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FOKUS 1-Schwächelnde Konjunktur und Inflationsangst drücken Dax

Veröffentlicht am 23.09.2010, 11:43
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* Trüber Fed-Konjunkturausblick bleibt Thema

* Hambrechts Reuters-Interview treibt BASF-Aktie erneut

(neu: BASF, Stahlwerte, ProSieben)

Frankfurt, 23. Sep (Reuters) - Die schwächelnde Konjunktur beiderseits des Atlantik hat am Donnerstag die europäischen Aktienmärkte belastet. Zudem schürte die Ankündigung der US-Notenbank Fed, der amerikanischen Wirtschaft bei Bedarf mit neuen Geldspritzen wieder auf die Beine helfen zu wollen, nach Aussage von Börsianern Inflationsängste bei den Anlegern.

Der Dax<.GDAXI> gab angesichts überraschend schwacher Konjunkturdaten aus Europa seine anfänglichen Gewinne ab und lag am Vormittag 0,6 Prozent im Minus bei 6166 Punkten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> verlor 0,7 Prozent auf 2731 Zähler.

"Der September-Einkaufsmanagerindex ist eine bittere Pille", sagte Andreas Scheuerle von der Dekabank. "Sollte sich die Abwärtsbewegung fortsetzen, so wäre mit einem schwächeren zweiten Halbjahr zu rechnen, als wir das derzeit tun." Der vom Markit-Institut ermittelte Konjunkturindex der europäischen Einkaufsmanager ging im September vorläufigen Berechnungen zufolge auf 53,8 Punkte von 56,2 Zählern im Vormonat zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem Stand von 55,7 Stellen gerechnet.

Hinweise auf die Aussichten für die US-Konjunktur und den Zeitpunkt einer möglichen weiteren Lockerung der US-Geldpolitik erhofften sich Börsianer unter anderem von den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe, die am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ) veröffentlicht werden sollten. "Der schwächelnde Arbeitsmarkt ist schließlich ein großes Problem für die USA", betonte ein Börsianer. Von Reuters befragte Analysten rechneten mit einer stabilen Zahl von 450.000 Erstanträgen.

Angesichts der allgemeinen Nervosität an den Aktienmärkten griffen Anleger verstärkt zu den als sicher geltenden Bundesanleihen und zu Edelmetallen. Der Bund-Future stieg um 53 Ticks auf 131,27 Punkte. Gold hielt sich mit 1291,20 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) nahe seinem Rekordhoch.

BASF-CHEF STELLT STARKE ZAHLEN IN AUSSICHT

Spitzenreiter im Dax waren BASF. Die Aktien des Chemieriesen bauten ihre Vortagesgewinne aus und verteuerten sich um 0,9 Prozent auf 46 Euro. Konzern-Chef Jürgen Hambrecht hatte in einem Reuters-Interview ein Quartalsergebnis über den Erwartungen in Aussicht gestellt. "Außerdem heben viele Analysten nun ihre Prognosen an", sagte ein Börsianer. BHF-Bank-Analystin Annett Weber setzte ihre Erwartungen für den operativen Gewinn der Jahre 2010 bis 2012 um acht Prozent hoch und erhöhte ihr Kursziel auf 64 von 60 Euro. Im Fahrwasser der BASF-Kursgewinne zogen Bayer um 0,1 Prozent auf 50,80 Euro an.

Auf der Verliererseite standen dagegen die Stahlwerte. Börsianer verwiesen auf einen negativen Branchenkommentar von Bank of America/Merrill Lynch. Darin werde darauf aufmerksam gemacht, dass ArcelorMittalISPA.AS> und ThyssenKrupp zu Preisnachlässen gezwungen seien. ThyssenKrupp waren mit einem Minus von zwei Prozent auf 23,26 Euro Schlusslicht im Dax<.GDAXI>. Die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> gelisteten Papiere des Konkurrenten Salzgitter und des Stahlhändlers Klöckner & Co. rutschten um 2,4 Prozent auf 48,58 Euro beziehungsweise um 4,7 Prozent auf 15,90 Euro ab. Die Titel des weltgrößten Stahlkochers ArcelorMittal gaben 2,5 Prozent auf 24,28 Euro nach. Die Papiere der österreichische Voestalpine notierten 1,5 Prozent schwächer bei 25,97 Euro.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)

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