Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Kalifornien verhängt Ausgangssperre, Deutschland droht das gleiche Schicksal wohl bereits am Sonntag. Die Republikaner im Senat stellen ein neues Konjunkturprogramm vor, das Helikoptergeld-Gelder für Familien und Rettungsaktionen für Fluggesellschaften und andere Unternehmen vorsieht. Der Dollar zieht sich zurück, da die Lockerung der Zentralbank an Zugkraft gewinnt, die Aktienmärkte vor dem Hexensabbat im März wieder anziehen und Öl nach einem Bericht, wonach die USA zum ersten Mal seit fast 50 Jahren wieder Förderquoten einsetzen wollen, kräftig zulegen kann. Das sollten Sie am Freitag, dem 20. März, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Kalifornien verhängt Ausgangssperre
Kalifornien wies seine 40 Millionen Einwohner an, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, der die Gesundheit der Menschen im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat und die Weltwirtschaft bedroht.
Auch in Deutschland wachsen die Erwartungen auf einen vollständigen Lockdown, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel für Sonntag ein Gespräch mit den Landesregierungen anberaumt hat, um die Wirksamkeit der bisher getroffenen weniger drakonischen Maßnahmen zu bewerten.
Nach Angaben der Johns Hopkins University hat die Zahl der Todesfälle durch das Virus weltweit inzwischen die Marke von 10.000 erreicht, während die Zahl der bestätigten Fälle 245.000 beträgt. Die Zahl der registrierten Fälle in den USA ist auf 14.250 gestiegen. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom schätzte, dass über die Hälfte der Bevölkerung des Bundesstaates - etwa 25 Millionen Menschen - in einem Zeitraum von acht Wochen infiziert sein wird.
2. USA mit Helikoptergeld gegen die Krise
Die Republikaner im Senat stellten ein Konjunkturpaket im Wert von über 1 Billion Dollar vor, um die ersten beiden bescheidenen Versuche des Kongresses, die Wirtschaft durch den Ausbruch des Coronavirus zu unterstützen, zu untermauern.
Der Plan lässt das so genannte "Helikoptergeld" Wirklichkeit werden und sieht vor, dass Erwachsene bis zu 1.200 Dollar pro Monat erhalten, mit zusätzlichen 500 Dollar für jedes Kind. Für Besserverdienende werden die Zahlungen reduziert.
Der Gesetzentwurf sieht außerdem Kreditbürgschaften in Höhe von 50 Milliarden Dollar für Passagierfluggesellschaften, 8 Milliarden Dollar für Frachtfluggesellschaften und 150 Milliarden Dollar für andere große Unternehmen vor und ermächtigt die Regierung zur Übernahme von Unternehmensbeteiligungen.
3. Dollar zieht sich zurück
Die massive Dollar-Rallye verlor an Dampf, denn durch eine massive Ausweitung der Zentralbankliquidität wurde das Dollar-Angebot endlich wieder der Nachfrage angepasst.
Die Maßnahmen der US-Notenbank, die in dieser Woche zur Stützung der Commercial Paper und Geldmarktfonds ergriffen wurden, haben die US-Inlandsmärkte gestützt, während die Ankündigung von neun weiteren Dollar-Swap-Fazilitäten mit ausländischen Banken, die kurzfristigen Ausfallrisiken verringern dürfte.
Andere Maßnahmen der Zentralbanken, wie die dramatische Ausweitung der quantitativen Lockerungsprogramme bei der Europäischen Zentralbank und der Bank of England in den letzten 36 Stunden, haben die europäischen Märkte ebenfalls unterstützt.
Der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von Währungen der entwickelten Länder abbildet, verlor um 1,0% auf 102,54. Auf Wochenbasis steht er jedoch immer noch um 3,9% höher.
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4. Aktien am Hexensabbat mit Erholung
Die Entspannung an den Finanzierungsmärkten hat die globalen Aktienmärkte kräftig nach oben gespült. Die US-Börsen werden voraussichtlich höher eröffnen. Der Dow steht 719 Punkte oder 3,6% höher.. Der S&P 500-Future ist um 3,2% und der Nasdaq 100 Future um 4,4% gestiegen.
In Europa hat sich der Stoxx 600 mit einem Plus von 3,6% deutlich erholt, während in Asien der chinesische CSI 300 mit einem Plus von 1,3% aus dem Handel ging.
Der sogenannte Hexensabbat wird heute noch für Kursbewegungen an der Börse sorgen, schließlich wollen Händler und Investmentbanken die Gewinne beim Handel mit Futures oder Optionen maximieren oder Verluste begrenzen.
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5. USA wollen Ölförderung kontrollieren
Die US-Rohöl-Futures} sprangen dank eines Berichts des Wall Street Journal nordwärts, wonach die USA inländischen Unternehmen Produktionsquoten vorschreiben wollen. US-Leichtöl legte um 5,1% auf 27,22 Dollar zu, während Brent um 4,5% auf 29,46 Dollar pro Barrel stieg.
Die Vereinigten Staaten haben die Produktion durch die Texas Railroad Commission bereits vor dem 2. Weltkrieg reguliert, aber diese Praxis wurde vor fast 50 Jahren eingestellt.
Der WSJ berichtete, dass die USA Saudi-Arabien und Russland dazu drängen könnten, ihre Produktion zu drosseln, mit der Androhung von Sanktionen insbesondere gegen letztere.
Bloomberg berichtete, dass Präsident Wladimir Putin den von Saudi-Arabien initiierten Preiskrieg als "Erpressung" ansieht und sich weigert, nachzugeben. Russlands Haushalt ist so konzipiert, dass er bei einem Preis von 40 Dollar pro Barrel ausgeglichen ist, während Saudi-Arabien und die meisten OPEC-Produzenten einen viel höheren Preis benötigen, um ihren Finanzbedarf zu decken.
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