IRVINE/MONTREAL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Allergan (NYSE:AGN) hat den milliardenschweren Übernahme-Plänen von Valeant Pharmaceutical (NYSE:VRX) eine Absage erteilt. Das Gebot des kanadischen Unternehmens sei bedeutend zu niedrig, teilte der Hersteller des Anti-Falten-Mittels Botox am Montag in einer Mitteilung mit. Valeant hatte für Allergan eine Offerte auf den Tisch gelegt, die den Pharmakonzern mit rund 46 Milliarden US-Dollar (33 Mrd Euro) bewertet. Das Angebot stelle ein Risiko für die Aktionäre dar, begründete das Management von Allergan den Schritt. Valeant will die US-Firma zusammen mit dem bekannten US-Investor Bill Ackman schlucken, der über seine Firma Pershing Square bereits knapp ein Zehntel an Allergan hält.
Allergan hatte sich in dem Poker eine Prüfung vorbehalten und bereits zu mehreren Gegenmaßnahmen gegriffen. Zunächst wollte das Management mit einer sogenannten "Giftpille" die Übernahme verteuern und dadurch unattraktiv machen. So will das Unternehmen beim Versuch eines Investors, den Anteil über zehn Prozent zu steigern, neue Aktien ausgeben. Zudem begab sich der Konzern auf die Suche nach einem "weißen Ritter", der die Firma anstatt von Valeant übernehmen könnte. Kreisen zufolge gehörten dazu laut der Nachrichtenagentur Bloomberg unter anderem die Franzosen von Sanofi (PARIS:SASY) und der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) - die dem Vernehmen nach aber ablehnten.
Auf dem Pharmamarkt dreht sich derzeit das Übernahmekarussel besonders schnell. Mehrere Deals gingen in den vergangenen Wochen über die Bühne. Zuletzt erwarb etwa Bayer AG NA (XETRA:BAYGN) für umgerechnet rund 10 Milliarden Euro die Sparte für rezeptfreie Medikamente des US-Konzerns Merck & Co (NYSE:MRK). Damit ist aber noch nicht Schluss: Der US-Konzern Pfizer Ltd (NYSE:PFE) wirbt weiter um die britische AstraZeneca Pharma (LONDON:AZN) und bietet dafür rund 106 Milliarden Dollar.br