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FOKUS 1-Euro vor EU-Gipfel wegen Portugal-Krise unter Druck

Veröffentlicht am 24.03.2011, 07:35
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* Portugal-Hilfen wegen Regierungs-Aus wahrscheinlicher

* Atomkatastrophe belastet Aktienmärkte in Japan

* Aktien außerhalb Japans im Plus

(neu: Tokioter Schlusskurse, weitere Entwicklung)

Singapur, 24. Mär (Reuters) - Sorgen über ein Ausufern der europäischen Schuldenkrise nach dem Scheitern der portugiesischen Regierung haben den Euro am Donnerstag in Fernost unter Druck gebracht. Die Gemeinschaftswährung sank auf Kurse von 1,4085 Dollar. Bereits am Mittwochabend hatte der Euro nachgegeben, nachdem Portugals Ministerpräsident Jose Socrates seinen Rücktritt angekündigt hatte. Das Parlament lehnte zuvor seinen Sparkurs ab, mit dem das Land vermeiden wollte, wie Griechenland und Irland unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen zu müssen. Experten halten es nun für wahrscheinlicher, dass das hoch verschuldete Land Hilfen beantragen wird. Portugal musste zuletzt hohe Risikoaufschläge bei der Refinanzierung über den Kapitalmarkt bezahlen.

Experten erhoffen sich klare Signale vom EU-Gipfel in Brüssel, bei dem über die Strategie gegen die Schuldenkrise beraten werden soll. "Wenn die EU-Staats- und Regierungschefs nicht mit Maßnahmen zur Umsetzung des Sicherheitsnetzes kommen wie sich der Markt das vorgestellt hat, dann könnte der Euro weiter unter Druck geraten", sagte Sumino Kamei von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. Zeitweise war der Euro in den USA bis auf 1,4075 Dollar gesunken. Aus Kreisen war zu Jahresbeginn verlautet, sollte Portugal unter den Rettungsschirm schlüpfen müssen, wären wohl Hilfen in einer Größenordnung von 60 bis 80 Milliarden Euro nötig.

Zum Yen notierte der Dollar bei rund 81 Yen nach zuletzt 80,94 Yen. Der Yen hat sich seit dem Beben in Japan deutlich verteuert, zeitweise bis auf Kurse von 76,25 Yen. Nach der konzertierten Zentralbanken-Aktion vergangene Woche gegen den starken Anstieg des Yen halten Händler die Augen offen wegen möglicher neuer Eingriffe der Zentralbank.

An den Aktienmärkten belastete die atomare Katastrophe rund um Fukushima in Japan weiter die Kurse. Die Verluste hielten sich aber in Grenzen. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 0,15 Prozent schwächer bei 9435 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> gab 0,83 Prozent ab auf 853 Punkte. "Es sieht nicht so aus, als ob wir in der nahen Zukunft größere Gewinne verbuchen könnten, solange die Atomkatastrophe andauert", sagte Takashi Hiroki von Monex Securities.

Die Schäden in Folge des Erdbebens und Tsunamis sowie der Stromrationierungen seien noch nicht abzusehen, sagten Experten. "Der Markt wird vermutlich in den nächsten sechs Monaten stark unter Druck bleiben", sagte Daisuke Uno von Sumitomo Mitsui Banking Corp.

Die Aktien von Toyota<7203.T> schlossen fast drei Prozent im Minus. Wegen des Bebens muss der weltgrößte Autobauer nun auch in den USA die Fertigung zurückfahren, weil bestimmte Teile vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch in Japan ist die Produktion unterbrochen.

Außerhalb Japans legten die Kurse an den Aktienmärkten indes zu. In Südkorea<.KS11> notierte der Markt mehr als ein Prozent fester, in Taiwan<.TWII> und Singapur<.FTSTI> fiel das Plus moderater aus. In Hongkong<.HSI> und Shanghai<.SSEC> lagen die Kurse kaum verändert.

(Reporter: Alex Richardson, geschrieben von Kerstin Schraff, redigiert von Boris Berner)

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