WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag belastet von Erste Group und China eingebrochen. Der ATX rauschte um 4,68 Prozent auf 2.170,86 Punkte nach unten. Marktbestimmendes Thema in Wien war die Ankündigung einer Kapitalerhöhung durch die österreichische Großbank. Die schwachen internationalen Märkte litten unter den Sorgen um die chinesische Wirtschaft, die von Liquiditätsengpässen im Banksystem ausgebremst werden könnte. Letzte Woche war der Interbankgeldmarkt in China annähernd zusammengebrochen.
Die Erste Group hatte ihr gesamtes Partizipationskapital in der Höhe von 1,76 Milliarden Euro im dritten Quartal diesen Jahres zurückzahlen zu wollen. Die Bank hatte in der Finanzkrise 1,2 Milliarden Euro Staatshilfe erhalten. Hinzu kamen weitere gut 500 Millionen von privaten Investoren. Anleger zeigten sich von der Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung in der Höhe von 660 Millionen Euro verunsichert, hatte die Erste doch noch vor zwei Monaten so einen Schritt abgelehnt. Einem Analysten zufolge hatte die Österreichische Nationalbank (OeNB) das Institut aufgefordert, zumindest ein Drittel des Kapitals zurückzuzahlen. Zudem belastete ein gesenkter Ausblick: Bis zu fünf Prozent weniger Betriebsergebnis würden nun für 2013 erwartet, hieß es in einer Mitteilung. Die Aktie brach zwischenzeitlich um über zehn Prozent ein und schloss mit einem dicken Minus von 8,47 Prozent bei 20,09 Euro.
Raiffeisen sackten 4,86 Prozent auf 22,73 Euro ab. Nach dem Schritt der Erste Group wird nun auch bei der Raiffeisen Bank International (RBI) über eine Rückzahlung des Partizipationskapitals spekuliert. Die RBI hatte sich während der Krise 2,5 Milliarden Euro Kapital bei öffentlichen und privaten Geldgebern geliehen.
Ansonsten blieb die Meldungslage bei den österreichischen Unternehmen eher dünn. Die OMV wird gemeinsam mit der staatlichen Abu Dhabi National Oil Company im Osten von Abu Dhabi nach Öl und Gas suchen. Ein entsprechendes Abkommen sei am Sonntag unterzeichnet worden, hieß es von Unternehmensseite. Die OMV-Titel knickten im schwachen Umfeld um 4,80 Prozent auf 33,30 Euro ein.
Zu den größten Verlierern zählten auch Wienerberger (minus 5,78 Prozent auf 8,95 Euro) und Mayr-Melnhof (minus 5,17 Prozent auf 77,00 Euro). Telekom Austria verloren 4,64 Prozent auf 4,75 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ihr Kursziel für die Telekom-Papiere leicht von 5,3 auf 5,2 Euro gesenkt und die Empfehlung 'Sell' bestätigt.
Ebenso werden Verbund-Titel nun mit einem Kursziel von 20 Euro etwas schwächer als zuletzt (21 Euro) eingestuft. Hier lautet das Votum von Goldman Sachs allerdings 'Buy'. Die Papiere sanken um 3,34 Prozent auf 14,60 Euro./nuk/APA/he
Die Erste Group hatte ihr gesamtes Partizipationskapital in der Höhe von 1,76 Milliarden Euro im dritten Quartal diesen Jahres zurückzahlen zu wollen. Die Bank hatte in der Finanzkrise 1,2 Milliarden Euro Staatshilfe erhalten. Hinzu kamen weitere gut 500 Millionen von privaten Investoren. Anleger zeigten sich von der Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung in der Höhe von 660 Millionen Euro verunsichert, hatte die Erste doch noch vor zwei Monaten so einen Schritt abgelehnt. Einem Analysten zufolge hatte die Österreichische Nationalbank (OeNB) das Institut aufgefordert, zumindest ein Drittel des Kapitals zurückzuzahlen. Zudem belastete ein gesenkter Ausblick: Bis zu fünf Prozent weniger Betriebsergebnis würden nun für 2013 erwartet, hieß es in einer Mitteilung. Die Aktie brach zwischenzeitlich um über zehn Prozent ein und schloss mit einem dicken Minus von 8,47 Prozent bei 20,09 Euro.
Raiffeisen
Ansonsten blieb die Meldungslage bei den österreichischen Unternehmen eher dünn. Die OMV
Zu den größten Verlierern zählten auch Wienerberger (minus 5,78 Prozent auf 8,95 Euro) und Mayr-Melnhof
Ebenso werden Verbund-Titel nun mit einem Kursziel von 20 Euro etwas schwächer als zuletzt (21 Euro) eingestuft. Hier lautet das Votum von Goldman Sachs allerdings 'Buy'. Die Papiere sanken um 3,34 Prozent auf 14,60 Euro./nuk/APA/he