* Verunsicherung nach Zinsschritt in China
* Positive Konjunkturdaten begrenzen Verluste in Japan
* Korea und Singapur gegen den Trend im Plus
(Neu: Börsenschluss in Tokio, weitere Aktienmärkte)
Tokio/Hongkong, 28. Dez (Reuters) - Die Börsen in Fernost haben sich am Dienstag uneinheitlich präsentiert. Nach der Zinserhöhung in China setzten die Aktienmärkte in Shanghai ihre Talfahrt fort und zogen auch den Markt in Japan mit in die Tiefe. Die jüngste Konjunkturbremse in dem rasant wachsenden Schwellenland nährte Befürchtungen, dass China in der Geldpolitik die Zügel künftig noch mehr anziehen wird. In Tokio nahmen Anleger Gewinne mit. Die Kursverluste hielten sich im dünnen Handel zum Jahresende aber in Grenzen, weil positive Konjunkturdaten die Börse stützten. Die japanische Industrieproduktion stieg im November um ein Prozent - der erste Zuwachs seit sechs Monaten.[ID:nLDE6BR00B]
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> schloss 0,6 Prozent im Minus bei 10.292 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> verlor 0,2 Prozent auf 902 Punkte. Die chinesischen Börsen tendierten noch schwächer, mit einem Minus von 0,9 Prozent in Hongkong<.HSI> und von rund einem Prozent in Shanghai<.SSEC>. Auch die Börse in Taiwan<.TWII>, musste Federn lassen. Gegen den Trend verbuchten die Aktienmärkte in Korea<.KS11> und Singapur<.FTSTI> Gewinne. In Korea brachten Kursgewinne von Technologieriesen wie Samsung Electronics<005930.KS> und LG Display<034220.KS> Schwung in den Handel.
Am Samstag hatte die chinesische Zentralbank zum zweiten Mal in gut zwei Monaten die Zinsen erhöht. Damit wollen die Währungshüter die wachsende Inflation in den Griff bekommen.[ID:nLDE6BP05U] In Hongkong waren die Börsen am Montag geschlossen, so dass sich die Reaktion auf den Zinsschritt vom Weihnachtswochenende erst am Dienstag bemerkbar machte. Der Aktienmarkt in Shanghai rutschte nach den Verlusten im späten Handel vom Montag weiter in die Tiefe. Hier wurden die Märkte auch dadurch gebremst, dass zum Jahresende nur wenig Geld im Umlauf ist.
Die Anleger in Tokio verlagerten sich wegen des Abwärtstrends an den chinesischen Börsen auf Gewinnmitnahmen und hielten sich angesichts der Ungewissheit in China mit Zukäufen zurück, sagte Kazuhiro Takahashi von Daiwa Capital Markets. Allerdings bleibe der Trend in Tokio insgesamt positiv, so dass es auch nicht zu Verkäufen im großen Stil komme. Die Verluste in China lasteten auf den japanischen Börsen, sagte auch Nagayuki Yamagishi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Angesichts geringer Handelsumsätze sei es aber schwierig, eine Richtung festzustellen.
Auf der Unternehmensseite stiegen Aktien des zweitgrößten
japanischen Lebensversicherer Dai-ichi Life<8750.T> um gut zwei
Prozent. Das Unternehmen will die australische Tower
Gruppe
(Reuters-Büros in Tokio, Seoul, Hongkong und Shanghai; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Kerstin Dörr)