FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Dienstag im Nachmittagshandel unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde bei 1,0956 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch etwas niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0986 (Montag: 1,0993) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9102 (0,9097) Euro.
Das britische Pfund geriet unter Druck. Die britische Regierung glaubt Medienberichten zufolge nicht mehr an einen Erfolg der Gespräche über ein EU-Austrittsabkommen. Zum Dollar sank das Pfund auf 1,2195 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand sei Anfang September. Ein geordneter Austritt Großbritannien aus der EU zum 31. Oktober wird laut Händlern immer unwahrscheinlicher.
Die Unsicherheiten um den Brexit belasteten nicht nur das britische Pfund sonder auch den Euro. Am Mittag hatte er noch bei fast 1,10 Dollar notiert. Im Nachmittagshandel gab er um rund einen halben Cent nach. Nach einer im August überraschend gestiegenen Industrieproduktion in Deutschland hatte der Euro am Vormittag noch zugelegt.
Die türkische Lira erholte sich am Nachmittag ein wenig ihren deutlichen Verlusten vom Vortag. Die Lira war am Montag nach Drohungen von US-Präsident Donald Trump unter Druck geraten, als er mit einer möglichen Zerstörung der türkischen Wirtschaft drohte. Er reagierte damit auf massive Kritik an dem von ihm angekündigten Rückzug der US-Truppen aus Nordsyrien. Am Dienstag sprach er die Warnung aus, dass jede "ungezwungene oder unnötige" Kampfhandlung der Türkei für die Wirtschaft und der Währung" des Landes "verheerend" wäre. Zugleich lobte er aber die Türkei als Handels- und Nato-Partner.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89795 (0,89155) britische Pfund, 117,43 (117,44) japanische Yen und 1,0898 (1,0924) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1506 Dollar gehandelt. Das waren rund zwölf Dollar mehr als am Vortag.