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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Streit um die von der bayerischen Landesregierung geforderte Verlegung einer geplanten Nord-Süd-Höchstspannungstrasse weitet sich aus. Eine Änderung der Trassenpläne würde "den Netzausbau um Jahre zurückwerfen", warnte der Chef des Stromnetzbetreibers Tennet, Lex Hartmann, in "Spiegel Online". Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) widersprach am Dienstag: "Da fehlt es nicht an Möglichkeiten, sondern vor allem an gutem Willen."
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will eine der geplanten zwei neuen Stromleitungen um Bayern herum verlegen lassen. Die SuedLink-Leitung soll dann weitgehend durch hessisches und baden-württembergisches Territorium verlaufen und nur durch eine kurze bayerische Stichleitung angeknüpft werden.
Eine Änderung würde ein jahrelanges bürokratisches Verfahren in Gang setzen, sagte Hartmann. "Die Netzbetreiber müssen den Netzentwicklungsplan neu rechnen". Aigner hielt dagegen: "Es bleibt dabei, dass über den Netzausbau erst entschieden wird, wenn alle energiepolitischen Grundsatzfragen geklärt sind."
Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) warf Bayern vor, Tausende Arbeitsplätze in Süddeutschland aufs Spiel zu setzen. "Ich habe es satt, dass Bayern die Energiewende sabotiert", sagte Schmid im Deutschlandfunk.