(Mit Schlusskursen)
Zürich, 22. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag nach einem kurzen Vorstoss in die Gewinnzone gegen
Sitzungsende dann leicht schwächer geschlossen. Die
Hiobsbotschaft des japanischen Autokonzerns Toyota<7203.T> und
schwache Konjunkturdaten aus dem Ausland belasteten die
Stimmung. Der Ausflug des Index in die Pluszone war dem schwer
gewichteten Roche-Genussschein zu verdanken. Das
Geschäft verlief wegen der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage in
ruhigen Bahnen. Dabei fielen vor allem einzelne Finanzwerte mit
grösseren Einbussen auf.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,74 Prozent schwächer auf 5419,52
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,68 Prozent auf 4477,33
Zähler.
Unter Druck standen die Aktien der UBS, die um gut
vier Prozent fielen. Händler erwähnten Zeitungsberichte, wonach
auch die UBS vom mutmasslichen Betrug des Fundsmanagers Bernard
Madoff betroffen sein soll. UBS erhält von der Schweizer
Pfandbriefbank gegen die Hinterlegung von erstklassigen
Hypotheken Darlehen über zwei Milliarden Franken. Die
Pfandbriefbank wiederum wird sich über eine Anleihe
refinanzieren, die von der Zürcher Kantonalbank (ZKB),
Raiffeisen und der Postfinance gezeichnet wird, wie UBS am
Montag einen Bericht der Zeitung "SonntagsBlick" bestätigte.
"Das hat die Leute zunächst etwas verunsichert. Langfristig
ist aber jeder Schritt gut, der den Geldmarkt wieder in die
Gänge bringt", sagte ein Händler. Im Verlauf rutschten die
Aktien von Credit Suisse in die Verlustzone und gingen
vier Prozent schwächer aus dem Markt. Julius Bär
schlossen leicht schwächer und Vontobel zogen 0,7
Prozent an. CS hat das Kursziel für die Vontobel-Aktien gesenkt.
Überwiegend schwächer schlossen auch die Versicherungen.
Helvetia litten nach dem starken Kursgewinn am Freitag
unter Gewinnmitnahmen, schlossen aber nur marginal schwächer.
Zurich büssten knapp 1,4 Prozent ein und Swiss
Life standen zum Schluss sieben Prozent im Minus. Bei
Swiss Re belief sich der Kursverlust auf 5,3 Prozent.
Der Rückversicherer hat von der Bank JP Morgan eine
Kreditfazilität über 1,5 Milliarden Dollar mit einer Laufzeit
von 20 Jahren erhalten. Baloise schlossen mit einem marginalen
Tagesgewinn.
Die Papiere der beiden Pharmakonzerne Novartis und
Roche mussten zum Schluss einen Teil ihrer Tagesgewinne
wieder abgeben. Novartis hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA
eine erweiterte Zulassung für das Krebsmedikament Gleevec
erhalten. Gleevec darf neu auch bei einer seltenen Form von
Magenkrebs angewandt werden. Und zu Roche sagten Händler, die
Finanzierung der vollständigen Übernahme der US-Tochter
Genentech solle stehen. Händler fragten sich, ob der
bisher gebotene Übernahmepreis von 89 Dollar je Genentech-Aktie
noch nachgebessert wird oder nicht.
Die ABB-Aktien büssten weitere 3,75 Prozent ein.
Der Elektrotechnikkonzern hatte am Freitag mitgeteilt, dass die
Rezession und frühere Schmiergeldaffären zu Belastungen führen
und im vierten Quartal Rückstellungen von 850 Millionen Dollar
erforderten. ABB hatten am Freitag 3,4 Prozent verloren.
Die Aktien des Biotechnologieunternehmens Basilea
gewannen 17 Prozent auf 142,10 sfr. Die Aktie profitierte von
den anhaltenden Gerüchten, der US-Gesundheitskonzern Johnson &
Johnson sei an Basilea interessiert. Basilea unterhält
mit Johnson & Johnson eine Partnerschaft.
Zudem könnte Basilea gemäss einer Studie der US-Bank Goldman
Sachs die US-Zulassung für das Antibiotikum Ceftobiprol doch
schon im kommenden und nicht erst 2010 erhalten, hiess es.
Dagegen schwächten sich die Titel der beiden
Medizintechniker Oridion und Tecan deutlich ab.
Der US-Krankenhauszulieferer Stryker hatte eine
Gewinnwarnung abgegeben, die die Vontobel-Analysten dazu
veranlasste, das Kursziel für die Aktien der beiden Unternehmen
zu reduzieren. Nobel Biocare verloren 5,5 Prozent auf 20,10 sfr.
Adecco verloren drei Prozent. Die Gewinnwarnung
des Konkurrenten Manpower lastete laut Händlern auf dem
Kurs des Personaldienstleisters.
Swatch Inhaber verloren drei Prozent.
Swatch-Präsident Nicolas Hayek diagnostiziert für die
Uhrenindustrie eine Grippe, die aber in den ersten Monaten 2009
auskuriert sein sollte.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)