauben weiter daran, dass Sprint einen enormen Wert hat.' Sollte Sprint an Softbank gehen, würde dies die Pläne des Dish-Mitbegründers und Milliardärs Charles Ergen zunichte machen. Ergen will Dish mit Sprint breiter aufstellen und künftig Satellitenfernsehen, Internetzugänge und Mobilfunk anbieten. Softbank will mit der Übernahme des US-Telekomkonzerns sein Nordamerika-Geschäft ausbauen.
Der US-Mobilfunkmarkt wird von Verizon Wireless und AT&T dominiert. Kleinere Anbieter tun sich schwer, gegen die Platzhirsche zu bestehen. Die Deutsche Telekom wollte sich unter anderem deshalb aus dem US-Markt wieder verabschieden, durfte aber ihre Mobilfunkttochter T-Mobile USA (früher Voicestream) wegen kartellrechtlicher Bedenken nicht an AT&T verkaufen. Um in den USA zu bestehen, übernahmen die Bonner deshalb MetroPCS und brachten Teile des fusionierten Unternehmens an die Börse. Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, dass Softbank im Falle eines Scheiterns bei Sprint ein Auge auf T-Mobile USA werfen könnte./mne/zb/fbr