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EUROPA-BÖRSEN-RBS schickt Börsen auf Talfahrt - BASF schwach

Veröffentlicht am 19.01.2009, 18:06

Frankfurt, 19. Jan (Reuters) - Die britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) hat mit einem Milliardenverlust die europäischen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. "Die Nachrichten von den Banken sind einfach verheerend", klagte ein Aktienhändler. Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> gab 1,6 Prozent auf 1973 Stellen nach. Die Leitindizes in London, Paris und Frankfurt gaben jeweils rund ein Prozent nach.

Europaweit rutschten Finanzwerte ab, der europäische Branchenindex<.SX7P> verlor 8,7 Prozent. Auslöser war Börsianern zufolge die angeschlagene RBS. Sie fuhr nach hohen Abschreibungen im vergangenen Jahr mit über 20 Milliarden Pfund (gut 22 Milliarden Euro) den größten Verlust eines Unternehmens in der britischen Wirtschaftsgeschichte ein. Die Aktien des teilverstaatlichten Geldinstituts stürzten um 64 Prozent ab. Nach Einschätzung der Nomura-Analysten illustrieren die Aussagen der RBS das Ausmaß der Abschwächung der Branche.

Die Regierung in London legte am Montag den zweiten Bankenrettungsplan innerhalb von drei Monaten auf. Dennoch gaben die Aktien der britischen Großbanken deutlich nach. Barclays und HSBC verloren jeweils rund zehn Prozent, Lloyds-Papiere rutschten gar um 30 Prozent ab.

Für Verunsicherung sorgte Händlern zufolge auch ein "Spiegel"-Bericht, wonach die deutschen Geldinstitute erst einen Bruchteil ihrer faulen Wertpapiere rund um US-Hypothekendarlehen abgeschrieben haben und daher vor weiteren Milliardenverlusten stehen. Im Frankfurter Dax waren die Titel der Postbank und der Deutschen Bank mit Abschlägen von 13,3 beziehungsweise 10,6 Prozent die größten Verlierer.

Der deutsche Chemieriese BASF belastete die Stimmung mit einem skeptischen Ausblick. Das Geschäft sei im Dezember stärker als noch im November erwartet eingebrochen, teilte der Konzern mit. Die Aktien gaben 4,6 Prozent nach. Wegen der trüben konjunkturellen Aussichten soll in einigen Betrieben Kurzarbeit eingeführt werden. "Den Hinweis auf die Belastung des Ergebnisses durch den Geschäftseinbruch werten wir als Gewinnwarnung", erklärten die NordLB-Analysten. Beinahe noch gravierender sei der skeptische Ausblick.

(Reporter: Stefan Schaaf)

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