LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die steigenden Preise am Häusermarkt Großbritanniens rufen die Risikoaufsicht der Bank of England auf den Plan. Wie das bei der Notenbank angesiedelte Komitee FPC am Mittwoch in London mitteilte, soll die Entwicklung genau beobachtet werden. Ebenso will das Financial Policy Comitee die Vergabebedingungen der Geschäftsbanken im Auge behalten. Beides beschloss der Ausschuss auf seiner Sitzung am 18. September. Es stünden alle Instrumente zur Verfügung, um möglichen Risiken zu begegnen.
Der britische Häusermarkt hat sich nach einer langen Schwächephase seit Jahresbeginn spürbar erholt. Gegenwärtig steigen die Immobilienpreise, ausgehend von niedrigem Niveau, um bis zu fünf Prozent zum Vorjahr. Nach der Finanzkrise waren sie lange Zeit teils stark rückläufig gewesen.
Beobachter führen die jüngste Erholung nicht zuletzt auf staatliche Eingriffe zurück. So hatte die Bank of England bereits im Sommer 2012 ein Programm aufgelegt, mit dem die Kreditvergabe der Geschäftsbanken angeregt werden soll. Als Folge dieses 'Funding for Lending'-Programms sind die Hypothekenzinsen spürbar gesunken, was die Nachfrage nach Immobilien angeschoben hat.
Darüber hinaus wird die britische Regierung Anfang kommenden Jahres ein neues Programm starten. Unter dem Schlagwort 'Help to Buy' will der Staat Garantien für Hypothekenkredite im Gesamtvolumen von bis zu 130 Milliarden Pfund vergeben. Damit soll der Hausbau zusätzlich beflügelt werden. Ungeachtet dessen wird die Geldpolitik der Bank of England vermutlich noch lange sehr locker bleiben, was den Häusermarkt ebenfalls beleben dürfte.
Beobachter Robert Wood von der Berenberg Bank kritisiert das Vorgehen. Das Förderprogramm der Regierung ist aus seiner Sicht nicht notwendig, weil die expansive Geldpolitik das gesamtwirtschaftliche Wachstum und den Häusermarkt bereits hinreichend stimulierten.
'Eine zusätzliche Subventionierung eines sich bereits erholenden Marktes ist ein Risiko, das es nicht Wert ist einzugehen', schreibt Wood in einer Studie. Sollte der FPC tatsächlich gegensteuern müssen, würden damit letztlich nur die Folgen des neuen Regierungsprogramms egalisiert. Außerdem könnten Eingriffe des FPC im Konflikt mit der lockeren Geldpolitik stehen.
Auf der anderen Seite stehen die Preis- und Finanzierungsbedingungen am britischen Immobilienmarkt durch die Geldpolitik in den USA derzeit unter starkem äußeren Einfluss. Die Aussicht auf einen Kurswechsel der US-Notenbank Fed hin zu einer etwas weniger lockeren Liquiditätsversorgung treibt weltweit die Zinsen. Diese Entwicklung wird auch von der Bank of England hervorgehoben und könnte ein Grund für die Regierung sein, den Markt zusätzlich zu stützen./bgf/hbr
Der britische Häusermarkt hat sich nach einer langen Schwächephase seit Jahresbeginn spürbar erholt. Gegenwärtig steigen die Immobilienpreise, ausgehend von niedrigem Niveau, um bis zu fünf Prozent zum Vorjahr. Nach der Finanzkrise waren sie lange Zeit teils stark rückläufig gewesen.
Beobachter führen die jüngste Erholung nicht zuletzt auf staatliche Eingriffe zurück. So hatte die Bank of England bereits im Sommer 2012 ein Programm aufgelegt, mit dem die Kreditvergabe der Geschäftsbanken angeregt werden soll. Als Folge dieses 'Funding for Lending'-Programms sind die Hypothekenzinsen spürbar gesunken, was die Nachfrage nach Immobilien angeschoben hat.
Darüber hinaus wird die britische Regierung Anfang kommenden Jahres ein neues Programm starten. Unter dem Schlagwort 'Help to Buy' will der Staat Garantien für Hypothekenkredite im Gesamtvolumen von bis zu 130 Milliarden Pfund vergeben. Damit soll der Hausbau zusätzlich beflügelt werden. Ungeachtet dessen wird die Geldpolitik der Bank of England vermutlich noch lange sehr locker bleiben, was den Häusermarkt ebenfalls beleben dürfte.
Beobachter Robert Wood von der Berenberg Bank kritisiert das Vorgehen. Das Förderprogramm der Regierung ist aus seiner Sicht nicht notwendig, weil die expansive Geldpolitik das gesamtwirtschaftliche Wachstum und den Häusermarkt bereits hinreichend stimulierten.
'Eine zusätzliche Subventionierung eines sich bereits erholenden Marktes ist ein Risiko, das es nicht Wert ist einzugehen', schreibt Wood in einer Studie. Sollte der FPC tatsächlich gegensteuern müssen, würden damit letztlich nur die Folgen des neuen Regierungsprogramms egalisiert. Außerdem könnten Eingriffe des FPC im Konflikt mit der lockeren Geldpolitik stehen.
Auf der anderen Seite stehen die Preis- und Finanzierungsbedingungen am britischen Immobilienmarkt durch die Geldpolitik in den USA derzeit unter starkem äußeren Einfluss. Die Aussicht auf einen Kurswechsel der US-Notenbank Fed hin zu einer etwas weniger lockeren Liquiditätsversorgung treibt weltweit die Zinsen. Diese Entwicklung wird auch von der Bank of England hervorgehoben und könnte ein Grund für die Regierung sein, den Markt zusätzlich zu stützen./bgf/hbr